Juni 1890. Nr. 6. STAHL UND EISEN. mit hoch erhitztem Zinn ganz gefüllt und hat auf einer Hälfte der Oberfläche einen Fetttrichter. Der andere weniger erhitzte Austrittskessel ist ebenso hoch wie der erste Kessel mit Zinn gefüllt. Infolge seiner gröfseren Höhe befindet sich jedoch über diesem noch eine hohe Schicht Fett. In dem ersten Kessel sind gebogene Führungen zum Einstecken des Bleches und zur Einführung desselben zwischen ein vor dem engen Kanal liegendes Walzenpaar. Auf der andern Seite des Kanals im andern Kessel liegt ein zweites Walzenpaar, welches das Blech aufnimmt und durch eine gebogene, bis in das Fett reichende Führung an mehrere im Fett liegende Walzenpaare abgiebt. An den Walzen und Führungen sind Abstreicher an geordnet. Kl. 49, Nr. 51769, vom 7. September 1889. Wilhelm Schroeder in Altena (Westfalen) und Philipp Boecker jun. in Hohenlimburg. Valztrerk zur Herstellung ron Rühren beliebigen Querschnitts. Die Röhren werden aus einzelnen im Quer schnitt gekrümmten Schienen hergestellt, deren Kanten stumpf aneinanderstofsen oder sich überlappen. Nach dem das aus den gewalzten Schienen zusammen gestellte Rohr aus dem Schweifsofen genommen ist, wird es zuerst über den Dorn a geschoben. Zu diesem Zweck wird die Brücke c mit Hülfe des Wechsel riemengetriebes e in eine solche Entfernung von den Walzen i gebracht, dafs die Verstärkung des Dornes a in der Mittellinie der Walzen i steht. Die Höhenlage des Dornes a ist hierbei eine solche, dafs derselbe in der Mitte des von der Ober- und Unterwalze ge bildeten Hohlprofils liegt. Das auszuwalzende Stück gelangt nun zuerst von rechts nach links auf den Dorn a, .wobei es von den Walzen über die Ver stärkung des Dornes a hinweggeschoben, also nur immer direct in der Walzendruckrichtung an die Ver stärkung des Dornes angeprefst wird, dann aber den hinteren Theil des Dornes frei umgiebt. Ist das nun mehr auf den Dorn a geschobene Rohrstück bis an den Steg o des Wagens c gelangt, so wird das Walz werk reversirt und das Rohrstück mit Hülfe des Wagens o durch einen oder zwei Arbeiter, welche bei r bezw. bei s angreifen, wieder zwischen die Walzen geschoben. Der Dorn a wird von diesem Vorgang nicht berührt, da die Brücke c festgestellt bleibt, nur der Wagen o unter derselben vorwärts geschoben wird und hierbei das auf dem Dorn a sitzende Rohr mittels des Stegs o vor und unter die Walzen schiebt. Das Hin- und Herwalzen, verbunden mit der erforder lichen Drehung des Rohrstücks vor dem Einstecken und der Einstellung der Walzen, wird auf dem ersten Dorn a so oft wiederholt, als die Länge des Dornes bezw. die Verminderung der Rohrwandstärke dies gestattet. Darauf werden die folgenden Dorne benutzt, indem die Brücke c jedesmal der Dornlänge ent sprechend zurückgefahren wird. Hat das ausgewalzte Rohr eine solche Länge erreicht, dafs der ent sprechende Dorn dem Walzendruck nicht mehr die genügende rückwirkende Festigkeit entgegensetzen kann, so wird mit den Walzen nur dann Druck ge geben, wenn das Walzgut dieselben von rechts nach links durchläuft. Die Verstärkungen der Dorne a sind für eine bestimmte Rohrweite zweckentsprechend gewählt. fo); e5IuUII