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März 1891 Nr. 3. 255 „STAHL UND EISEN.' kohlen) mit 6,38 %, während alle übrigen Länder zusammen noch nicht 11/2 % Antheil an der Ge- sammtproduction Oesterreichs haben. Entwicklung in den Hauptländern. Die Entwicklung in den drei hauptbetheilig ten Ländern fand folgendermafsen statt: 1880 1883 1886 1888 1889 Mähren . . Steiermark. Böhmen . . 52 127 129 158 45 88 138 154 166 kt 108 149 142 „ 102 137 161 „ Böhmen hat sich daher zuletzt die zweite Stelle erobert, dank der Einführung des basischen Bessemerprocesses, während Steiermark schon 1886 seinen ersten Rang an Mähren abgetreten hatte und jetzt die dritte Stelle einnimmt. Art des Roheisens. i Von den 1888 erzeugten 586 kt waren 517 kt ' Frischerei- und69ktGiefsereiroheisen. Der Schwer punkt der Giefsereiroheisen - Erzeugung liegt in Mähren (30 kt) und Böhmen (21 kt). 2. Ungarn. Ungarn hat einen südlichen (banatischen) und | einen nördlichen (oberungarischen oder karpathi- | sehen) Eisenhüttenbezirk. Im Jahre 1888 wurden von der Gesammt- j menge von 204 kt Roheisen 146 kt in Oberungarn, ' 54 kt im Banate und 4 kt in Kroatien erzeugt. Die Erze sind in Oberungarn hauptsächlich I Spathe, die mit Holzkohlen, nur auf einem Werke mit Koks verschmolzen, im Banate Magneteisen erze, die theils mit Holzkohlen, theils mit Koks verarbeitet werden. Von dem erzeugten Roheisen ist der gröfste ! Theil Frischereiroheisen, der kleinere (etwa 10 kt) Giefsereiroheisen. Im Jahre 1888 bestanden 83 Hochöfen, von denen 44 in Betrieb waren. Ein- und Ausfuhr und Verbleib von Roheisen in Oesterreich-Ungarn. An Roheisen wurden 1888 erzeugt . . . 790 kt Eingeführt wurden 68 „ Zusammen . 858 kl Ausgeführt wurden ■ 8 „ Der Verbleib war . 850 kt g) Rufsland. In Rufsland erzeugte man 1886 533, 1887 613* kt Roheisen. Den überwiegenden Antheil an dieser Roheisendarstellung nimmt der Ural, wo Magnete mit Holzkohle verschmolzen werden. Es folgt der Bezirk von Moskau, wo dortige Erze mit Holzkohle verarbeitet werden; sodann gegenwärtig Süd- und Südost - Rufsland mit zahlreichen zer streuten Betrieben, gegenüber Polen, dessen mit Koks betriebene Hochöfen an der deutschen Grenze aus Brauneisenerzen früher bedeutend die Pro- * Nach anderer Quelle 532 kt. duction des vorhergehenden Bezirks übertrafen: Finnland mit eigenen See-Erzen und schwedischen Magneten, und endlich Sibirien schliefsen die Reihe, wie dies die folgende Tabelle zeigt. Vorhand. Hochöfen In Betrieb Production Ural Moskau Süd- u. Südost-Rufsland Polen Finnland Sibirien Nord-Rufsland . . . . 106 46 343 kt 33 31 65 n 10 3 70 » 22 16 49 » 11 11 15* 6 ? 7 n 4 ? 3 n In Finnland wurde in zunehmendem Mafse Renneisen im Stückofen hergestellt, nämlich 1885 = 464, 1887 = 829 t. Art des Roheisens nach Brennstoff. Von der gesammten Roheisenproduction im Jahre 1886 wurden erblasen bei Holzkohle 83,5 % „ mineralischen Brennstoffen . . . 12,8 „ „ gemischten „ ... 3,7 „ Entwicklung der Roheisenerzeugung. Die meisten Werke in Rufsland sind Privat ¬ hütten. Ihre Entwicklung ist folgende gewesen: Ural 268 Moskau 54 Süd- u. Südost-Rufsland 21 Polen 39 Finnland 21 Sibirien 4 Die Staatswerke fallen auf: 272 292 kt 56 65 „ 33 50 „ 41 46 „ 17 15 . 5 3 „ Ural, Polen und Sibirien. Einfuhr von Roheisen. Die Einfuhr von Roheisen betrug 1888 = 31 kt, nach anderer, wahrscheinlich zutreffenderer Quelle 126 kt. 11) Schweden. Schwedens Roheisenerzeugung stützt sich auf die Verarbeitung der eigenen Magneteisenerze bei Holzkohle. Sie betrug 1888 = 452 kt** auf 162 Hochöfen, d. h. im Durchschnitt auf jeden Ofen 2820 t, oder in 24 Stunden 11,5 t. Die höchste Production hat die Provinz mit 117 kt; es folgten Kopparberg ... „ 116 „ Vermland . . . . „ 58 „ 53 „ Vestmanland . . . „ 44 „ Aufserdem sind an Gufswaaren I. Schmelzung etwa 5 kt aus dem Hochofen erzeugt worden. Die Einfuhr betrug 1888 = 43 kt, die Aus fuhr = 49 kt. Dritte Gruppe. i) Spanien, Canada, Italien. Der Rest der Länder, welche Roheisen er zeugen mit nur 1 % der Gesammtproduction, be steht in Spanien, Canada und Italien. * Nach »Stahl u. Eisen« 1890, S. 271, 20 kt. ** Statt 457 kt, wie S. 316 angenommen war.