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Berichte über Versammlungen aus Fachvereinen. Stahl und Eisen. 563 schliefslich die Gase an der Gicht den Hochofen mit 300° verlassen. Die äufsere Beheizung des Schachts und Benutzung heifser Schlacken und Gufsgegenstände zur Vorwärmung der in die Regeneratoren eintreten den Luit führt zu einer Temperatursteigerung von 164-° bis auf 300° C. Den Beweis für die genügende Menge angewendeter Brennstoffmaterialien sowohl im festen als gas förmigen Zustande liefert nachstehende Berechnung. 1. Ein Gewichtstheil Kohle durch die aufsteigen den Gase bis auf 1000 0 erhitzt mit 861/2 % Kohlen stoff, der zu CO verbrennt auf Kosten des Sauerstoffs der Verbrennungsproducte, während deren Regene ration die Temperatur im Hochofenschachte 700° C. beträgt, giebt eine zur Wirkung kommende Wärme von 0,865 (2473 + 1000 X 0,22 + 4/3 X 0,865 X 700 X 0,23) = 2490 Calor. 2. Ein Gewichtstheil Halbwassergas mit nur 700° C. durch Verbrennung mit der auf gleiche Temperatur erhitzten Luft liefert 1395 + 1.0,28.700 + 1,49.0,25.700 = 1851 Calor. 3. Ein Gewichtstheil des im Hochofen regenerirten, in dessen andere Hälfte und zu den Hülfsapparaten übergehenden Gases erzeugt durch Verbrennung 1065 + I .0,26.250 + 1,07.0,25.700 = 1317 Calor. 4. Desgl. ein Gewichtstheil Gasgemenge von gleichen Theilen regenerirten Hochofengases mit 250° und Halbwassergases mit 700° C. durch Verbrennung mit auf 700° C. erhitzter Luft 1230 + I .0,27 .475 + 1,28.0,25.700= 1582 Calor. Wärmebilanz des Regnerativ-Doppel-Hochofens für 1 kg Roheisen. I. Gufseisenabtheilung. Wärmeerzeugung. A. Im Innern des Ofens. W -E. Durch Vergasung der Kohle 1033 , Verbrennung von Halbwassergas 2937 3970 Wärmeausgabe. A. Im Innern des Ofens. w.-E. Für Reduction der Erzschicht .... 1636 „ Verdampfung und Zerlegung ... 28 „ Regeneration der Gase 1089 „ Schmelzen von Eisen und Schlacken 535 „ Gichtgase 231 3512 II. Stablabthei 1 ung (nach Umstellung der Glockenventile in den Gasvertheilungsapparaten) für I kg reducirten Eisens des Eisenschwamms, welches mit 1 kg dargestellten Roheisens zusammengeschmolzen wird: Vergasung der Kohle 1015 Verbrennung des Gasgemenges von re- generirtem Hochofen- und Halbwasser gas (aus dem Generator) 5541 6556 Reduction der Erzschicht 1647 Verdampfung und Zerlegung 28 2 kg Stahlproduct (aus I kg Roheisen und 1 kg Eisenschwamm) Schlacke 250 Gichtgase 777 3302 Da die Ausfütterung der Gestellwände und des Bodens der Hochofenherde mit Kohlenstoffziegeln oder mit Magnesit vorausgesetzt ist, so ist kein Wärme verbrauch für Kühlwasser angenommen. HI. Im Frischraume des Raffinirherdes. w.-E. 2 kg Stahlproduct mit 2 % C bringt . 736 Verbrennung von 1 kg Halbwassergas. 1851 Chemische Vorgänge bei Abbrand von 81/2 % durch Uebergang in die Schlacken von Fe, Mn, Si, Entkohlung und Befreiung von Schwefel .... 883 3470 W.-E. Die Abgase entführen 1902 „ Schlacken „ 141 Erzeugtes 1,83 kg Flufsmetall .... 823 2866 B. Aufserhalb des Ofens. Durch Verbrennnung der Hälfte aus der Gufseisenabtheilung stammenden und zur Beheizung der Hülfsapparate dienenden Gichtgase 1865 Verbrennung der aus der Stahlabtheilung herrührenden Gichtgase 2036 Eigene Wärme der Gichtgase .... 460 4361 Erhitzung des Halbwassergases für beide Hochofenhälften 653 Erhitzung des für Schmelzung und Generator dienenden Windes und der atmosphärischen Luft 21'72 Dampferzeugung 1553 Röstung der Erze 1150 5528 Der Unterschied der Wärmeerzeugung aufserhalb des Regenerativ-Schachtofens gegenüber dem Wärme verbrauch kann jedenfalls durch den Ueberschufs der Wärme in II. gedeckt werden, weil die Möglichkeit gegeben ist, eine Verbindung der Hochofengestelle mit den Frischräumen mu h Belieben herzustellen, und dadurch dürfte das zur Frischung dienende Generator gas theilweise den Hülfsapparaten zu gute kommen. Jedenfalls bedingt der Unterschied noch einen Ver- ! brauch von ungefähr 0,8 kg Wassergas auf 1,83 Flufs- eisen oder Kohle 0,008X21,6= 0,17, also auf 1 kg Flufseisen 0,09 Kohle. Die gesammte Wärmeerzeugung für 1,83 kg Flufsmetall beträgt 18357. Gesammter Wärme verbrauch 15208, Verluste 3149, zusammen 18357. 15 208 X 100 Daher ist der Nutzeffect = - 0 = 82 %. 18 357 Auf 1 kg Flufseisen entfallen 1 83 = 100 Calor. Es ist deshalb die Annahme eines doppelten Aus bringens im Vergleich mit den Hochöfen der bisherigen Construction begründet. Bei jeder neuen Umstellung der Glockenventile der Gasvertheilungsapparate wird die Temperatur der Ofenhälfte, die zur Roheisen schmelzung dient, sichtbar erhöht, bis wiederum alle Reactionen, die sie hier vermindern und in der zur Stahlbildung dienenden Hälfte steigern, eintreten. Deswegen wird, wenn in beiden Ofenhälften nur Roheisen erzeugt werden soll, die Umstellung der Glockenventile öfter geschehen müssen zwecks Ver änderung der Bewegungsrichtung der Gase, und um auf diesem Wege einen nothwendigen Ausgleich der Temperatur in beiden Ofenhälften zum erfolgreichen Guseisenschmelzprocefs zu erzielen. Der gesammte Kohlen verbrauch wird nun folgender: Für die Erzeugung von 100 kg Roheisen sind 75,78 Kohle erforderlich. Für die Darstellung von 100 kg Flufseisen aus gleichen Theilen von Roh eisen und direct aus den Erzen hinzutretendem Eisen schwamm, d. i.: