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beträchtlich sein; gleichzeitig werde der Gehalt der Erze stetig abnehmen; insbesondere werde dies für diejenigen Werke fühlbar werden, welche jetzt noch in der Lage seien, rothe Minette zu fördern und zu verhütten. Von einem vierten Werke wurde angegeben, dafs die Erschöpfung der rothen Minette in etwa zwei Jahren eintreten und eine Erhöhung der Selbstkosten der Roheisen erzeugung um etwa 1,60 •K zur Folge haben werde. 2. Die Preisbewegung der Schlacken (Schweifs schlacken) wurde von einem der Werke auf Grund eines Bücherauszuges wie folgt für 10 t angegeben : 1890, . . . 40,7 • 1892. . . . 55,07 „ 1893. . . . 66,50 » 1894. . . • 58,8 „ 1895. . . . 89,3 „ Von einem anderen Werke, welches verhält- nifsmäfsig grofse Mengen von Eisenschlacken zu setzt, wurde die durch die Preissteigerung von Eisenschlacken aller Art herbeigeführte Erhöhung der Selbstkosten für 1 t Roheisen im Jahre 1891/95 gegen 1893/94 auf 2 K angegeben. 3. Die für westfälische Koks, welche für die lothringischen und luxemburgischen Werke zum allergröfsten Theile Verwendung finden, gezahlten Preise befinden sich nach den übereinstimmenden Angaben der Werke in steigender Bewegung. Angeblich werden für das kommende Jahr bereits um 10 % höhere Preise gefordert. Von einem luxemburgischen Werke wird die Preissteigerung im laufenden Jahr gegen das Vorjahr auf 1,55 Fres. = 1,264 angegeben. Von einem anderen Werke sind loco Kokerei folgende Preise gezahlt: 1891/92 . 1892/93 . 1893/94 . 1894/95 . verlangt seien für 1895/96 . 10, — f.d.t 8,25 „ „ 8,— » » 9,50 » » 10,45 „ » Bezüglich der Werke an der Saar ist angeführt, dafs sich der Preis für Kohlen und die daraus bereiteten Koks nach den Preisen in Westfalen zuzüglich der Fracht von der Ruhr nach der Saar richte. Uebereinstimmend wird von sämmtlichen Werken hervorgehoben, dafs mit der bevorstehenden Abnahme des Gehalts der Erze das Ausbringen geringer und der Koksverbräuch gesteigert werde. 2. Giefsereiroheisen und 3. Puddelroheisen wurde nur auf zwei von den besuchten Werken neben Thomasroheisen hergestellt. Die übrigen Werke erzeugten nur Thomasroheisen. Dieselben Ursachen, welche eine Steigerung der Selbstkosten für Thomasroheisen zur Folge haben, wirken nach der Meinung der besuchten Werke auch auf eine Steigerung der Selbstkosten für Giefserei- und Puddelroheisen ein. Während aber die Vermehrung der Hochöfen für Thomasroheisen in Westfalen darauf hinweise, den Betrieb der lothringischen (und luxemburgischen) Hochöfen mehrauf Giefserei roheisen einzurichten, drohe in letzterem ein erheblicher Wettbewerb französischer Werke, welche schon jetzt Giefsereiroheisen (Longwy) nach der Saar absetzten. Auf Grund der in den vorstehenden amtlichen Protokollen niedergelegten Erhebungen fand sodann am 19. September d. J. zu Köln unter dem Vorsitze des Eisenbahndirections-Präsidenten Hrn Hoeter eine Gonferenz statt, in welcher die Erhebungen einer mündlichen Erörterung unterzogen wurden. Die Vertreter der westdeutschen Werke übergaben zu dem Protokoll dieser Gonferenz ein , Memo randum 11 , das die vereinigten niederrheinisch westfälischen Hochofenwerke in einer Denkschrift vom 2. October d. J. beantworteten. Das Memo randum sowohl als die Denkschrift werden wir in der nächsten Nummer veröffentlichen. (Fortsetzung folgt.) Bericht über in- und ausländische Patente. Patentanmeldungen, welche von dem angegebenen Tage an während zweier Monate zur Einsichtnahme für Jedermann im Kaiserlichen Patentamt in Berlin ausliegen. 26. September 1895. Kl. 19, Sch 10471. Eiserne Querschwelle. E. Schubert, Sorau. Kl. 31, A 4415. Verfahren zur Herstellung von Hartgufs. Engelhard Achenbach sei. Söhne, Busch hütten b. Kreuzthai i. W. Kl. 49, B 17651. Vorrichtung zur Herstellung von Schraubenmuttern aus Draht auf ihrem Bolzen. Julius Boeddinghaus, Düsseldorf. 30. September 1895. Kl. 40, C 5481. Verfahren zur Laugerei von Gold und Silber mit Gyanalkali. Chemische Fabrik auf Actien (vorm. E. Schering). Berlin. Kl. 72, B 17 769. Panzergeschofs, bestehend aus Mantel und Kern. Hugo Borchardt, Berlin. 3. Oct. 1895. Kl. 10, N 3506. Brikettirverfahren für Kohlen. Eduard Natanson und Thomas Edmund Tyborowski, Warschau. Kl. 20, H. 16 346. Seilklemme für Strecken förderung. Ferdinand Wilhelm Hering, Dortmund. 7. October 1895. Kl. 7, E 4515. Drahthaspel; Zusatz zum Patent 73 100. William Edenborn, St. Louis, Missouri.