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136 Stahl und Eisen. Bücherschau. 1. Februar 1896. durchaus kein schädliches Gas entwickle. Die Formen und Kerne, die aus Formsand hergestellt sind, welcher einen Zusatz von Raps- oder Flachskuchen erhielt, sollen nach dem Vergiefsen an ihrer Oberfläche keine Sandtheilchen sich ablösen lassen; die Oberfläche bleibe absolut rein und gleichmäfsig. Wettbewerbung um den Entwurf einer festen Strafsenbrücke über den Rhein bei Worms. Das Grofsherzoglich Hessische Ministerium der Finanzen macht bekannt, dafs durch den Spruch des Preisgerichtes die nachstehenden Preise den unten genannten Firmen zuerkannt wurden. Ein erster Preis im Betrage von 10000 « dem Entwurf der Maschinenbau - Actiengesellschaft Nürnberg, Filiale Gustavsburg, in Gustavsburg bei Mainz, und Bauunternehmer Grün und Bilfinger in Mannheim und Karl Hofmann, Geh. Baurath und Stadt baumeister in Worms. Ein zweiter Preis im Betrage von 6000 K dem Entwurf der Gutehoffnungshütte zu Oberhausen. Die Verfasser sind: Professor Reinhold Krohn, Director der Brückenbauabtheilung der Gutehoffnungshütte; Privatingenieur A. Schmoll (früher in Firma Gebrüder Klein, Schmoll und Gärtner in Wien) in Darmstadt; Architekt Bruno Möhring in Berlin. Ein dritter Preis im Betrage von 3000 • dem Entwurf der Actiengesellschaft für Eisenindustrie und Brückenbau, vormals J. C. Harkort in Duisburg. Verfasser: Professor Frentzen in Aachen, Bauunter nehmung R. Schneider in Berlin. Ein dritter Preis im Betrage von 3000 M dem Entwurf, als dessen Verfasser ermittelt wurden: Maschinenfabrik Eislingen durch den Oberingenieur ihrer Brückenbauabtheilung J. Kübler, in Verbindung mit Architekt Otto Rieth in Berlin, Bauunternehmung O. und E. A. Menzel in Elberfeld-Ludwigshafen. Ferner wurde der Ankauf von drei weiteren Entwürfen empfohlen und von Seiten der Grofsherzog- liehen Regierung ein Betrag von je 2000hierfür weiter zur Verfügung gestellt. Ferdinand Schichau . Der verstorbene Geh. Commerzienrath Ferdinand Schichau, der bekannte Begründer der Maschinen fabrik und Schiffswerft, war am 30. Januar 1814 als Sohn eines Gelbgiefsers in Elbing geboren, studirte auf der Gewerbeakademie in Berlin und begründete im Jahre 1837 das Schichauwerk in seiner Vaterstadt. Aus bescheidenen Anfängen entwickelte sich die Maschinenfabrik und die Schiffswerft, dann die Loco- motivfabrik und Kesselschmiede Tretinkenhof bei Elbing, wozu später noch eine Schiffswerft für gröfsere Schiffe in Danzig und ein Dock nebst Reparaturwerk stätte in Pillau hinzukamen. 1841 baute Schichau den ersten deutschen Dampfbagger, 1855 den ersten preufsischen Schrauben-Seedampfer „Borussia“. Die erste auf dem europäischen Continentegebaute Dreifach- Expansionsmaschine wurde 1882 von Schichau fertig gestellt. Seit 1877 erzielte das Schichauwerk im Torpedobootbau so grofse Erfolge, dafs die meisten Seestaaten der Erde, aufser Deutschland auch Italien, Oesterreich, Rufsland, die Türkei, Japan und China, bereits im ganzen über 200 Torpedoboote und Tor pedokreuzer von der Firma bezogen haben. Unter anderem sind auch der deutsche Kreuzer „Gefion“, die österreichischen Schiffe „Miramar“ und „Pelikan“, sowie zwei grofse Seedampfer des Norddeutschen Lloyd ebenfalls bei Schichau gebaut. Im ganzen sind bisher nahe an 600 See- und Flufsdampfer und gegen 1600 Dampfmaschinen von rund 11 Millionen indicirten Pferdekräften Leistung auf dem Schichauwerke erbaut worden. Die Leitung der Werke lag übrigens schon seit längeren Jahren in den Händen von Schichaus Schwiegersohn, Oberingenieur Ziese. Büch erschau. VI. allgemeiner Bergmannstag zu Hannover, 1895. Vom vorbereitenden Ausschufs ist unter Mit wirkung der Redaction der Zeitschrift „Glückauf“ soeben ein Bericht über den VI. deutschen Bergmannstag* erschienen. In der Einleitung werden die Vorberei tungen, welche zu der, wie unsern Lesern bekannt, höchst gelungenen Veranstaltung in umsichtiger Weise getroffen worden waren, geschildert, dann folgt ein Abdruck des Aufrufs, der Theilnehmerliste, des Fest plans, ein Festbericht, die Satzungen und der Kassen bericht und sodann eine Wiedergabe der Vorträge. Die trefflich geleitete und geschmackvoll ausgestattete Zusammenstellung, die diesmal im Gegensatz zu früheren Jahren sehr prompt erscheint, wird sicher lich in weiten Kreisen willkommen sein. Ferner sind bei der Redaction zur Besprechung eingegangen: Guttentagsche Sammlung Deutscher Reichsgesetze. Nr. 24. lieichsgesetz, betreffend die Commandit- geseUschaften auf Actien und die Actiengesell- schaften, vom 18. Juli 1884. Textausgabe mit Anmerkungen und Sachregister. Von Hugo * Vergl. „Stahl und Eisen“ 1895, Seile 970. Keyssner, Geh. Justiz- und Kammergerichtsrath, und Dr. H. Veit Simon, Rechtsanwalt am Kammergericht. Vierte verbesserte Auflage. Berlin SW 1895, J. Guttentags Verlagsbuch handlung. Guttentagsche Sammlung Deutscher Reichsgesetze. Nr. 30. Das Reichsgesetz, betreffend die In- validitäts- und Altersversicherung, vom 22. Juni 1889. Textausgabe mit Anmerkungen und Sachregister. Von E. v. Woedtke, Kais. Geh. Ober-Regierungsrath im Reichsamt des Innern. Fünfte vermehrte Auflage. Berlin SW 1895, J. Guttentag. Guttentagsche Sammlung Preufsischer Gesetze. Nr. 9. Die Preufsische Grundbuchgesetzgebung. Textausgabe mit Einleitung, Anmerkungen, For mularen und Sachregister. Von Dr. Otto Fischer, ordentlichem Professor der Rechte an der Universität Breslau. Dritte vermehrte Auflage. Berlin SW 1895, .1. Guttentag.