Volltext Seite (XML)
(25,4 mm) Stärke und 26 Zoll (660,4 mm) Länge. Die beiden Enden der Form sind durch Zinnplältchen abgedeckt mit je einer viertelzölligen Bohrung zum Einstecken eines in die Form hinabreichenden Stahlstabes. Der Abstand beider Stäbe voneinander beträgt 24 Zoll (609,6 mm). Oberhalb der Zinnplättchen ist der Sand entfernt (wie die Abbildung erkennen läfst), und die oberen, ebenfalls in der Abbildung sichtbaren, Enden der Stäbe sind in zwei Hebelsarmen BB mit dem Uebersetzungsverhält- nifs 1 : 10 befestigt, so dafs das vordere, demBeschauerzugekehrte Ende der Arme bei der Verschiebung der Stäbe einen Weg von der zehn fachen Länge als diese zurücklegt. An dem Arm links ist ein Schlitten C angeschlossen, welcher eine mit Zeichenpapier überzogene Rolle D und in Verbindung mit dieser ein Uhrwerk trägt, welches die Rolle innerhalb einer Stunde einmal um ihre Achse dreht; der rechte Arm ist mit dem Schie ber E verbunden, welcher einen Bleistift trägt, um auf dem Papier der Rolle D die stattfindende Bewe gung der Arme zu ver zeichnen. Solange das in die Form gegossene Metall flüssig ist, entsteht eine gerade Linie; sobald Er starrung eintritt, was bei Eisen nach etwa einer Minute zu geschehen pflegt, giebt die Linie die eintretenden Veränderun gen in der Länge des Probestabes an. Die Abbild. 3 zeigt die beim Schwinden ver schiedener Metalle entstandenen Schaulinien. Sie beginnen unten links mit dem Augenblick, wo das flüssige Metall in die Form gegossen wurde, und steigen so lange in gerader Richtung an, wie das Metall flüssig blieb. Alsdann beginnt die Schwindung nachMafsgabe der fortschreitenden Abkühlung, und die entstehende Schaulinie zeigt mehr oder minder genau die Form einer Parabel. Weicher Stahl schwindet anfänglich rascher als die übrigen Metalle; nach etwa 12 Minuten vom Augenblick des Eingiefsens an wird die Schwindung unbedeutend, bis nach etwa 24 Minuten die Schaulinie wieder in die Parabelform über geht. Jene Unterbrechung der Schwindung zwischen der 12. bis 24. Minute ist nach Keeps Ansicht eine Folge der eintretenden Krystall- bildung, welche eine Ausdehnung des Metalls bewirkt. Deutlicher noch zeigt sich diese Ausdehnung beim Gufseisen. Es erstarrt, wie erwähnt, ungefähr eine Minute nach dem Eingiefsen; dann tritt eine Ausdehnung ein, welche durch ein starkes Heraustreten der Schaulinie nach links sich verräth; nach einiger Zeit zeigt- sich mitunter eine zweite und nach abermals einiger Zeit in der Regel eine dritte Ausdehnung. Alsdann erst verläuft die Schwin dung in regelmäfsiger Weise, und die Schaulinie zeigt die Parabelform. Der Vorgang bei einem Gufseisen mit 3,85 % Silicium, 3,10 % Kohlen stoff, 1,00 % Phosphor, 0,50 % Mangan, 0,10 % Schwefel ist in Abbild. 4 in etwas gröfserem Mafs- stab dargestellt. Nach etwa 11/2 Minuten war das Eisen erstarrt, und sofort begann die erste Ausdehnung; nach etwa 71/2 Minuten zeigte sich eine zweite, schwächere und nach 12 1/2 Minuten eine beträchtliche dritte Ausdehnung. Je stärker diese Ausdehnungen sind, desto geringer fällt natür lich die Gesammtschwin- dung des Gufseisens aus.* Um demnach ein Gufseisen mit niedrigem Schwind- mafs zu erhalten, mufs man ein solches wählen, welches sich ausdehnt; die Ausdehnung aber wächst mit den neben einander anwesenden Ge- Siliciamund Kohlenstoff. ;s Siliciumgehalts deut licher zu untersuchen, wurde ein Roheisen mit Gesammtr Graphit Silicium Schwefel Phosphor Mangan 4.05 3,20 0,98 0,035 0,225 0,49 in verschiedenen Gewichtsverhältnissen mit Sili ciumeisen gemischt, dessen Zusammensetzung folgende war: * Bei den in Abbild. 3 gegebenen Schaulinien zeigt auch das Kupfer eine sofort nach dem Ein giefsen beginnende Ausdehnung, auf welche eine starke, regelmäfsig verlaufende Schwindung folgt. Der Vor gang, dessen Keep nicht besonders erwähnt, ist jeden falls eine Folge des bekannten, durch entweichende Gase veranlafsten Aufblähens des im teigigen Zustande sich befindenden Kupfers nach dem Eingiefsen. Abbild. 3. halten des Gufseisens an Um diesen Einflufs di XIX.15 2