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plain-Sees in eisernen, mit wassergekühlten Wandungen versehenen kleinen Herden, 75 X 90 cm im Horizontalquerschnitt, 50 cm tief, ausgeführt. In dem angeheizten, mit Holzkohlen gefüllten Herd wird zuerst Erz ohne Reduction für sich oder mit alter Schlacke, oder letztere allein zur Bildung eines flüssigen Bodens (Schwallbodens) niedergeschmolzen, dann wird alle 5 bis 20 Minuten eine Mischung von feinkörnigem Erze und Kolzkohlenklein, der oft noch alte Schlacke zugesetzt ist, über die Oberfläche des stets mit Holz kohlen gefüllten Herdes übergestreut und langsam niedergearbeitet. Eine zu grofse Menge Schlacke wird unten am Herde von Zeit zu Zeit abgestochen. Eine Düse führt erhitzten Wind von durch schnittlich 1 kg Pressung zu. In 3 Stunden ist eine Luppe von 150 bis 200 kg fertig, die herausgehoben, gezängt und in Stücke von 20 bis 50 kg zerschroten wird. In Philadelphia wurde uns der Einkaufspreis zu 52 bis 53 $ angegeben, während die Er zeugungskosten noch nicht 45 $ für die Tonne erreichen sollen. Grofs kann der Gewinn indessen nicht sein, wenn man die Statistik vergleicht, welche ein beständiges Fallen des auf diese Weise erhaltenen Eisenquantums angiebt. Das Erz ist lediglich sehr reiner Magneteisenstein, der Brenn stoff Holzkohle. Es bedarf kaum der Erwähnung, dafs die Rückverpflanzung dieses Processes nach Deutschland, wo derselbe in Schlesien schon Ende des vorigen Jahrhunderts erloschen ist, erfolglos sein würde, allein schon wegen der Nothwendigkeit, Holzkohlen zu verwenden. Der zweite Procefs, welchen wir Gelegenheit fänden, genau zu studiren, ist die nicht un wesentlich modificirte Eames-Rennarbeit, die auf dem Werke der Garbon Iron Go. in Pitts burg in Ausübung steht und sich dort, wie erwähnt, sehr gut rentiren soll. Die Grundzüge des Processes sind: Reduction im Flammofen, Luppenbildung, Einschmelzen im Flufseisenflammofen. Das Erz ist auch hier ein reicher und reiner Magneteisenstein von 62 % Eisengehalt; dasselbe wird mit Gonnelsville-Koks gemischt, nachdem beide Substanzen vorher fein gemahlen waren. Früher nahm man Anthracit. Die Mischung geschieht wie das Mahlen in einem Kollergange. Man nimmt auf 2240 Gew.-Th. Erz 600 Gew.-Th. Koks, d. h. auf 100 Gew.-Th. Erz 27 Gew.-Th. Koks oder, da das Erz 62 % Eisen, der Koks 78 % Kohlenstoff (Rest: Wasser, Asche u. s. w.) hat, auf 100 Gew.-Th. Eisenoxydoxydul 25,4 Gew.-Th. Kohlenstoff, während das erstere zur Bildung von Kohlenoxyd nur 20,2 Gew.-Th. brauchte. Der Ueberschufs ist also nicht grofs. Das Gemisch wird mit Kalkmilch bis zum Ballen angefeuchtet und so in den Reductionsofen eingetragen. Die Gegenwart des Kalks spielt eine erhebliche Rolle. Angeblich kann man mit gleicher Kohlenmenge bei Gegenwart von Kalk siebenmal soviel Erz reduciren, als ohne denselben. Der Einflufs kann nur darin bestehen, dafs 1. gebildete Kohlensäure bei niedrigen Temperaturen aufgenommen wird und daher die Reduction nicht stört, 2. eine Verschlackung von Eisenoxydul mit Kieselsäure ver hindert wird. Die Reductionsofen, deren 16 vorhanden, haben einen Horizontalquerschnitt von 2 X 5 m und sind mit Kohlenstoffsohle (Anthracit und Kokspulver, welches erst mit Theer angemacht ist) ver sehen; sonst gleichen sie gewöhnlichen Puddelöfen. Als Feuerungsmaterial diente natürliches Gas. Der gut ausgebreitete Einsatz (2240 Ibs. = 1 amerikanische Tonne Erz, bis 3000 Ibs.) bleibt in dem geschlossenen Ofen bei ganz allmählich steigender Temperatur 11/2 Stunde, dann beginnt das Ballen in Luppen, welches 30 bis 40 Minuten in Anspruch nimmt. Man macht im Ofen nur 6 Hitzen in 24 Stunden und erzeugt im ganzen (wohl wegen des Stillstandes einiger der 16 Oefen) etwas über 60 t Luppen. Das Ballen wird in eigenthümlicher Weise ausgeführt. Es werden die redu- cirten und mit weicher Schlacke gemischten Erze zu einem Balle aufgerollt, etwa wie weicher Schnee. Diese Luppen werden in einer gewöhnlichen Luppenmühle gezängt und der Regel nach in Rohschienen ausgewalzt, deren jede bei 15 cm Dicke etwa 70 kg wiegt. Die Rohschienen werden zerschnitten und in den Martinofen eingesetzt. Solcher Oefen sind 2 für einen Fassungs raum von je 15 t vorhanden. Auch sie werden mit natürlichem Gase geheizt. Man braucht auf 100 Gew.-Th. Roheisen 80 Gew.-Th. Luppen und 20 Gew.-Th. Abfalleisen (scrap). Das entkohlte Bad wird mit Ferromangan von 70 % Mangan desoxydirt und gekohlt. Man berechnete, dafs bei einem Eisengehalte des Erzes von 62 % bei 2973 Ibs = 1818 Gew.-Th. Eisen hieraus, ferner 870 » aus dem Roheisen und = 24 „ aus dem Ferromangan stammten, also = 2712 Gew.-Th. eingesetzt wurden. Man brachte an Blöcken aus = 2341 » Der Verlust betrug also = 371 Gew.-Th. Man nahm an, dafs davon = 98 „ auf Roheisen und Ferromangan fielen, also der Reductionsprocefs . . = 273 Gew.-Th. oder 15% in Anspruch