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88 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mittheilungen. 15. Januar 1896. Kohlensäuregehalt der Verbrennungsgase zu betreiben. Zeigen die Verbrennungsgase aber einen geringen Gehalt an Kohlensäure, etwa nur 8 bis 9%, so giebt der Kessel trotz der vollkommensten Heizflächen schlechte Resultate. In dieser Hinsicht sind die Flammrohrkessel allen anderen weit überlegen. Das Flammrohr ist theoretisch luftdicht und infolge davon eine richtige Luftzuführung sehr leicht herzustellen, das Eindringen eines unnöthigen Ueberschusses an Luft, wenigstens in die heilseste Flamme, völlig zu vermeiden. Es ist leicht, bei Flammrohrkesseln einen Kohlen säuregehalt der Verbrennungsgase von 15 % zu er halten, unter besonders günstigen Verhältnissen wurden bis 18 % beobachtet. Es kann gar nicht Werth genug auf eine richtige Handhabung der Luftzuführung gelegt werden, die man durch Gasanalysen oder Gaswaagen überall ständig überwachen sollte. Die gröfste Wärme übertragung erfolgt von der heilsen Flamme, während es nicht von Bedeutung ist, ob die Gase schliefslich mit 150 oiler mit 300° in den Schornstein gehen. Ein Kessel, dessen Verbrennungsgase 15 % Kohlen säure enthalten, die mit 300 0 in den Schornstein gehen, wird einen andern, dessen Verbrennungsgase nur 7 % Kohlensäure haben, die mit 150° in den Schornstein gehen, bei weitem an Wirksamkeit über treffen. Die vortheilhafteste Lage des Rostes ist im Kessel selbst, da es so möglich ist, einen ganz beträchtlichen Theil der Wärme des Feuers durch directe Strahlung zu übertragen. („Zeitschr. f. angewandte Chemie“ 1895, S. 729.) Internationaler Verband für die Material prüfung der Technik. In der letzten Sitzung des Norwegischen In genieur- und Architektenvereins in Christiania hat S. A. Lund zu dem Beschlusse der Züricher Conferenz der Festigkeitstechniker, ihre nächste Sitzung in Stockholm abzuhalten, folgenden Antrag gestellt: „Im Jahre 1897 wird die nächste Conferenz des internationalen Verbands für die Materialprüfungen der Techniker in Stockholm abgehalten. Mit Sicher heit kann — nach dem zu urtheilen, was dem Redner gegenüber auf der Conferenz in Zürich geäufsert worden ist — angenommen werden, dal's ein grofser Theil der Theilnehmer auch Norwegen besuchen wird. Der Verein deutscher Eisenhüttenleute würde auch voraussichtlich eine für das nächste Jahr geplante Excursion nach Norwegen bis auf 1897 verschieben. Ein grofser Theil der norwegischen Ingenieure und Architekten hat im Auslande, vorzugsweise in Deutsch land, studirt, und wir sind deshalb, sowie aus manchen anderen Gründen dem letztgenannten Lande und den deutschsprechenden Technikern zur gröfsten Dankbarkeit verpflichtet. Es liegt deshalb nach meiner Ansicht für unsere Vereine (Ingenieur- und Architekten verein und Polytechnischer Verein) eine besondere Aufforderung vor, bei dieser Gelegenheit etwas zu thun, damit den fremden Technikern der Aufenthalt in unserem Lande so angenehm und erinnerungsreich wie möglich werde.“ Zwar sei noch Zeit genug vor handen, die Sache aufzunehmen; der Redner glaube aber, dafs es auch trotzdem zweckmäfsig wäre, je früher desto besser den betreffenden Vereinen darüber Mittheilung zu machen, was vorgenommen werden soll. Der Redner stelle deshalb den Antrag, der Verein möchte den gemeinsamen Vorstand der beiden Vereine veranlassen, die Sache zur Behandlung aufzunehmen. Verein deutscher Fabriken feuerfester Producte. Die nächste Jahresversammlung des .Vereins deutscher Fabriken feuerfester Producte“ findet Dienstag den 25. Februar c. in Berlin im Architektenhause, Wilhelmstrafse Nr. 92/93, Vormittags 10 Uhr statt. Alle Interessenten der Industrie feuerfester Pro ducte und Freunde unseres Faches sind zu dieser Versammlung als Theilnehmer willkommen. Etwaige Anfragen oder Mittheilungen dafür sind erwünscht durch eins der Herren Vorstandsmitglieder. Der Vorstand des genannten Vereins besteht zur Zeit aus den HH.: Dr. A. Heintz, Fabriksdirector, Saarau i. Schles. (Vorsitzender), Her m. Lü tgen, Fabrikbesitzer,Eschweiler b. Aachen (stellvertretender Vorsitzender), Rich. Kraft, Fabrikbesitzer, Berlin W, Kurfürsten damm 131, (stellvertretender Vorsitzender), J. Q u i s t o r p, Commerzienrath, Stettin, Westend (Schatzmeister), Rud. Geith, Fabrikbesitzer, Annawerk, Oeslau bei Coburg, Ernst Pagen Stecher, i. Firma Martin & Pagen stecher, Mülheim a. Rhein, F. Meiser, Ingenieur und Director der Schwandorfer Thonwaarenfabrik, Nürnberg. Referate und kleinere Mittheilungen. Maschine zum Verschliesen des Stichlochs hei Hochöfen. In Nr. 24, Jahrgang 1892 von »Stahl und Eisen“, Seite 1090 haben wir die Beschreibung und Zeichnung einer Bohrmaschine zum Oeffnen des Hochofen-Stich- lochs veröffentlicht; heute sind wir in der Lage, das Gegenstück hierzu, nämlich einen Apparat zum Ver- schliefsen des Abstichs bei Hochöfen unseren Lesern in Wort und Bild vorzuführen. Diese von Samuel W. V a u g h a u in Coopersdale, Pa., erfundene Maschine, welche auf den Werken der Cambria Iron Com pany, Johnstown, Pa., mit Erfolg zur Anwendung gekommen ist, besteht der Hauptsache nach aus einer hydraulischen Presse, durch welche das Stopfmaterial in die Abstichöffnung gedrückt wird. In der Zeichnung stellt A den zur Aufnahme des feuerfesten Materials dienenden Cylinder und B den Prefscylinder dar. Die auswechselbare Düse C, welche zur Einführung des Stopfmaterials dient, ist durch Bolzen h mit dem Cylinder A verbunden. Der in A spielende Kolben A‘ steht mittels der Kolbenstange r mit dem im Prefscylinder B ange brachten Kolben B in Verbindung. DasVerbindungs-