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1074 Stahl und Eisen. Industrielle Rundschau. 15. November 1895. Industrielle Accumulatoren-Fabrik Actiengesellschaft in Hagen. In dem Geschäftsjahr 1894/95 hat der Umsatz in den 3 Werken Hagen, Wien und Oerlikon die Höhe von 4884000erreicht gegen 4090 000 • im Geschäftsjahre 1893/94. Der Umsatz hat sich mithin um 794000. vermehrt. Die Vermehrung des Gewinnes haben wir zum Theil mit 135 757,54 - zu aufser- gewöhnlichen Abschreibungen verwendet, zum Theil hat die Gesellschaft denselben in Höhe von 100 000 4 zu besonderen Ausgaben für das Jahr 1895/96 zurück gestellt. Die Zahl der ausgeführten Anlagen hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahre von etwa 3000 auf etwa 4000 erhöht. Die aufgenommenen Betriebe mit Accuinulatoren-Strafsenbahnwagen haben diesen Zweig der Unternehmung so weit gefördert, dafs die Actien- Gesellschaft Strafsenbahn Hannover einen Auftrag für die Installation einer gröfseren Anzahl von elek trisch zu betreibenden Wagen mit Accumulatoren ertheilt hat. 8 dieser Wagen sind bereits im Betrieb, die Batterieen für die übrigen ungefähr 20 sind in der Herstellung begriffen. Aufserdem befinden sich seit Januar 1895 in Berlin 3 mit Accumulatoren aus gerüstete Wagen in Versuchsbetrieb, und sind, soweit es die Accumulatoren anbetrifft, ohne irgend welche Störung gelaufen. Es wird vorgeschlagen, den sich aus der Bilanz bezw. Gewinn- und Verlustconto er gebenden Gewinn von 630239,96zuzüglich Vor trag vom 1. Juli 1894 von 11156,22 « wie folgt zu ver theilen: Reservefonds 1: 5% von 630 239,96 N = 31512, 10% Dividende = 450 000 Tantieme für den Vorstand 45000 , Tantieme für den Aufsichts- rath 27 000 JI, Reservefonds II 40 000 JI, Gratifi- cationen und Unterstützungen für Beamte und Ar beiter 40000 JI und den Rest von 7884,18 JI auf neue Rechnung vorzutragen. Actien-Gesellschaft für Fabrication von Eisenbahn- Material zu Görlitz. Im Geschäftsjahre 1894/95 wurden von der Ge sellschaft gefertigt: 139 Personenwagen im Werthe von 1404971,25 JC, 1060 Güterwagen im Werthe von 1826 655 • und verschiedene kleinere Arbeiten im Werthe von 48 653,99 JI, so dafs die Gesammt-Pro- duction von 1199 Wagen und verschiedenen kleineren Arbeiten einen Werth von 3280280,24 darstellt. Die Beschäftigung der Fabrik im Jahre 1894/95 war eine gute; für den gröfsten Theil des neuen Geschäftsjahres liegt genügende Arbeit vor. Von dem Reingewinn pro 1894/95 von 408778,55. zuzüglich 3 900,09 Jt Uebertrag aus 1893/94, zu sammen 412 678,64 JC, verbleiben nach Abzug der statutenmäfsigen Tantieme für den Aufsichtsrath, der contractlichen Tantiämen und von Gratificationen in Höhe von zusammen 49053,50 JI, zur Verfügung der General-Versammlung 363 625,14 JC. Es wird die Verwendung des Reingewinnes wie folgt vorgeschlagen: 257 112 JC zur Zahlung einer Dividende von 12%, 50000 JC Extra-Reserve für Grundstücks-Regulirungen, 30 000 JC zur Erhöhung des Extra-Reservefonds, 20000 JC zur Dotirung des Unterstützungsfonds, 6513,14 JC zum Uebertrag auf neue Rechnung, zusammen 363 625,14 JI. Annener Gufsstahlwerk (Actiengesellschaft), Annen in Westfalen. Der Bericht des Vorstands über das Geschäftsjahr 1894/95 lautet im wesentlichen wie folgt: „Wir bedauern, über das Geschäftsjahr 1894,95 Günstiges nicht berichten zu können, vielmehr einen Rundschau. Abschlufs vorlegen zu müssen, der einen Betriebs verlust von 14635,75 JC aufweist. Das unbefriedigende Ergebnifs findet seine Erklärung zum Theil in den Zeitverhältnissen, deren Wirkung für uns um so nach theiliger war, als gegenüber den weichenden Preisen unserer Erzeugnisse die Preise der Rohstoffe sich behaupteten und die Kohlen sogar höher bezahlt werden mufsten als im Vorjahre. Der letztere Um stand ist für uns aus dem Grunde von besonders durchschlagender Bedeutung, weil unsere Dampfkessel älteren Systems unverhältnifsmäfsig viel Kohlen ver brauchen. Wenn dieser wesentliche Uebelstand bisher keine Abhülfe erfahren, so liegt dies daran, dafs während der vergangenen Jahre erhebliche Mittel aufzuwenden waren, um zunächst unsere hauptsäch lichsten Betriebseinrichtungen auf die Höhe der Zeit zu bringen. Nachdem in dieser Beziehung der Zweck im grofsen und ganzen erreicht ist, mufs eine Ver billigung unserer Dampferzeugung ernstlich ins Auge gefafst und sobald als möglich verwirklicht werden, um so mehr als mit Sicherheit vorauszusehen ist, dafs die Kohlen infolge der bestehenden Zechenver einigung auf lange hinaus einen verhältnifsmäfsig hohen Preisstand behaupten werden. Abgesehen von dem Gesagten, haben wir auch durch die zeitweilige Aufhebung einer Convention, an der wir betheiligt sind, einen gröfseren Einnahmeausfall erlitten, und aufserdem haben unsere Rohrzieherei, sowie ein anderer Betriebszweig Verluste erbracht, die mit den Zeitverhältnissen nicht in Zusammenhang stehen. Die erwähnte Convention ist mittlerweile wieder in Wirk samkeit getreten und sichert uns für das betreffende Fabricat wieder bessere Preise. Unsere Rohrzieherei wird gegenwärtig aus dem gemietheten Gebäude, in dem sie bisher betrieben worden ist, auf unser eigenes Grundstück verlegt. Dieselbe wird hier voraussichtlich gegen Ende dieses Jahres in Betrieb kommen und dann zweifellos mit angemessenem Nutzen arbeiten. Der Betriebsverlust von 14 635,75 JC ist aus dem gesetzlichen Reservefonds zu decken. Aus demselben Fonds sind ebenfalls die vom Aufsichtsrathe auf 2 % von dem Immobilienconto und 5 % von dem Mobilien- conto mit 35 345,49 JC festgesetzten Abschreibungen zu bestreiten. Der gesetzliche Reservefonds verringert sich durch diese Entnahme auf 57 518,76 JC. Zur Zeit sind wir mit Aufträgen noch hinreichend versehen, jedoch ist zu beklagen, dafs von einer Preisaufbesserung bei unseren Erzeugnissen noch nichts zu verspüren ist. Ohne Zweifel werden aber auch wir, wenn die bessere Stimmung anhält, die sich seit einiger Zeit in anderen Zweigen der Eisen- und Stahlindustrie geltend macht, günstigere Verhältnisse zu erwarten haben.“ Berlin-Anhaltische Maschinenbau-Act.-Gesellschaft zu Berlin. Aus dem Geschäftsbericht 1894/95 theilen wir Folgendes mit: „Während in den ersten 3 Monaten des Geschäfts jahrs 1894/95 der Geschäftsgang sich noch durchaus günstig gestaltete, änderten sich die Absatzverhältnisse in den darauffolgenden Monaten plötzlioh. Abschlüsse waren nur nach langwierigen Verhandlungen und zu weichenden Preisen zu erlangen. Leider verschleppte sich diese Krisis durch den lang anhaltenden Winter so weit in die zweite Hälfte des Geschäftsjahrs, dafs es nicht mehr möglich war, mit der eintretenden Besserung der Geschäftslage, die allem Anschein nach jetzt länger anhalten dürfte, die bis dahin eingetretene