Volltext Seite (XML)
1. September 1895. Fortschritte im Bau der Eisenbahn-Betriebsmittel. dagegen sind, wie Abbild. 13 und 14 zeigen, dreiachsig, sie sind mit Westinghouse-Bremse ausgerüstet und haben einen trichterförmigen Mittelpuffer, mittels dessen zugleich die selbst- thätige Kupplung erfolgt. DiesenPuffer zeigen die Abbild. 15 und 16 in gröfserem Mafsstabe. Vor dem Kuppeln wird an dem einen der zu kuppelnden Wagen eine Kuppelstange eingehängt und am andern der Kupplungsbolzen in die Höhe gezogen und, wie in Abbild. 15 in punktirten Linien angegeben ist, aufgehängt. Werden nun die beiden Wagen aneinander geschoben, so tritt die Kupplungsstange des einen Wagens in den leeren Puffertrichter des andern Wagens ein, wobei Abbild. 19. je ein schmiedeiserner Bock und auf diesen ein Drehschemel von einem Hauptbahnwagen aufgesetzt wird (s. Abbild. 17 und 18). Zur Verbindung je zweier Langholzwagen dienen Steifkuppeln von 3 oder 6 m Länge aus gespreiztem Winkeleisen, zwischen welchen ein Luftleitungsrohr für die Westinghouse-Bremse liegt. Unter „Wagen für besondere Zwecke“ begegnen wir in der in Rede stehenden Quelle den Dampfkesselwagen zur Mitheizung der jenigen langen Personenzüge von der Mitte der selben aus, für welche allein die Heizung von der Locomotive aus nicht genügen würde; wir finden da z. B. Wagen für Kalkversendung, Abbild. 20. sie den Bolzen anstöfst und zum Herunterfallen veranlafst. Die Achsen sind in Bögen zwangläufig gemeinsam einstellbar; jede derselben trägt in der Mitte eine Scheibe, an welche die Bremsklötze (also nicht an die gegossenen Scheibenräder) angreifen. Die Württembergische Staatsbahn besitzt auch noch vierachsige Schmalspurwagen von 10 m Länge mit 15 t Ladefähigkeit. Die Achsen derselben sind nicht je zu zwei in Drehgestellen gelagert, sondern sind in Abständen von 2,5 m gleichmäfsig unter den Wagen vertheilt. Zur Beförderung von Langholz auf Schmalspurbahnen hat die Württembergische Staatsbahn besondere Wagen nicht beschafft, sondern sie benutzt offene Wagen, auf welche nach Entfernung der Bordwände vorübergehend Wagen zur Beförderung von Spiegelscheiben, Butter, Gas, Bier, Spiritus, Melasse, T heeröl, Säure, Ammoniak wasser, Düngerlauge, Gaswasser und Glas. Und zum Schlüsse werden die Vorrichtungen mitgetheilt, mittels deren es möglich ist, Wagen von Hauptbahnen ohne Umladung auf Schmalspurbahnen weiter zu schaffen: sogenannte R o 11 b ö c k e. Derartige Roll böcke sind bei der Sächsischen, der Bayrischen und Württembergischen Staatsbahn, sowie auf verschiedenen Privatstrafsenbahnen in Benutzung. In unserer Quelle finden sich vier verschiedene Bauarten; wir geben in Abbild. 19 bis 22 einen Rollbock von 15 t Tragfähigkeit, wie ihn die Maschinenfabrik Efslingen in Efslingen mehrfach fertigte und wie ihn die Württem-