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uns Thomas die Möglichkeit gegeben, Deutschland unabhängig zu machen von dem Bezug aus ländischer Erze und ausländischen Eisens für nahezu sämmtliche Artikel der Eisen- und Stahlindustrie. Ich betone wiederholt, die »Möglichkeit« gegeben, denn Thatsache wird diese Möglichkeit erst dann werden, wenn unserer Industrie regierungsseitig diejenigen Frachterleichterungen gewährt werden, welche sie haben mufs, um die grofsen Mineralschätze unseres Vaterlandes billig nach den Verbrauchsstätten zu schaffen. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend. dürfen wir Thomas auch als den eigentlichen Urheber der neueren Agitation für das endliche Zustandekommen der Mosel kanalisation bezeichnen, und unser Freund hat sich dadurch ein weiteres Verdienst erworben, speciell um die Interessen der rheinisch-westfälischen Eisenindustrie. Wenn ich den Herren mittheile, dafs der Verfertiger dieses Kunstwerks ebenfalls ein Mitglied unseres Vereins ist, dafs er unter uns sitzt als ein Mann, der nicht nur bisher schon ein Meister in Erz und Eisen war, sondern nun auch als Meister in Thon und Marmor sieb bewährt hat, so wird Sie auch das erfreuen •— es ist dies nämlich Hr. Pink. (Bravo!) Hoffentlich wird unser Verein der Büste von Thomas bald auch die Bildnisse anderer um unser Eisengewerbe verdienter Männer, wie die unseres verehrten Präsidenten, zugesellen können. Ich bitte Sie in Hrn. Pinks und meinem Namen, diese Büste wohlwollend anzunehmen. (Bravo!) Gestatten Sie mir, hieran den Wunsch zu knüpfen, dafs es unserm Verein, welcher überall bekannt ist, wo das Eisengewerbe betrieben wird, in nicht langer Zeit ermöglicht werde, seine Versammlungen in eigener Heimstätte abzuhalten. Ich glaube, dafs es nur einer kräftigen Initiative bedarf, um dieses Ziel zu erreichen. Beginnen wir bald mit den Sammlungen unter den Mitgliedern und wiederholen wir dieselbe in den folgenden Jahren 1 Möge Jeder von uns sich erinnern an die Belehrungen und Anregungen, die er in unserm Verein empfangen, und an die fröhlichen Stunden, welche er nach gethaner Arbeit bei unseren Versammlungen genossen hat und dankbaren Sinnes seinen Beitrag für den guten Zweck spenden, dann werden wir in spätestens 10 Jahren das nöthige Kapital hierzu gesammelt haben! (Lebhafter Beifall.) Vorsitzender Hr. Commerzienrath Lueg: M. H.l Ich glaube, dafs Sie Alle einverstanden sein werden, wenn wir das schöne Bildnifs des Hrn. Thomas Gilchrist, welches aus der gewandten Hand des Hrn. Pink hervorgegangen ist, dankbar annehmen und den beiden Spendern unsern ver bindlichsten Dank aussprechen. (Bravo!) Was die weiteren Wünsche angehl bezüglich eines eigenen Raumes, um das Bild aufzustellen, der auch grofs genug wäre, dafs unsere Versammlungen darin Platz haben, so ist das ein Ziel, was uns schon lange vorgeschwebt hat und uns vorschweben wird, bis die Verwirklichung des selben eingetreten ist. Wir sind auch schon thätig gewesen, um dieses Ziel zu erreichen, indem wir unsere Gelder zusammengelegt haben und schon einen ziemlich hübschen Sparpfennig besitzen. Immerhin sind wir Hrn. Massenez dankbar für die Anregung, die er gegeben hat, und ich hoffe, dafs durch einen Extrabeitrag das schöne Ziel etwas rascher erreicht werden wird, als wir sonst erwarten dürften. Wir treten nunmehr in die Tagesordnung ein. Zunächst ertheile ich das Wort Hrn. General director Brauns, dann werden wir den Vortrag des Hrn. Daelen entgegennehmen und nach dem selben uns entscheiden, ob alsdann eine Discussion stattfinden soll, oder ob auch noch der Kl ein sehe Vortrag erst gehalten werden soll. Allgemeine Mittheilungen über die nördliche Reise. Hr. Generaldirector Brauns-Dortmund: M. H.! Ich bin von unserem Vorstande ersucht worden, Ihnen heute einen allgemeinen Reisebericht über die nördliche Tour unserer amerikanischen Excursion zu erstatten, in ähnlicher Weise, wie mein verehrter Freund Thielen Ihnen in unserer vorigen Versammlung über die Fahrt von New York nach Chicago und von da nach dem Süden der Vereinigten Staaten berichtet hat. Obwohl es mir höchstwahrscheinlich nicht gelingen wird, Ihre Aufmerksamkeit in derselben Weise zu fesseln, wie das bei den sehr lebensvollen Beschreibungen unseres verehrten Reise-Vor sitzenden , besonders über die Fahrt durch das grofsartige und für uns durch seine Eigenartigkeit hochinteressante Industriegebiet zwischen Philadelphia und Chicago möglich war, so habe ich mich doch gern dieser Aufgabe unterzogen, einmal, weil ich es für nothwendig halte, dafs in den Annalen unseres Vereins keine Lücke in der Berichterstattung dieser bedeutsamen Excursion existirt, und andererseits, weil ich gern diese Gelegenheit wahrnehme, allen den liebenswürdigen und überaus umsichtigen Reiseführern, welche uns auf der nördlichen Tour begleitet haben, hier den öffentlichen Dank unserer Reisegesellschaft auszusprechen. Es ist Ihnen, m. H., durch Hrn. Thielen und durch die Fach - Berichterstatter über den Hochofen- und Walzwerks-Betrieb, die HH. Schlinck, Schilling und Spannagel, in unserer vorigen