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976 Stahl und Eisen. Bücherschau. 15. October 1895. 900 m nach Padang Pandjang empor, um sich dort in der Nähe in drei Aeste zu verzweigen, nach Om bilien (Sawah Loento), nach Solok und nach Fort de Kock. Eine Verlängerung des Zweiges Fort de Kock nach Payacombo ist projectirt, mufs jedoch erst von der Niederländischen Regierung genehmigt werden. Im Jahre 1894 wurde durch diese Bahn ein Gewinn von rund 300000 Gulden (500000 .0) erzielt. Das Resultat in den Kohlenminen ist befriedigend. Im Jahre 1893 wurden 75000 engl. Tonnen, im Jahre 1894 monatlich 8000 engl. Tonnen nach Padang abgeführt. Im nächsten Jahre wird eine Zunahme der Kohlen ausbeute erwartet auf etwa 12000 engl. Tonnen monat lich. Die Kohle wird nach dem Hafen von Padang abgeführt und kann das dort befindliche Magazin 6000 engl. Tonnen aufnehmen. Die Kohle wird zumeist verbraucht bei den Staatseisenbahnen auf Sumatra und Java, durch die Schiffe der Niederländisch-In dischen Marine und der „Paketvaart". Fremde Schiffe können einige Hundert Tonnen Kohle einnehmen ohne vorherige Anfrage, doch ist eine Anfrage im vor hinein immerhin zweckmäfsig und unbedingt nöthig, wenn es sich um eine gröfsere Menge handelt. Die Qualität der Kohle wird günstig beurtheilt, und giebt sie bei richtiger Behandlung sehr gute Resultate. Der Preis ist ungefähr 12 Gulden f. d. Tonne. Die Postdampfschiffe der Niederländischen Dampf- schiffahrts - Gesellschaft „Nederland“, die von der Niederländischen Regierung subventionirt wird, laufen Padang alle 14 Tage an und bringen die Passagiere, Post und Frachten aus Euiopa mit. Die Linie berührt Amsterdam, Genua, Port - Said, Padang, Batavia, Samarang und Soerabaya auf der Aus- und Rückreise. Auf letzterer nehmen diese Dampfschiffe von Padang Passagiere, Post und Ladung mit. Die Verbindung Padangs mit den Küstenplätzen Sumatras und Atjeh, ferner mit Batavia, Penang, Singapore und den Inseln des Niederländisch-Indischen Archipels besorgt die „Koninklyke Paketvaart Maat- schappy“. Wiederholt haben Dampfschiffe des „Nord deutschen Lloyd“ für Padang bestimmte Güter nach Singapore gebracht, von wo sie dann durch die „Paketvaart* nach Padang verladen wurden. Da jedoch die Dampfer der letzteren Gesellschaft zwischen Singapore und Padang viele Zwischenhäfen besuchen und daher für die Fahrt von Singapore nach Padang 11 Tage nöthig haben, so nehmen die Sendungen aus Europa zu viel Zeit in Anspruch und gehören daher zu den Ausnahmefällen. („Deutsches Handels-Archiv“ 1895, S. 390.) Nähmaschinen in Dänemark. Ein gutes Zeugnifs stellt der amerikanische Gonsul in Kopenhagen den deutschen Nähmaschinen aus, indem er sagt, dafs ein Vergleich der zumeist aus Glasgow bezogenen „Singer"-Maschinen mit dem deutschen Erzeugnifs in Bezug auf die Preiswürdig keit zu gunsten des letzteren ausfällt. Daher er freuen sich die deutschen Nähmaschinen in Dänemark des stärksten Absatzes. Sie haben in der Regel niedrigere Preise als andere, und wenn es auch wahr ist, dafs unter ihnen manche sehr billige Waare sich befindet, so giebt es doch auch viele Maschinen dieser Herkunft, die bei ganz entsprechender Qualität billig genug sind, um gegen jede Goncurrenz standzuhalten. Von amerikanischem Fabricate sind in Dänemark blofs „Singer“ und „New Home“ bekannt und ein geführt. Erstere kommen meist aus Glasgow, wo die Firma eine Fabrik hat. Die New Home-Gesellschaft ist erst jüngst mit ihren Maschinen in Dänemark auf getreten. Aus England werden aufser den dortlands er zeugten und bereits erwähnten „Singer“ keine anderen Maschinen auf den Markt gebracht. Der Grund dafür liegt einmal in dem Umstande, dafs die englischen Maschinen anders gebaut sind als die in Dänemark beliebten, hauptsächlich aber darin, dafs die aus Eng land stammende Waare theurer ist. Die aus Schweden eingeführten Maschinen haben keinen guten Namen und finden nur sehr schwachen Absatz. Dänemark selbst fabricirt nur wenig und zu theuer. Die Einfuhr wird auf ungefähr 7000 Stück geschätzt. Der Zoll wird nach den verschiedenen Theilen der Maschine folgendermafsen berechnet: die eigentliche Maschine zahlt einen Zoll von 6 Oere (100 Oere gleich 1,13 () für 0,5 kg; das eiserne Gestell zahlt 2 Oere für 0,5 kg und die Holztheile ungefähr 14 Oere für 0,5 kg. Wegen des hohen Zolles auf die Holztheile lassen einige Händler diese Theile in Dänemark machen. Infolge der billigen Preise für Nähmaschinen nimmt der Absatz stark zu. Einige Händler bieten Maschinen mit Tritt zu 55 bis 80 Kronen aus, während Handmaschinen zu 25 Kronen ange kündigt erscheinen. Die Agenten der Singer-Näh- maschinen-Gesellschaft haben folgende Preisliste: Familienmaschinen mit Tritt 85 Kronen, Nähmaschinen mit Tritt für Schneider 125 Kronen, desgleichen für Schuhmacher 160 Kronen, Handmaschinen 60 Kronen. Der jährliche Absatz dieser Singer wird auf 2000 Stück angegeben. M. Bu. Bücherschau. lincyklopädie des gesammten Jiisenbahnwesens in alphabetischer Anordnung. Herausgegeben von Dr. Victor Röll, Generaldirectionsrath der österr. Staatsbahnen, unter redactioneller Mit wirkung der Oberingenieure F. Kienesperger und Gh. Lang, in Verbindung mit zahlreichen Fachgenossen. Siebenter (Schlufs-)Band. Stellwerke bis Zwischenstation. Mit General register und vollständigem Mitarbeiter-Ver- zeichnifs. Mit 200 Originalholzschnitten, 29 Tafeln und 1 Eisenbahnkarte. Wien 1895, Druck und Verlag von Gari Gerolds Sohn. Preis: geh. 10.6. Die hochbedeutsame Encyklopädie des gesammten Eisenbahnwesens, einschliefslich der damit in Ver bindung stehenden Zweige der technischen Wissen schaften liegt mit dem 7. Band nunmehr abgeschlossen vor. Fast siebenjähriges angestrengtes Zusammen wirken zahlreicher Fachgenossen ist nöthig gewesen, um ein solch umfassendes, gänzlich auf der Höhe der Zeit stehendes Sammelwerk zu schaffen. Fürwahr eine kurze Frist, wenn man die Gediegenheit und Reichhaltigkeit des Inhalts bedenkt, der fast 3700 Seiten fafst! Dem Herausgeber und seinen Mitarbeitern ge bührt dafür die höchste Anerkennung, und die deutsche Technik darf stolz sein auf ein Werk, wie es gleich oder ähnlich kein anderes Land aufzuweisen hat. Ich habe das Werk oft um Rath gefragt und bin selten enttäuscht worden. Nur in einem Punkte fand ich nicht ganz, was ich suchte, nämlich unter den Lebensbeschreibungen der um die Technik hoch verdienten Männer. Hier findet sich manche Lücke, wie wäre es sonst möglich, dafs man Namen wie Henz und Schwedler vergeblich sucht, Männer,