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848 Stahl und Eisen. Veber die Herstellung von Panzerplatten u. s. w. 15. September 1895. schroff sich gegenüberstehenden Eigenschaften, sind hier in einer bisher noch nicht erreichten Weise vereint. Während englische Autoritäten annehmen, dafs beste 152 mm dicke Harveyplatten gleich Stahlplatte überlegen zeigte. Daraus geht hervor, dafs Platten mit Oberflächenhärtung den Ge schossen gröfserer Kaliber gegenüber verhältnifs- mäfsig weniger Widerstand leisten, weil deren gröfsere totale Stofskraft, wie wir oben ent- Abbild. 8. Ansicht der Holzhinterlage (1. Balkenlage) nach Fortnahme der Platte 425 B. dicken Schmiedeisenplatten im Durchschlags widerstand um 83 % überlegen sein sollen, hat die 146 mm dicke Kruppsche Platte eine Ueber- legenheit von 84 % über eine nicht gehärtete Stahlplatte bewiesen, und entspricht in ihrem Widerstandsvermögen einer 378 mm dicken Schmiedeisenplatte. Hierbei möchten wir nicht unerwähnt lassen, dafs wohl die Panzerplatte, aber nicht das Ziel, am wenigsten von der 15-cm-Granate des 2. Schusses, durch schlagen wurde; das Innere des Schiffes, dessen Seitenwand, dargestellt durch das Panzerziel, durch die Platte geschützt werden sollte, blieb also ungefährdet. Um solche Wirkung zu erreichen, hätte es einer noch erheblich gröfseren leben digen Kraft bedurft. Die Schwesterplatte, 425 B, wurde erst mit 987,3 mt, also 122,8 mt mehr, von der 15-cm-Granate derart durchschlagen, dafs sie auch bis in die 2. Balkenlage hineinging. Es ist merkenswerth, dafs die 21-cm-Granate die Platte 413II mit einer Kraft durchschlug, die hin gereicht haben würde, eine weiche Stahlplatte von 238 mm zu durchschlagen, so dafs sie bei diesem Geschofs sich nur um 63 % der wickelten, aufbrechend wirkt. Beim 2. Schufs (15 cm) kamen 4,951, beim 5. Schufs (21 cm) 3,531 mt lebendige Kraft auf das Quadrat- centimeter Geschofsquerschnitt. Gleichzeitig mit der Platte 413II wurde die ihr an Gröfse gleiche, aber 4760 kg schwere Platte 425 B beschos sen, es folgten jedoch den zwei ersten 15-cm-Granaten zunächst zwei 21-cin- und dann wieder eine 15-cm-Granate (alle 15 cm mit 87° Auftreffwinkel). Die Abbildungen 5 bis 8 zeigen die Wir kung der Schüsse. Die 5 Schüsse trafen, der Reihenfolge nach, die Platte mit 475,7, 576,2, 476 (21 cm), 495,9 und 616,3 (15 cm) m Geschwindigkeit, oder 588,2 863, 1105, 1197 und 987,3 mt lebendiger Kraft, von welcher ent sprechend 3,369, 4,943, 3,212, 3,479 und 5,655 mt a. d. qcm entfielen. Der letzte Schufs (15 cm) war der erwähnte, Ziel bis zur Innenhaut durchschlug. Dieser Schufs würde eine weiche Stahlplatte von 295,8 mm, also von mehr als doppelter Dicke, durchschlagen haben. Die Geschofssplitter und ausgestanzten Plattenstücke wurden in der zweiten Balkenlage gefunden, denn die Innenhaut war Abbild. 9. das be-