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Die Steigerung in der Ausfuhr von Baueisen, wie Schlössern, Haken, Riegeln und dergl., sowie von Sägen und Werkzeug um 1 118 000 $ ist fast ausschliefslich der vermehrten Nachfrage in Europa zu danken. So gingen nach England für 1 670 000 $ gegen 992 000 § im Jahre vorher, nach Deutschland für 568 000 8 gegen 4-49 000 $, nach Frankreich für 186 000 8 gegen 123 000 8, und nach dem übrigen Europa für 440 000 8 gegen 285 000 $. Von aufsereuiopäischen Ländern haben erheblich mehr aufgenommen: Mexiko für 622 000 8 gegen 547 000 $, und Australien für 970 000 & gegen 823 000 $. Im übrigen finden sich meist Rückgänge oder nur unerhebliche Zu nahmen ; insbesondere bleibt auch hier Südamerika hinter dem Vorjahre zurück, abgesehen von Ar gentinien, welches mit 228 000 $ gegen 192 000 8 ein Mehr aufweist. Dieselbe Entwicklung zeigt sich bei der Aus fuhr von Maschinen, welche, ohne Näh- und Agriculturmaschincn, eine Vermehrung von 18 000 000 8 auf 26000000 $, also um nicht weniger als 45 %, aufweist. Auch hier zeigt Argentinien eine Besserung von 262 000 8 auf 51 2 000 S, Brasilien dagegen eine Abnahme von 1 201 000 S auf 770 000 8 und das übrige Süd amerika von 999 000 $ auf 670 000 8. Die verhältnifsmäfsig stärkste Steigerung hat die Aus fuhr nach Japan und den Südseeinseln erfahren, von 1 067 000 8 auf 2390 000 .8, ebenfalls um mehr als 100 % ist nach Deutschland die Ausfuhr in diesen Maschinen gewachsen, von 1077 000 8 auf 2 158 000 9! Auch bei den übrigen euro päischen Ländern zeigt sich ein erstaunliches An wachsen des Absatzes amerikanischer Maschinen ; England bezog 1896 97 für 6 174 000 S gegen 3 624 000 8 im Jahre zuvor, Frankreich für 844000 $ gegen 471000 $ und das übrige Europa für 3 871000 $ gegen 2 190 000 8, so dafs ganz Europa im letzten Rechnungsjahre für 13 047 000 $, im vorhergehenden Jahre dagegen nur für 7 363 000 8 derartige Maschinen aus den Vereinigten Staaten empfangen hat. Bei Australien findet sich auch hier wieder vermehrter Bedarf, es empfing für 946000 S gegen 565 000 $. Schliefslich sind noch zu nennen Canada mit 1 709 000 8 im Berichtsjahre gegen 1 464 000 $ im Jahre 1895/96, Mexico mit 2-874 000 gegen 2 455 000 S, Centralamerika mit 747 000 3 gegen 554 000 8, Afrika mit 1 578000 S gegen 1 308 000 . Die Ausfuhr von Nähmaschinen ist nach Mittel- und Westeuropa, Australien und Japan gröfser geworden. So empfing England für 1074000 $, Deutschland für 761000 8 und Frankreich für 124000 8, gegen 939 000 $, 677 000 $ und 103 000 $. Südamerika weist auch hier wieder durchweg ein Minus auf. Alle Achtung verdient die Ausdehnung, welche die Ausfuhr amerikanischer Fahrräder gewonnen hat, vorausgesetzt, dafs die Zahlen 7 005 000 $ im Jahre 1897 gegen 1898000 $ im Jahre 1895/96 auf Richtigkeit beruhen. Nach Deutsch land sollen darnach im letzten Fiscaljahre für 1026 000 S Fahrräder gegangen sein; und zwar werden für die 6 Monate Januar bis Juni 1897 rund 800 000 8 oder 3 200 000 46 angegeben. Für dieselbe Zeit verzeichnet aber die deutsche Handelsstatistik, welche seit Anfang dieses Jahres die Fahrräder ebenfalls besonders aufführt, nur für etwa 2 000 000 •6 Fahrräder und Fahrrad theile als aus den Vereinigten Staaten von Amerika eingeführt. Der Unterschied zwischen den beiden Statistiken ist demnach auffallend grofs, über eine Million Mark, und man wird etwas mifstrauisch gegen die amerikanischen Zahlen. In dem Rechnungs jahre 1895/96 sind nur für 146 000 8 Fahrräder aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland exportirt worden. Nach England gelangten für 2 376 000 8 gegen 613 000 8 im Vorjahre, nach Frankreich für 263000 8 gegen 108000 $ und nach dem übrigen Europa für 1 199 000 S gegen 215 000 8, so dafs im ganzen Europa für 4864 000 S Fahrräder und Theile davon bezogen hat, mehr als 412 mal so viel als im Jahre 1895/96, wo nur für 1 082000 8 nach Europa verschifft wurden. Nächst den europäischen Ländern ist der Hauplabnehmer Canada mit 730000 8 im letzten Jahre gegen 497 000 8 im Jahre 1895/96. Um das Acht fache ist die Fahrradausfuhr nach Australien ge stiegen, nämlich von 85 000 $ auf 693000 $. Man kann es den Amerikanern nicht verdenken, wenn sie mit grofser Genugthuung auf solche Zu nahmen ihres Exports hinweisen, zumal auch in anderen Waarenklassen die Ausfuhr, wenn auch nicht in gleichem Mafse, so doch auch sehr beträcht lich gewachsen ist. Ist doch die Gesammtausfuhr einheimischer Erzeugnisse von 863000000 $ im Jahre 1895/96 gestiegen auf 1 032 000 000 $. Wie stark die Ausfuhr nach Deutschland zu genommen hat, ist noch nicht bekannt; es genügt aber zu sehen, dafs allein in den vorstehend auf geführten Posten: Landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthschaften, Baueisen, nicht besonders ge nannten Maschinen, Nähmaschinen und Fahrrädern die Ausfuhr nach Deutschland im letzten Rech nungsjahre einen Werth erreichte von 5224000 $ gegen nur 2 931000 8 im vorhergegangenen Jahre, also eine Zunahme um nahezu 80 % aufweist. Je gröfser aber der Umsatz ist, welchen die Vereinigten Staaten in anderen Ländern, und zwar hauptsächlich in Europa erzielen, desto weniger sind sie berechtigt, durch übertriebene Schutzzölle und unschöne Zollplackereien dem fremden Wettbewerb die Landesgrenze nahezu zu versperren. Um so gröfser ist aber auch zugleich die Nothwendigkeit und Gelegenheit für die durch das dreiste Gebahren der Nordamerikaner ge schädigten Staaten, durch Gegenmafsregeln ihre Rechte zu wahren. M. B.