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r t i s 1 i tferstellung kleiner Flu/'seisenbtocke. 15. September 1895. Stahl und Eisen. 863 auf die zurückführende Bahn. Das Senken und Heben des Trichters erfolgt mittels der beiden mit ihm verbundenen Rundstangen ss, welche in den Führungen cc und CC gehen. Von diesen sind die ersteren an den Gasrohren GG, die letzteren an im Trichter liegenden eisernen LBalken befestigt. Die beiden Stangen ss sind durch den Arm a verbunden, welcher wieder mit dem Hebelarm A in Verbindung steht; der Hebel lagert auf dem einen Gasleitungsrohr. Der Arm A, welcher ein Gegengewicht w trägt, wird durch die Kolbenstangen des Dampfcylinders a und Kataraktes k in Bewegung gesetzt; der Katarakt dient zur Ausgleichung der Bewegung. Von den sieben Formen sind sechs 180 mm weit und eine, welche über dem Schlackentümpel liegt, nur 70 mm; sie bestehen aus Phosphor bronze oder Kupfer, sind 10 mm dick, offen und brauchen mehr Kühlwasser als die geschlossenen. Die Formbrust bildet ein mit Kühlungsröhren versehener 80 mm dicker Gufseisenrahmen. Die gufseisernen Düsen sind inwendig mit Kieselguhr bestrichen; zum Schlackenabstich dienen gewöhn liche Lürmannsche Schlackenformen. Zur Con- trole des Beschickungsganges befindet sich über dem Abstichtümpel eine kleine Form, die durch eine Röhrenleitung mit einem Manometer ver bunden ist, und diese Einrichtung bewährt sich aufserordentlich gut. Der am Manometer ab gelesene Gasdruck im Gestell wechselt unter normalen Verhältnissen zwischen 12 und 15 cm Quecksilber; bei beginnenden Versetzungen aber steigt er sofort, und man kann sich beizeiten danach einrichten. Ofen I liefert jetzt etwas über 110 t Roheisen täglich; man macht gewöhnlich 27 Sätze, bestehend aus: 4,0 t Koks, 10,0 t Nucicerz, 4,2 t Kalk stein, 0,2 t Puddelschlacke und 0,1 t Martin- oder Schweifsschlacke. Das Abstechen erfolgt nach dem Bedatf des Thomaswerkes, wohin das Roheisen direct in Pfannen gelangt. Dasselbe enthält durchschnitt lich 0,4 bis 0,8 % Si, 3,0 bis 3,5 % G, 2,5 bis 2,7 % P, 0,03 bis 0,1 % S und 0,2 bis 0,4 % Mn und wird in folgende 4 Klassen getheilt: graues, halbgraues oder Spiegeleisen mit 0,02 bis 0,05 % S, strahlig-weifses mit 0,05 bis 0,07 % S, weifses mit matterem Bruch und unebener Fläche mit 0,07 bis 0,10 % S und in Roheisen von übergarem Hüttengang. (Nach Jernkont. Annaler 1894.) Ty. Herstellung kleiner Flufseisenblöcke.* Von R. Smith-Casson. Die älteren Walzwerke können, wenn es sich um die Herstellung schwerer Sorten handelt, unmöglich den Wettbewerb mit den mit allen Hülfsmitteln ausgestatteten modernen Stahlwerken aufnehmen. Nur bei leichteren Sorten ist Aussicht vorhanden, dies mit Erfolg zu thun. Bisher waren solche Walzwerke vielfach von den grofsen Stahlwerken abhängig hinsichtlich ihres Bedarfs an vorgewalzten Blöcken, und diese sind nur dann billig zu haben, wenn die Stahlwerke in ihren Bestellungen auf Schienen, Kesselblech und fertiges Stabeisen beschränkt sind. Zu anderen Zeiten sind sie dagegen schwer zu be kommen, sofern nicht sehr hohe Preise bezahlt werden. Man will gefunden haben, dafs Stahl, der in grofsen Walzwerken aus schweren Blöcken gewalzt wird, in den kleinen Walzwerken sehr schwer weiter zu verarbeiten ist. Er erfordert einen gröfseren Kraftaufwand, mehr Brennmaterial * Vorgetragen vor dem Iron and Steel Institute, August 1895. und verursacht eine gröfsere Abnutzung. Es ist daher für die Werke, welche leichte Sorten her stellen, von gröfster Wichtigkeit, von den grofsen Stahlwerken unabhängig zu werden und ein Material zu bekommen, das sich leicht verwalzen läfst. Dies kann mit kleinen Blöcken erreicht werden. Ein Einwand, der allerdings gegen diese gemacht werden könnte, ist der, dafs man sagt, wenn der Block nicht erst auf Knüppel vorgewalzt wird, dann ist der Stahl nicht hinreichend durch gearbeitet worden, allein dieser Schlufs pafst ebensogut auf schwere Sorten, welche immer direct aus den Blöcken gewalzt werden. Eine einfache Erwägung zeigt aber, dafs viel mehr Arbeit aufzuwenden ist, um einen dreizölligen Block auf 1/2 Zoll Quadrat herunterzuwalzen, als einen 15zölligen Block auf 5 Zoll im Quadrat; der erstere wird auf 1/36, der letztere aber nur uf 1/9 seines ursprünglichen Querschnitts herab gebracht. Ein anderes Bedenken, das gegen die kleinen Blöcke erhoben werden könnte, ist der Kosten punkt. Man wird geltend machen, dafs das