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Gorrespondent des ungarischen Handelsmuseums, Semlin 1894, Buchdruckerei J. Karamat. Der Verfasser ist der Ueberzeugung, dafs das Interesse, welches die ausländische Handelswelt bis her Serbien entgegenbrachle, noch immer in keiner Weise einem solch’ lucrativen Absatzgebiete entspricht, wie dies Serbien für den internationalen Handelsver kehr ist. Um die Vorurtheile gegen dieses Land, welche zumeist infolge von Unkenntnifs der thatsäch- lichen Verhältnisse bestehen, wenigstens zum Theil beiseite zu räumen, um zu beweisen, dafs Serbien bei nöthiger Umsicht für jeden leistungsfähigen Exporteur ein nicht zu unterschätzendes Absatzgebiet ist, ent- schlofs sich der Verfasser auf Grund seines lang jährigen Aufenthalts in Serbien, und unter Berück sichtigung der authentischen Daten, durch das vor liegende Werk Jedermann über alles Wünschenswerthe genau zu informiren. Nachdem die mit Serbien seitens der meisten europäischen Staaten in jüngster Zeit zustande gekommenen Handelsverträge, Con ventionen und Zolltarife Hoffnung auf eine vielseitige, lebhafte und dauernde Geschäftsverbindung geben, glaubt Herr Kohn — sicher mit Recht — mit Heraus gabe seines Werks einem fühlbaren Mangel abgeholfen zu haben. B. Programm der königlich-technischen Hochschule zu Aachen für das Studienjahr 1895196. In dem Lehrkörper der Anstalt ist, wie bereits bekannt, dadurch eine Veränderung eingetreten, dafs Professor Mehrtens (welcher mittlerweile wiederum einen Ruf nach Dresden angenommen hat) an Stelle des nach Graz berufenen Professor Forchheimer getreten ist; ferner ist Dr. Willer aus Braunschweig zur Erthei- lung von Unterricht in der Botanik neuberufen worden. Das Rectorat für die Amtsperiode 1895/96 bis 1898/99 übernahm am 1. Juli d. J. Professor I n tze an Stelle des Geh. Regierungsraths Professor Dr. Heinzerling. Der Besuch der Hochschule hat erfreulich weiter zugenom men; die Zahl der Studirenden ist von 236 im Vorjahr auf 259, die der Gesammtzuhörer von 353 auf 386 gestiegen. Programm der König!. Sächs. Bergakademie zu Freiberg für das 130. Lehrjahr 1895/96. Das soeben erschienene Programm enthält eine Zusammenstellung der Vorträge, Studienpläne, Per- sonalverzeichnifs und Chronik für das verflossene Studienjahr. Der Besuch stellte sich auf 171 Hörer (gegen 161 im Vorjahr), darunter 97 (103) deutsche und 74 (65) Ausländer. Industrielle Rundschau. Actiengesellschaft Buderussche Eisenwerke, Main - Weser-Hütte. Der Geschäftsbericht pro 1894 lautet: .Unsere Erwartungen für das Geschäftsjahr 1894 haben sich leider nicht erfüllt. Die Lage des Eisenmarktes ist nach wie vor eine sehr gedrückte geblieben, die Roh eisenpreise sind sogar noch weiter gewichen, während Koks im Preise gestiegen sind. Auch im Bergbau und in der Eisengiefserei hat sich die überaus schlechte Conjunctur geltend gemacht. Von den bei Beginn des Jahres im Betriebe be findlichen 5 Hochöfen mufste einer auf Georgshütte wegen nothwendigen Umbaues niedergeblasen werden, dagegen wurde der Ofen der Margarethenhütte wieder in Betrieb genommen. Die Gesammtproduction betrug 107 320 t Roh eisen, gegen 110 231 t im Jahre 1893, während der Versand sich auf 105 434 t belief, gegen 114649 t in 1893. Der Brutto-Ueberschufs bezifferte sich in 1894 auf 868 318,94 , so dafs noch 19000 •K aus den Reserven entnommen werden müssen, um nach stehende Ausgaben zu decken: Für Zinsen und Sconto .... 552 399,41 JC , Versicherungen, Steuern, Pen ¬ sionen und div. Generalkosten 83 678,57 , „ Arbeiter-Kranken- und Ver sicherungskassen 58 038,35 , , Abschreibungen,vorgeschlagen mit 193 202,61 , 887 318,94 JI Auf den Gruben wurden die Vorrichtungsarbeiten und Stollenanlagen zur Erhöhung der Leistungsfähig keit und zur Verminderung der Förderkosten fleifsig fortgefübrt. Was unsere Aussichten für das Geschäftsjahr 1895 anbelangt, so sind dieselben für unseren Absatz in Roheisen nach wie vor gute, während eine Besserung der Roheisenpreise leider noch nicht eingetreten ist. Dagegen dürften sich zu einer besseren Verwerthung der Hochofenschlacken und zu einer Vermehrung der Einnahmen hierdurch günstigere Aussichten bieten. Die in unserem vorjährigen Geschäftsbericht er wähnte Reorganisation der finanziellen Verhältnisse ardangend, so haben sich die Actionäre unserer Ge sellschaft bereit erklärt, einen Theil ihres Actien- besitz.es derselben zur Verfügung zu stellen, dessen Verwendung im Interesse des Geschäftes in Aussicht genommen ist.* Styrumer Eisenindustrie in Oberhausen (Rheinl.). Dem Geschäftsbericht pro 1894 entnehmen wir: .Mit unserer Anlage, welche in den letzten Jahren in sachverständiger Weise umgeändert wurde, sind wir jetzt anderen Werken gegenüber concurrenzfähig. Wenn wir nichtsdestoweniger in dem verflossenen Geschäftsjahre uns eines Erfolges nicht zu erfreuen hatten, so lag dies an den durchaus unlohnenden Preisen, zu denen man, um den Betrieb aufrecht zu halten, zu verkaufen genöthigt war. Der geringe Ueberschufs wurde zur Abschi eibung auf die Lager- bestände benutzt. Aufträge gingen, insbesondere in den letzten Monaten, in reichlicherem Mafse als früher ein. Wenn solche indessen keinen oder nur geringen Nutzen lassen, so liegt das leider in dem schlechten Verkaufssystem, welches nach Auflösung des Walz werksverbandes Platz gegriffen hat. Es ist daher dringend wünschenswerth, dafs die neuerdings wieder aufgenommenen Bestrebungen, in Uebereinstimmung mit Schlesien einen neuen Walzwerksverband ins Leben zu rufen, von Erfolg gekrönt sein werden. Nur dadurch wird es möglich sein, da bei dem be stehenden Roheisen- und Kohlensyndicat an den An kaufspreisen der Rohproducte nicht gerüttelt werden kann und eine Herabminderung der Fabricationskosten kaum noch möglich ist, die eingehenden Aufträge mit Nutzen auszuführen. Infolge der bereits seit einigen Monaten anhaltenden Aufwärtsbewegung auf dem amerikanischen Eisenmarkte ist auch hier eine etwas bessere Stimmung bemerkbar, und wollen wir