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176 Stahl und Eisen. Der Etat der Eünigl. Preussischen Eisenbahn - Verwaltung. 15. Februar 1895. V. Nachweisung der Betriebslängen. Bezirk der Eisenbahndirection Betriebslänge für den öffentl. Verkehr Davon Bahn strecken unterge- ordneter Bedeutung am Jahres schlüsse km 1895 96 am Anfang des Jahres km am Ende des Jahres km 1. Altona 1 527,08 1 527,08 440,71 2. Berlin 569,13 569,13 42,58 3. Breslau 1 698,47 1 841,20 551,96 4. Bromberg .... 1 467,88 1 606,23 657,37 5. Gassei 1 374,85 1 374,85 249,31 6. Cöln 1 260,68 1 260,68 449,06 7. Danzig 1 425,58 1 425,58 874,56 8. Elberfeld .... 1 047,08 1 064,20 416 23 9. Erfurt 1 007,05 1 042,18 325,72 10, Essen a. d. Buhr . 784,73 795,46 43,93 11. Frankfurt a. M. . . 1 262,68 1 288,68 459,07 12. Halle a. Saale . . 1 873,23 1 890,93 173,50 13. Hannover .... 1 543,71 1 633,59 225,05 14. Kattowitz .... 1 236,53 1 284,90 406,00 15 Königsberg i. P. . . 1 581,09 1581,09 1000,09 16. Magdeburg .... 1 622,76 1 658,30 413,60 17. Münster i. W. . . 1 251,52 1 251,52 344,37 18. Posen 1 389,56 1 435,66 548,66 19. St. Johann- Saarbrücken . . 778,22 848,93 284,74 20. Stettin 1 643,90 1 643,90 421,01 Zusammen . 26 345,73 27 024,09 8327,52 Main-Neckar-Bahn . . 6,91 6,91 Wilhelmshaven-Olden- burger Bahn . . . 52,37 52,37 Ueberhaupt . 26 405,01 27 083,37 8327,52 VI. Erläuterungen zu den Einnahmen. Personen- und Gepäckverkehr. Die Einnahmen aus den alten am 1. April 1893 in Betrieb gewesenen Strecken haben im Rechnungsjahr 1893/94 247 670 000 46 betragen. Aus dem Betrieb der neu eröffneten und bis zum Schlufs des Etatsjahrs 1895/96 zur Eröffnung j kommenden Strecken ist eine Einnahme von rund 1 800 000 46 zu erwarten; für Platzkarten steht eine Mehreinnahme von 1 300 000 el in Aussicht; durch die Bahnsteigabsperrungen ist eine Mehreinnahme | von 650 000 • zu erwarten; der Schalttag | wird einen Einnahmezuwachs von 600 000 • | bringen. Da in das Jahr 1893/94 zwei Oster- | feste gefallen sind, während in das Jahr 1895/96 j nur ein Osterfest fällt, mufs- auf einen Ausfall I von rund 1500 000 •6 gerechnet werden. Die j jährliche Einnahmevermehrung durch Verkehrs steigerung während der 10 Jahre 1884/85 bis 1893/94 ergiebt einen Durchschnitt der jährlichen Steigerung von 3,72 %. Gegenüber dem Vorjahr weist zwar das Jahr 1893/94 eine Steigerung von 5 % auf; eine Vergleichung wird wegen des Einflusses der Cholera-Epidemie indessen nicht in Betracht kommen können. Für den zweijährigen Zeit raum von 1891/92 zu 1893/94 ergiebt sich durch- schnittlich@eine jährliche Steigerung von 2,16 %. Bei vorsichtiger Schätzung erschien es un bedenklich, der Veranschlagung der Mehreinnahme aus reiner Verkehrssteigerung den Satz von jähr lich 1 % zu Grunde zu legen. Für einen zwei jährigen Zeitraum ist demnach eine Mehreinnahme von etwa 4 880 000 el veranschlagt. Die Ge- sammteinnahme beträgt 255 400 000 Ji. Diese Summe vertheilt sich wie folgt: Für 1895/96 sind ver anschlagt « Dagegen sind wirk lich aufge kommen in 1893/94 % A) Binnenverkehr (ausschliefs- lieh Rundreiseverkebr) des gesammt. Staatsbahnnetzes 217 030 000 210 891 747 B) Directer Verkehr (ausschl. Rundreiseverk.) d. sämmt- lichen Staatseisenbahnen mit fremden Bahnen, so wie Durchgangsverkehr mit letzteren 21 820 000 21 564 539 G) Rundreiseverkehr .... 16 550 000 15 431 821 Insgesammt . . 255 400 000 247 888 107 Güterverkehr. Die Einnahmen aus den alten am 1. April 1893 in Betrieb gewesenen Strecken beliefen sich in 1893/94 auf 658 040 000 JI. Aus dem Betrieb der neu hinzugetretenen und bis zum Ablauf des neuen Etatsjahrs noch hinzutretenden Strecken sind etwa 2700000 Ji zu erwarten. Der in 1895/96 fallende Schalttag wird einen Einnahme zuwachs von 1 800 000 Ji bringen. Durch den Umstand, dafs in das Rechnungsjahr 1893/94 zwei Osterfeste gefallen sind, während in das Jahr 1895/96 nur ein Osterfest fällt, tritt für letzteres Jahr gegen 1893/94 eine Vermehrung der Arbeitstage ein, wodurch auf eine Mehreinnahme von etwa 1 700 000 Ji gerechnet werden kann. Dagegen war im Jahre 1893/94 durch die allgemein herrschende Futter- und Streunoth ein ungewöhnlich starker Verkehr von Futter- und Streumitteln — durch sehr ermäfsigte Ausnahme tarife unterstützt — hervorgerufen, auf welchen im Jahr 1895/96 in gleichem Umfang nicht ge rechnet werden kann; auch wird der Getreide- und Mehlverkehr nach Aufhebung der Staffeltarife voraussichtlich einen Rückgang erleiden. Mit Rücksicht hierauf ist eine Mindereinnahme von etwa 4 500 000 Jt in Anschlag gebracht. Aus den im letzten Jahre eingeführten erheb licheren Tarifermäfsigungen für Kokskohlen, Kali salze, Düngekalk und Baumwolle ist hier eine Mindereinnahme von etwa-800 000 Ji in Rechnung zu stellen, deren Ausgleich durch entsprechend stärkere Verkehrsvermehrung grofsentheils zwar erhofft wird, mit Sicherheit aber noch nicht vorauszusehen ist. Die Steigerung der Einnahmen aus dem Güter verkehr hat in den beiden letzten Jahren in Deutschland jährlich 2,71 % (1892/93 1,44%,