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Tabelle 3. Einflufs der Abkühlung auf die Höhenverminderung der Stauchproben bei gleichen spec. Schlagarbeiten. Material Wärme- zustand bei der Prüfung »c. Aus den Schaulinien entnommene Höhenverminde rungen nach den Schlagarbeiten in mkg/ccm Verhältnifs der Höhen verminderungen bei niederen Wärmegraden zu derjenigen bei Zimmerwärme, letztere gleich 100 gesetzt, bei den Schlagarbeiten in mkg/ccm 10 20 30 40 10 20 30 40 im Mittel 1. Weiches Nieteisen (Schweifs- + 18 13,2 21,5 28,1 33,2 100 100 100 100 100 — 20 12,4 20,4 31,0 94 95 93 93 94 eisen), gezeichnet „N“ — 80 9,5 16,6 22,0 27,0 72 77 78 81 77 2. Gewalzter Schiffbaustahl + 18 12,8 21,5 28,3 33,3 100 100 100 100 100 — 20 12,8 21,5 27,0 32.0 100 1OO 95 96 98 (Siemens-Martin -Flulseisen) -80 10,0 17,0 22,5 26,7 78 79 79 80 79 3. Desgl. Thomasstahl + 18 13,5 21,4 27,5 25,8 32,4 100 100 100 100 100 — 20 12,0 20,0 30,7 89 94 94 95 93 von „Rothe Erde“ - 80 10,5 17,9 23,1 27,8 78 84 84 86 83 4. Gewalztes Schweifseisen für + 18 15,3 24,2 32,3 100 100 100 100 100 — 20 13,0 21.4 27,5 85 88 85 ■ 1 (86) Bauconstructionen — 80 12,2 21,0 27,6 80 87 85 (84) + 18 7,8 14,7 20,2 25,0 100 100 100 100 100 5. Federstahl — 20 7,0 13,5 18,8 23,5 90 92 93 94 92 — 80 6,1 12,0 17,2 22,0 78 82 85 88 83 + 18 8,3 15,5 21,5 26,5 100 100 100 100 100 6. Gufsstahl — 20 8,3 15,5 21,0 26,0 100 100 98 98 99 — 80 6,0 12,0 17,8 23,3 72 77 83 88 80 7. Geschmiedetes Schweifseisen + 18 13,8 22,8 29,7 35,1 100 100 100 100 100 — 20 13,5 21,6 27,8 ■ — 98 95 94 —— (96) (Hammereisen) — 80 12,2 19,5 24,5 28,9 88 86 83 82 85 Aus den Mittelwerthen für diese Verhältnifs- zahlen ergiebt sich, dafs: 1. die untersuchten Materialien ihre FormuntergleichenSchlagarbeiten um so weniger änderten, je mehr sie ab gekühlt waren. Das Material hatte also durch die Kälte beim Stauchen an Form änderungsfähigkeit eingebüfst ebenso wie an Dehnung beim Zen eifsversuch, wenngleich dieser Einflufs auf die Stauchfähigkeit mit dem auf die Dehnbarkeit nicht vollständig parallel verlief. 2. Die Gröfse der Einbufse an Stauch fähigkeit beläuft sich bei — 20° G. biszu8 % und bei — 80 °G. b i s z u 23 %. 3. Ordnet man die untersuchten Materialien nach steigendem Einflufs der Abkühlung bis auf — 80 0 G., so erhält man folgende Reihen folge : Hammereisen, gewalztes Schweifseisen, Thomasstahl, Federstahl, Gufsstahl, Siemens- Martin-Eisen und weiches Nieteisen. c) Die Biegeproben, beurtheilt nach der 8 Biegegröfse Bg — 50 , wenn 5 die Dicke oder den Durchmesser der Probe und G den Krümmungs halbmesser bedeuten, und nach dem Biegungs winkel w ergeben: 1. dafs die Abkühlung auf — 20° G. im allgemeinen nur einen geringen Einflufs auf die Biegsamkeit der untersuchten Eisensorten ausübte; 2. dieAbkühlung auf — 80° G. blieb bei dem weichen Nieteisen und bei dem gewalzten Schweifseisen ebenfalls ohne erhebliche Nachtheile auf die Biegsamkeit der Probestreifen, bei allen übrigen Materialien litt die Biegsamkeit jedoc h durchdietiefere Kälte. 3. Am gröfsten war der Einflufs beim Gufs stahl und beim Federstahl, dann folgen Siemens-Martin-Flufseisen und Thomasstahl mit etwa gleichem Einflufs, und am wider standsfähigsten erwiesen sich die drei Sorten Schweifseisen. Zu beachten ist hierbei in dessen, dafs das Sicmens-Martin-Eisen und der Thomasstahl trotz des bemerkbaren Einflusses der Kälte auch bei — 80 0 C. noch durchweg eine gröfsere Biegsamkeit zeigten als das gewalzte und das geschmiedete Schweifseisen, und auch von dem weichen Nieteisen (Schweifseisen) wurden sie an Biegsamkeit nicht übertroffen.