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Sea-Goale etc. and with the same fuel to melt and fine imperfect metalls and refine perfect metalls" enthält ausführliche und zum Theil an ziehende Mittheilungen über diese Erfindung und ihre Schicksale. Schon als Knabe fand Dudley grofse Freude an dem Betriebe des väterlichen Eisenwerks bei Dudley, und im Jahre 1619, als er 20 Jahr alt war, übertrug ihm sein Vater die Leitung eines Hochofens und zweier Hammer hütten in Worcestershire. Hier machte er die ersten Versuche, den Hochofen mit Steinkohlen zu betreiben, und schon im Jahre 1619 erhielt der Lord Dudley ein Patent auf das Verfahren auf 31 Jahre. Bereits im folgenden Jahre wurde auf Befehl des Königs Handelseisen, welches mit Steinkohlen erzeugt war, nach London gebracht und von verschiedenen Handwerkern geprüft und für gut befunden. Sogar eine Jagdflinte wurde daraus gefertigt. Viele Schwierigkeiten erwuchsen jedoch dem Erfinder aus dem Neide der übrigen Eisenwerke. Als 1624 durch einen Parlaments- beschlufs alle Monopole aufgehoben wurden, setzten sie eine Beschränkung der Zeitdauer des Patents auf 14 Jahre durch, jedoch wurde 1638 ein neues Patent ertheilt. Nachdem es jenen Eisenwerken gelungen war, Dudley aus seiner Stellung zu verdrängen, brachte er seine Er findung zunächst bei dem Himley.Furnace in Staffordshire zur Anwendung und baute dann bei Hasco-Bridge in Staffordshire einen neuen, für den Betrieb mit Koks bestimmten Hochofen, welcher 7 t Roheisen in der Woche lieferte, die gröfste Menge, welche bis dahin mit minera lischen Brennstoffen gewonnen worden war. Aufrührer, welche von den Holzkohlenwerken gedungen worden waren, zerstörten indefs das Gebläse und vertrieben Dudley von dem Schau platze seiner Thätigkeit, so dafs er aufser stände war, Nutzen aus seinen Einrichtungen zu ziehen, und sogar in das Schuldgefängnifs wandern mufste. An dem bald darauf ausbrechenden Bürgerkriege nahm Dudley als Kriegsingenieur auf Seite der Royalisten theil. Er wurde ge fangen, zum Tode verurtheilt, entkam aber, wenn auch verwundet, der Gefangenschaft und lebte alsdann längere Zeit in gröfster Bedrängnifs zu Bristol. Auch die Hoffnung des inzwischen 61 Jahre alt gewordenen Mannes, dafs nach der Rückkehr König Karls II. im Jahre 1660 seine Erfindungen Unterstützung finden würden, ging nicht in Erfüllung. Am 25. October 1684 ist er in dem hohen Alter von 85 Jahren zu St. Helens in Worcestershire verstorben; über seine letzten Lebensschicksale ist nichts bekannt geworden. Seine Erfindung hat er als Ge- heimnifs gewahrt; auch in seiner erwähnten Ab handlung vermeidet er jede Andeutung, die einen Schlüssel dazu geben könnte. Trotz zahlreicher Versuche anderer Erfinder verflofs das 17. Jahr hundert, ohne dafs ein dauernder Hochofen betrieb mit mineralischen Brennstoffen eingeführt worden wäre. Gegen das Ende des 17. Jahrhunderts besuchte Peter der Grofse auf seiner berühmten Reise auch zahlreiche westeuropäische, zumal deutsche, Eisenwerke (z. B. 1697 die Ilsenburger Hütte am Harz), und er beauftragte alsdann den Hammer schmied Nikita Demidoff aus Tula, welcher ver- muthlich einer seiner Reisegefährten gewesen war, ein Eisenhüttenwerk mit Giefserei zu Newiansk im Districte Jekaterinenburg anzulegen. Demidoff entledigte sich seiner Aufgabe mit so viel Geschick, dafs Peter der Grofse ihn adelte und 1702 ihm das Eisenwerk schenkte. So wurde Nikita der Begründer des Reichthums und der Macht der berühmten Familie Demidoff. Mit der achten Lieferung schliefst die Ge schichte des 17. Jahrhunderts und zugleich der zweite Band der Geschichte des Eisens. Die Geschichte des 18. Jahrhunderts soll in einer dritten, die des 19. Jahrhunderts in einer vierten Abiheilung geschildert werden. A. Ledebur. Die neue Hochofenanlage in Kladno. Von C. Sjögren. (Hierzu Tafel IX.) Die 4 Oefen der alten Kladnoer Hochofenanlage hatten eine Tagesproduction von je 4 5 bis 50 t, einen Koksverbrauch von etwa 1,06 bis 1,121 und besafsen Gjerssche Wärmeapparate, welche den Wind auf 450 bis 500 °G. erhitzten. Dieselben wurden durch zwei neue Oefen mit einer Gesammtproduction von un gefähr 240 t und je drei Wliitwellapparaten ersetzt. Das Kladnoer Haupterz besteht aus eigenem Blauerz (Chamoisit) von Nucic, 15 km in WSW von Prag gelegen, und wird auf Thomaseisen ver blasen; es bildet ein plattenförmiges Vorkommen im Silur und liegt zu Tage, oder in ganz geringer Tiefe, streicht etwa 8 km lang in OW und fällt 85 bis 55°, aber in 50 bis 70 m Teufe nur 40 bis 45° ein bei 10 bis 18 m Mächtigkeit. Die Maximalförderung beträgt 19 000 t monat lich und das geröstete Erz enthält: 42 bis 48 Eisen, 24 bis 18 unlösliche Silicate, 2,7 bis