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256 Nr. 3. STAHL UND EISEN.“ März 1891. Spanien stellte aus eigenen Erzen bei ein- geführtem Koks dar: 1886 58 kt, 1888* 165 » Die bedeutendste Roheisenerzeugung fällt auf Vizcaya mit 154 kt, danach folgt Navarra mit 5, Oviedo mit 3 und Santander und Guipuzcoa mit je 1 kt. Der Rest fällt der Menge nach auf Se villa, Valladolid und Salamanca. Eingeführt wurden 1888 = 36 kt Roheisen, ausgeführt dagegen 86 kt. Canada stellte aus eigenen (meistens Magnet eisen-) Erzen bei Koks dar: 1888 = 18 kt, 1887 nur 23 kt. Eingeführt wurden 1886 = 50 kt Roheisen. Italien erzeugte 1888 aus eigenen (meistens Elbaner) Erzen 12 kt in 8 Hochöfen, von denen 6 auf die Gemeinde Castro in der Provinz Bergamo, 4 auf die Gemeinde Follonica in der Provinz Grosseto und 11/2 auf die Gemeinde Allione in der Provinz Brescia fielen. Die Einfuhr an Roheisen betrug: 1887 272 kt, 1888 201** kt, 1889 99 kt. Dio Ausfuhr ist unbedeutend, 1888 etwas über- 1 kt. Rückblick auf die Roheisenerzeugung. In der folgenden Tabelle sind nicht nur die einzelnen Länder, sondern auch die einzelnen roheisenerzeugenden Hüttenbezirke miteinander * S. 816 nach vorläufigen Angaben 195 kl; that- sächlich ist in der Ziffer 252 auch rohes schmied bares Eisen einbegriffen; vergl. »Datos estadisticos« 1888, S. 353. ** S. 816 geschätzt zu 197 kt, nach anderen An gaben nur 90 kt. für das Jahr 1888 verglichen, soweit sie mehr als 300 kt Roheisen darstellten.* Nordamerika (1890) . 9348 Grofsbritannien 8127 Nordamerika (1888) . 6593 Deutschland 4337 Oststaaten von Nordamerika 3989 Pennsylvanien (Nordamerika) 3589 Cleveland (England) 2631 Nordwestliche Gruppe (Deutschland)** . 2126 Weststaaten von Nordamerika 2119 Frankreich 1683 Cumberland und Lancashire (England) . 1600 Südstaaten von Amerika (1889) 1576 Minettegruppe (Deutschland) 1413 Südstaaten von Nordamerika (1888). . . 1133 Siegerland (Deutschland, 1889) 1110 Ohio (Nordamerika) 1104 Belgiens Verarbeitung an Roheisen . . . 1030 Schottland 1028 Meurthe et Moselle (Frankreich) .... 911 Süd-Wales (England) 871 Belgien 827 Siegerland (Deutschland, 1888) 806 Alabama (Nordamerika, 1889) 791 Oesterreich-Ungarn 790 Rufsland (1887) 613 Illinois (Nordamerika) 579 Lothringen (Deutschland) 543 Rufsland (1886) 533 Luxemburg (Deutschland) 524 Schweden 452 Alabama (Nordamerika, 1888) 449 Oberschlesien (Deutschland) 440 Derby und Nottingham (England).... 363 Ural (Rufsland) 343 Saarbezirk (Deutschland) 339 Süd-Staffordshire (England) 310 kt n * In einzelnen Fällen ist zum Vergleiche auch die Production von 1889, in einem von 1890 hinzu genommen. ** S. 68, Heft I, ist irrthümlich unter d: Nord deutsche statt Nordwestdeutsche Gruppe gedruckt. (Fortsetzung und Schliffs folgt.) Berichte über Versammlungen verwandter Vereine. Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rhein land und Westfalen. Die am 31. Januar 1891 in Düsseldorf abgehaltene sehr zahlreich besuchte XX. Generalversammlung des Vereins wurde um 12 Uhr Vormittags durch den Vor sitzenden, Geh. Rath Dr. Jansen-Dülken, mit herz licher Begrüfsung der Mitglieder und Gäste eröffnet. Der Vorsitzende gedenkt in ergreifenden Worten der beiden verstorbenen Ausschufsmitglieder Dr. Natorp und Geh. Rath v. Heimendahl, deren hervorragende Verdienste um den Verein er hervorhebt, und weist auf die Wichtigkeit der Tagesordnung hin. Die aus dem Ausschufs ausscheidenden Mitglieder werden darauf wiedergewählt, die verstorbenen durch die HH. General director Kirdorf-Gelsenkirchen und Commerzienrath E. de Greiff-Crefeld ersetzt. Nachdem darauf der Kassenführung Entlastung ertheilt und der neue Haushaltsplan genehmigt ist, erhält Generalsecretär Dr. Beumer-Düsseldorf das Wort zu einem eingehenden Vortrag „über das Wirth- schaftsjahr 1890“, welcher zunächst die socialpolitischen Verhältnisse und Fragen des Verkehrswesens behandelt. Ausgehend von der Entlassung des Fürsten Bismarck aus dem Staatsdienste und den Berathungen der inter nationalen Arbeiterschutz - Gonferenz will der Vor tragende die Fragen der Socialpolitik mit allem Frei muth behandeln, obwohl er wisse, dafs man die Männer, welche aus guten Gründen und in erster Linie mit Rücksicht auf die Interessen der Arbeiter vor einem zu ungestümen, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie bedrohenden Vorgehen auf socialpolitischem Gebiete gewarnt haben, als „Fron deure“ bezeichnet hat. Sollte man schon so weit ge kommen sein, denjenigen, welcher aus bester Kenntnifs der Verhältnisse und unter Darlegung der thatsäch- liehen Umstände seine Stimme gegen Gesetzentwürfe