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schliefst und die dann noch vorhandene Luft des Gylinders a durch die Verschraubung k entweichen läfst; darauf entfernt man die Bufferringe q... und läfst beide Plunger zusammen sinken, bis sich a' auf den Gylinder b stützt, wobei das obere Ende von a so weit aus dem Cylinder heraustritt, dafs man die Manschetten bequem auswechseln kann. Wird statt der Manschette für den Luftcylinder eine Stopfbuchse angewendet, so ist das Herunterlassen des Plungers natürlich nicht nöthig. Für hydraulische Krahne u. s. w., also für verhältnifsmäfsig geringen Druck, kann man die Plunger auch ohne Uebersetzung machen, so dafs der Luftplunger gleichzeitig Wasserplunger ist. Eine derartige Construction ist in Fig. II dar gestellt und zwar für etwa 750 1 Wasserinhalt und 75 Atm. Die Verbindung des Luftcylinders mit dem Wassercylinder kann hier wieder, wie in Fig. I, durch Holme und Säulen, oder, wie in Fig. III, durch directe Flanschenverbindung erfolgen. Im ersteren Falle kann man zur Dichtung Stopfbüchsen verwenden, welche man, ohne sonst etwas losnehmen zu müssen, verpacken kann, während man im zweiten Falle Manschetten ver wendet, behufs deren Auswechslung man den Luftcylinder heben mufs, wobei natürlich die Rohrverschraubung über dem Absperrventil zu lösen ist. Die Ausrückung der Accumulatorpumpe beim höchsten Stande des Plungers erfolgt durch den Hebel m, an dessen, in den Prefscylinder hinein ragendem Ende der untere vorspringende Rand des Plungers angreift und denselben hebt. Der Hebel kann natürlich auch nach oben so weit gedreht werden, dafs der vorstehende Rand des Plungers an demselben vorbeigeht, damit man den Plunger bequem einsetzen und herausnehmen kann, wobei auch der Grundring der Stopfbüchse herausgenommen werden mufs. Als Sicherung für den Fall, dafs einmal die Ausrückung ver sagen sollte, kann man auch hier, wie bei dem Hochdruck-Accumulator, am unteren Ende des Plungers Bohrungen anbringen, durch die, bei Ueberschreitung des höchsten Standes, die über flüssige Druckflüssigkeit entweicht. Als Vortheile der Luft-Accumulatoren, deren alleiniges Ausführungsrecht die Firma L. W. Breuer, Schumacher & Go. in Kalk besitzt, gegenüber den Gewichts-Accumulatoren, werden uns folgende bezeichnet: 1. wesentlich geringere Anlagekosten gegenüber den Gewichts-Accumulatoren, besonders bei grofsen Anlagen; 2. absolut ruhiger und stofsfreier Gang und deshalb Zulässigkeit gröfster Geschwindig keiten, ohne jede Gefahr der Zertrümmerung oder Beschädigung des Accumulators selbst oder sonstiger Constructionstheile; 8. aufserordentlich geringes Gewicht, so dafs der Accumulator sehr bequem auch auf Schiffen zu verwenden ist und leicht beweg lich gemacht werden kann, was z. B. für Nietmaschienen und fahrbare Krähne sehr wichtig ist; 4. die Möglichkeit, mit verschiedenen Drucken arbeiten zu können, und 5. Fortfall der grofsen Führungsgerüste oder Thürme und Entbehrlichkeit grofser Funda mente. Die Erzeugung von Sauerstoff für hüttenmännische Zwecke. Von Dr. Georg Kafsner in Breslau. (Nachdruck verboten. Ges. v. 11. Juni 1870./ Nachdem in der Neuzeit die Möglichkeit der Darstellung von reinem Sauerstoffgas für grofs- artige technische Zwecke, also z. B. zum Schmelzen der Erze, zur Erzeugung einer mit dem elektrischen Licht wettbewerbsfähigen inten siven Beleuchtung u. dgl. nicht nur ernstlich ins Auge gefafst, sondern bereits auch von verschie denen Seiten durch praktische Versuche erprobt worden ist, erscheint es angebracht, eine kurze Betrachtung der beiden zur Fabrication des Sauerstoffs dienenden Methoden und ihrer ma teriellen Grundlage anzustellen und daran an- schliefsend die Vor- und Nachtheile beider gegen einander abzuwägen. Die beiden hier allein in Betracht kommenden Verfahren, den Sauerstoff der Luft zu entziehen, sind erstens das alte Boussingaultsche, durch Gebrüder Brin modificirte Verfahren und zwei tens das vom Verfasser selbst herrührende. Ersteres besitzt die beständige Bildung und Zerlegung von Baryumsuperoxyd zur Grundlage, letzteres operirt mit bleisaurem Kalk, welcher ebenfalls infolge abwechselnder Entstehung und Zerlegung Sauerstoff liefert. Im einzelnen gestaltet sich die Gewinnung des Sauerstoffs nach Brin, wie sie gegenwärtig in England an mehreren Orten, ferner in Paris und Berlin in je einem Etablissement betrieben wird, folgendermafsen. Ein System von aufrecht stehenden Stahl retorten , welche sämmtlich miteinander durch Rohrleitungen verbunden sind und mittels Rege-