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Die Zeitschrift erscheint in monatlichen Heften. 4—e.2—.6—2 c muummm । M lül Illi11II11IIIIIUl II11III11II11II111 1 5 monnimnnonnmmnnenmmmummnnm:} I hi 1o c irtm D jährlich cxcl. Porto. Inserlionspreia 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile bei Jahresinserat angemessener Rabatt. Ahonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 20 Mark 1dVoYE 15 ■ p0rrtirnm -——>—,|.—+ C Zeitschrift © n a"1 für das deutsche Eisenhüttenwesen Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, Geschäftsführer der nordwestlichen Gruppe des Vereins .... , deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den technischen Theil für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bagel in Düsseldorf. 10. Jahrgang. April 1890. N 4. Wider eine „deutsch- nationale" Ausstellung’ in Berlin. achdem die Nordwestliche Gruppe des »Vereins deutscher Eisen- und Stahl- । Industrieller« in ihrer Sitzung vom 22. Februar d. J. beschlossen, sich egen den Plan einer deutschen Industrie-Aus- ellung in Berlin auszusprechen, hat nun auch er Hauptverein in der Generalversammlung vom 2. März d. J. mit Einstimmigkeit erklärt, dafs • eine derartige Ausstellung nicht allein nicht fürworten könne, sondern den Plan zu einer liehen entschieden bekämpfen müsse. Es ist imit documentirt, dafs die von Hrn. Director aarmann im Februarheft unserer Zeitschrift egebene Anregung, das Zustandekommen einer eutschen nationalen Ausstellung in Berlin zu Ordern, in den Kreisen der Eisen- und Stahl- pdustrie ein Entgegenkommen nicht gefunden lat. Die Redaction von »Stahl und Eisen« hatte, He man sich erinnern wird, von vornherein iren gegensätzlichen Standpunkt zu den Haar- lannschen Ausführungen betont und den betr. rtikel lediglich zu dem Zwecke aufgenommen, m dadurch eine Anregung zu allseitiger Er- rterung der Ausstellungsfrage zu geben. Die Bitte, dafs in diese Erörterung seitens unserer Mitglieder eingetreten werde, wiederholen wir hierdurch und nehmen aus jenen beiden oben gekennzeichneten Beschlüssen für heute nur Folgendes unsererseits auszuführen Veranlassung. Was s. Z. vom Bevollmächtigten zum Bundes- rath, Hrn. Staatsminister v. Bötticher, hin sichtlich der internationalen Ausstellungen betont wurde, „dafs im Ausstellungswesen eine Ueber- production herrsche, dafs das Interesse der Industrie selbst eine Reserve gebiete, da es der selben unmöglich erscheine, in so kurzen Zwischen- IV.0 räumen, in welchen die Ausstellungen einander folgen, solche Fortschritte zu machen, dafs sie in der Concurrenz mit anderen Staaten etwas Neueres und Besseres bieten könne“, trifft unserer Ansicht nach auch in Bezug auf die in Berlin geplante deutsche nationale Ausstellung zu, welche von der deutschen Industrie auf viele Millionen Mark sich beziffernde Opfer erfordern würde, die zu dem wirklichen Nutzen einer der artigen Ausstellung in gar keinem Verhältnisse ständen. Was s. Z. für die Nothwendigkeit einer all gemeinen deutschen Industrie-Ausstellung geltend gemacht wurde, dafs man nur auf diesem Wege beweisen könne, dafs Deutschland nicht mehr »billig und schlecht« producire, trifft heute in keiner Weise mehr zu. Was wir in Deutsch land herstellen, weifs man auf dem Weltmärkte ganz genau, auch ohne dafs wir es in einer Ausstellung in Berlin zur Anschauung bringen. Wenn deshalb schon damals der Plan einer solchen Ausstellung an dem fast einmüthigen Wider spruche der deutschen Industrie scheiterte, so ist heute erst recht kein Grund abzusehen, wes halb sich die deutschen Industriellen für das wiederum aus privater Initiative geplante Unter nehmen begeistern sollten. Wir haben in den letzten Jahren genug, ja übergenug Gelegenheit gehabt zu der Wahrnehmung, dafs Ausstellungen zustande kommen, welche nicht aus allgemeinem Bedürfnisse hervorgehen, sondern wesentlich an deren Motiven ihr Dasein verdanken. Abgesehen von den Männern, die es ehrlich und aufrichtig mit einer Ausstellung meinen — und es giebt ja deren ohne Zweifel eine grofse Anzahl —, spielt das Interesse von Terrain - Speculanten, 1