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176 Nr. 2. .STAHL UND EISEN.“ Februar 1891. strammen Ostwind, sondern mehr auf einen linden West eingerichtet seien, dann ist es in der That eine Pflicht der Tagespresse, solche Zustände aufzudecken und Abhülfe zu verlangen. Dies ist in einer Reihe von Artikeln der »Nationalzeitung« geschehen, welche, hier zu einer Broschüre vereinigt, weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden. Es wird in denselben insbesondere der Nachweis geführt, dafs die in allen wichtigen Dingen allein mafsgebenden juristischen Oberbeamten im allgemeinen kein ausreichendes Urtheil darüber haben, ob die Leistungen der Eisenbahn technik bei den preufsischen Staatsbahnen auf der Höhe der Zeit stehen und ob die Ausbildung der betriebsleitenden Oberbeamten eine sachgemäfse und Erfolg versprechende ist. Aus dem Mangel an Urtheilsfähigkeit, welcher an den leitenden Stellen noch dadurch gesteigert wird, dafs die hohen Beamten die Berührung mit der Praxis ganz verlieren, wird es erklärt, dafs der technische Betriebsdienst, welcher einen grofsartigen Mechanismus darstellt und auf der Leistungsfähigkeit der Maschinentechnik beruht, so vernachlässigt werden konnte, wie es thatsächlich der Fall ist. Im Hinblick auf die augenblicklichen Cala- mitäten des Verkehrs, welche dem Staate,, der In dustrie, dem Handel und nicht in letzter Linie den Arbeitern täglich Hunderttausende Mark kosten, hat das anregende Schriftchen ein doppeltes Interesse und sei deshalb unseren Lesern bestens empfohlen. Dr. W. Beumer. Deutschlands Zoll- und Handelsverträge. Im Anschlusse an das vor einigen Monaten er schienene Werkchen »Deutschlands Zoll- und Handels verträge« veranstaltet die »Deutsche Volkswirthschaft- liche Correspondenz« im Verlage von H. Lazarus, Berlin, Friedrichstrafse 66, eine neue Separat-Aus gabe derjenigen Arbeiten, die bezüglich der Neu gestaltung der mit dem Deutschen Reiche abzu- schliefsenden Zoll- und Handelsverträge von Interesse sind. Diese zweite Ausgabe wird umfassen: I. Ueber Handelsverträge, von E. Bernhardi-Dortmund. II. Die deutschen Interessen und der Aufsenhandel 1. der Vereinigten Staaten, 2. Oesterreich-Ungarns, 3. Frank reichs, 4. Rufslands, 5. Grofsbritanniens, 6. Italiens, 7. Spaniens, 8. Belgiens und Hollands. In dem I. Theile werden folgende Fragen behandelt: .Gegen stand der Handelsverträge“; .Berücksichtigung der verschiedenen Interessen“; „Die »nationale« Arbeit und deren Schutz“; „Der Identitätsnachweis für Ge treide“; „Dauer und Art der Handelsverträge“; .Meist begünstigung“; „Die Währung“; „Rufsland und die deutschen Ostseehäfen“; .Die Colonialfrage“. Der II. Theil giebt eine Darstellung der deutschen wirth- schaftlichen Interessen an dem Aufsenhandel der oben erwähnten Länder und genaue statistische Daten über die Ein- und Ausfuhr der wichtigsten Artikel während der beiden letzten Decennien; er enthält aufserdem in gedrängter Kürze das Wesentlichste der Mac Kinley- Bill, welche in dem Kapitel »Vereinigte Staaten« einer Besprechung unterzogen wird. Das etwa 7 Bogen starke Werk kann bestellt werden in der obgedachten Verlagsbuchhandlung, in der Administration der »Deutschen Volkswirthschaftlichen Correspondenz«, Berlin W., Mohrenstrafse 50, sowie in jeder Sortiments- Buchhandlung. Preis im Einzelverkauf K 1,50. Tagebuch für Gastechnilcer. Jahrgang 1891. Von Ghr. F. Schweickhart. Wien. Grofs- Quartformat. Dieses im Selbstverlag des Herausgebers in Grofs- Quartformat erschienene Tagebuch ist im Gegensatz zu anderen technischen Kalendern bestimmt, dem Fachmanne ein auf dem Bureautische stets aufliegendes, grofses und bequemes Nachschlage- und Vormerk buch zu sein. Der Inhalt umfafst 1. einen tech nisch en;Th eil, in welchem alles Wissenswerlhe über Darstellung, Abgabe und Verwendung des Stein kohlengases, des Wasser- und Oelgases, sowie eine Reihe mathematisch-physikalischer Hülfstabellen ent halten ist, und 2. einen allgemeinen Theil, der verschiedene Daten über Handel, Post- und Telegraphen wesen, Marken- und Mustergesetz, sowie einen Auszug aus den Bestimmungen über das österr. Arbeiter- Versicherungswesen enthält. Der dem Tagebuch ein gefügte »Notiz - Kalender« ist für den Gebrauch in Gasanstalten eingerichtet und enthält, was weniger angenehm ist, zahlreiche Anzeigen- und Bezugsquellen- Adressen. Kalender für Maschinen-Ingenieure 1891. Unter Mitwirkung bewährter Ingenieure heraus gegeben von Wilhelm Heinrich Uhland. XVII. Jahrgang. Dresden. Verlag von Gerhard Kühtmann. Preis gebunden 3 •46, Lederband 4 •46, Brieftaschenband 5 •6. Der Kalender erscheint in der vorliegenden Aus gabe in neuer Form, indem nach dem Vorbilde anderer Kalender der Stoff in zwei vollständig getrennte Bücher getheilt wurde, von denen das eine das eigent liche Taschenbuch bilden soll, während im zweiten Theile die Formeln und Angaben, welche der Con- structeur im Bureau braucht, zusammengestellt sind. Gelegentlich dieser Zweitheilung wurden einzelne Ab schnitte vollständig neu bearbeitet. Deutscher Schlosser- und Schmiede-Kalender 1891. Ein praktisches Hülfs- und Nachschlagebuch für Schlosser, Schmiede, Werkführer, Mon teure und Metallarbeiter aller Art. Heraus gegeben von Ulrich R. Maerz. X. Jahrg. Dresden. Verlag von Gerhard Kühtmann. Der Kalender ist in vier Abtheilungen erschienen. 1. Allgemeine Abtheilung. Geb. 1,50 «. 2. Abtheilung für Bauschlosser 1 M. 3. Abtheilung für Kunst schlosser 1 4. Abtheilung für Hufschmiede 1 N. Jede Abtheilung ist einzeln zu beziehen. Technisch-Chemisches Jahrbuch 1889—1890. Ein Bericht über die Fortschritte auf dem Gebiete der chemischen Technologie. Herausgegeben von Dr. Rudolf Biedermann. XII. Jahrg. Berlin. Gari Heymanns Verlag. Preis geb. 12 46. Ein Hauptvorzug dieses bekannten Jahrbuchs besteht in der aufserordentlichen Pünktlichkeit, mit welcher es jährlich erscheint. Das 50 Seiten umfassende Kapitel „Eisen« schrieb diesmal Hr. Dr. Brand in Charlottenburg. The Ironmonger Diary and Text Book. XXIII. Jahrg. London 1891. Die »Scientific Publishing Comp.« in New York, Park Place 27, macht uns die Mittheilung, dafs Dr. H. Weddings Buch über den basischen Bessemerprocefs in englischer Sprache erschienen und zum Preise von $ 3,50 zu beziehen ist. Die Ueber- Setzung besorgten Dr. W. B. Phillips, Professor der Chemie und Metallurgie an der Universität Alabama, und Ernst Prochaska, Ingenieur in Alabama. Als Anhang wurde dem Buche ein Kapitel über den basischen Martinprocefs beigefügt.