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654 Stahl und Eisen. Der Einflufg des Arsens auf Flufseisen. 15. Juli 1895. Thomasflufseisen, wie bei den vor stehend erwähnten Versuchen, jedoch zur Er langung dichter Blöcke mit etwas Aluminium versetzt. Auch diese sämmtlichen Blöcke liefsen sich gut schmieden, ohne Rothbruch zu zeigen. Ohne I Mit Arsenzusatz Kohlenstoff Phosphor . ‘ Arsen Bruchbelastung in Kilo grammen auf 1 qmm Verlängerung auf 200 mm, Hunderttheile . . . Querschnittsverringerung, Hunderttheile . . . 0,115 0,110 0,110 0,115 n ,105 0,049 0,046 0,049 0,055 0.016 0,052 1,560 1,100 0,260 4,125 43,8 51,5 48,7 45,4 50,2 18,0 16,0 21,0 16,6 1,0 46,7 30,5 36,1 44,9 0,0 Reines Eisen, mit und ohne Arsenzusatz, durch Professor Arnold geprüft.* ergab folgende Ziffern: Ohne | Mit Arsen zusatz Arsengehalt Elasticitätsgrenze in Kilogrammen auf 1 qmm Bruchbelastung Verlängerung auf 50 mm, Hundert theile Querschnitts - Verringerung, Hundert theile 22,6 34,2 47,0 76.5 1,57 27,7 42,5 28,5 34,1 Aus den sämmtlichen angestellten Versuchen zieht Stead folgende Schlufsfolgerungen für den Einflufs des Arsens. Ein Arsengehalt von weniger als 0,15 % ist ohne wesentlichen Einflufs auf die mechanischen Eigenschaften des Bauwerk-Flufseisens. Die Zug festigkeit wird ein wenig gesteigert, die Zähigkeit, sowohl gemessen durch die ein tretende Verlängerung, als durch die Querschnittsverringerung vor dem Bruche, ändert sich nicht merklich. Bei 0,20 % Arsengehalt zeigte sich ein kleiner Unterschied nur bei den mit Martinmetall aus dem sauren Ofen vorgenommenen Kaltbiegeproben. Steigt der Arsenzusatz über dieses Mafs, so wird die Einwirkung deutlicher. Bei 1 % Arsen ist die Festigkeit beträchtlicher, die Zähigkeit geringer, aber die Biegungsfähigkeit ist noch be friedigend (fairly good); bei 11/2 % ist die Festig keit abermals auf Kosten der Zähigkeit gesteigert, und die Biegungsfähigkeit ist nur noch gering; bei 4 % Arsen sind die Verlängerung und Quer schnittsverringerung gleich Null geworden, aber die Festigkeit ist noch gröfser als zuvor. Wegen der geringen Abmessungen der arsen reichen Blöcke, wodurch die mechanische Be arbeitung beschränkt wurde, hält jedoch Stead *In welcher Weise das „reine Eisen“ gewonnen wurde, ist nicht gesagt. die letzteren Ergebnisse für nicht durchaus mafs- gebend, und er ist der Meinung, dafs die Er gebnisse hinsichtlich der Biegungsfähigkeit des arsenreichen Eisens günstiger ausgefallen sein würden, wenn man gröfsere Blöcke hätte ver arbeiten können. Die Bearbeitungsfähigkeit in der Hitze wird selbst durch 4 % Arsen nicht geschmälert. Flufs eisen mit diesem Arsengehalt ertrug ungefähr die gleiche Erhitzung wie Stahl mit 1 % Kohlen stoff, verhielt sich aber beim Schmieden in dieser Temperatur etwa wie Stahl mit nur 0,5 % Kohlen stoff. Man darf hieraus folgern, dafs Arsen nicht die geringste Neigung besitzt, Rothbruch hervor zurufen. Der Einwirkung von Säuren und Rost ist arsenhaltiges Eisen nicht zugänglicher als arsen freies. Die Schweifsbarkeit des Eisens wird durch selbst geringe Arsengehalte geschmälert, und wo ein gut schweifsbares Material verlangt wird, mufs ein Arsengehalt durchaus ferngehalten werden. Auch die elektrische Leitungsfähigkeit wird schon durch einen geringen Arsengehalt verringert; 0,25 % Arsen erniedrigen sie um etwa 15 Hundert theile. Im übrigen zeigt fast jeder Fremdkörper im Eisen den nämlichen Einflufs. J. E. Steads Arsenbestimmung im Eisen und in Eisenerzen. Die Grundzüge des Verfahrens sind die näm lichen, welche schon früher von E. Fischer angegeben wurden: Destilliren der mit Eisenchlorür versetzten Lösung, wobei alles Arsen als Ghlorür übergeht, und Bestimmung des Arsens durch Mafsanalyse mit Jodlösung. An Mafsflüssigkeiten sind erforderlich : 1. Arsenigsäurelösung. Man wägt 0,66 g reiner pulverförmiger arseniger Säure (entsprechend 0,5 g metallischem Arsen), bringt sie in eine Flasche, fügt 2 g Natriumcarbonat und 100 cc kochendes destillirtes Wasser hinzu, kocht, bis alle arsenige Säure gelöst ist, läfst abkühlen, versetzt die Lösung mit noch 2 g doppeltkohlen saurem Natrium und verdünnt auf 11. 1 cc dieser Lösung enthält 0,0005 g Arsen. 2. Jodlösung. 1,275 g reines Jod werden in einer Lösung von 2 g Jodkalium in Wasser gelöst und diese Lösung auf 1 1 verdünnt. Zur Titerstellung werden von der Arsenigsäurelösung 20 cc abgemessen, mit Stärkelösung versetzt und mit der Jodlösung titrirt. War das verwendete Jod rein, so sind genau 20 cc der Lösung er forderlich, bleibende Blaufärbung hervorzubringen; 1 cc der Jodlösung entspricht in diesem Falle 0,0005 g Arsen. Zur Arsenbestimmung im Eisen bringt man 1 bis 50 g Bohrspähne in einen Kolben von etwa 1 1 Inhalt und fügt eine zur Auflösung genügende Menge verdünnter Salzsäure (einen Theil