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668 Stahl und Eisen. ber Einflufs des Ablösehens auf reines Eisen. 15. August 1897. Ob die Uebertragung dieser Einrichtung auf deutsche Verhältnisse lohnend ist, wird in jedem einzelnen Fall festzustellen sein. Für den grofsen Theil des Roheisens, der in flüssigem Zustande weiterverarbeitet wird, kommt die Einrichtung überhaupt nicht in Betracht, während für den Abbild. 6. übrigbleibenden Theil in Erwägung zu ziehen wäre, dafs bei uns verhältnifsmäfsig nur wenige Hoch öfen in der glücklichen Lage sind, fortwährend ein Roheisen gleicher Beschaffenheit und Roheisen masseln gleicher Gröfse zu erzeugen und direct in den Eisenbahnwagen zu verladen. Sollte auf einem deutschen Hochofen, der auf Giefsereiroh- eisen geht, es für vortheilhaft gefunden werden, die Einrichtung zu adoptiren, so möchten wir für diesen Fall nicht verfehlen, gleichzeitig einen der Redaction neulich von einer grofsen Eisengiefserei geäufserten Wunsch zum Ausdruck zu bringen. Letztere wünschte, dafs das Eisen in der Form, wie es den Cupolöfen zugeführt werden mufs, zur An lieferung käme, d. h. also, dafs das in vielen Fällen lästige Zerschlagen der Masseln den Eisengiefsereien erspart bliebe. Der Einfufs des Ablöschens auf reines Eisen. Auf Seite 438 dieses Jahrgangs von »Stahl und Eisen“ waren einige Versuche Howes mit- getheilt, welche den Einflufs des Ablöschens auf die Festigkeitseigenschaften reinen Eisens darzuthun bestimmt waren. In einer von Professor J. 0. Arnold in Sheffield im „Engineering“ vom 9. Juli d. J. veröffentlichten Abhandlung bezweifelt dieser die völlige Richtigkeit der Angaben Howes und theilt die Ergebnisse einer Reihe von Ver suchen mit, die von ihm selbst zu dem gleichen Zwecke angestellt worden sind.* Er stellte sich die für die Versuche erforder lichen Proben her, indem er schwedisches Stab * Howe selbst theilt in einer Zuschrift an das „Engineering and Mining Journal“ vom 3. Juli mit, dafs die von ihm veröffentlichten Angaben, welche übrigens in dem Berichte in „Stahl und Eisen“ nur theilweise berücksichtigt wurden, infolge eines bei der Versuchsanstalt vorgekommenen Versehens nicht sämmtlich zuverlässig waren. eisen im Tiegel schmolz und zu einem Blocke von 25 kg Gewicht ausgofs, welcher geschmiedet und hierauf zu einem Stabe von 16 mm Durch messer gewalzt wurde. Der Gehalt dieses Stabes an Fremdkörpern betrug: C Si Mn As P S Cu Al 0,07 0,02 0,02 0,04 0,02 0,02 0,01 0,02 Die aus dem Stabe herausgearbeiteten Probe stäbe besafsen 64,5 qmm (0,1 Quadratzoll) Quer schnitt und waren auf eine Länge von 50,8 mm (2 Zoll) mit 0,025 mm Genauigkeit gedreht. In einer Vertiefung des einen Endes war die Ver bindungsstelle der Drähte eines Pyrometers von Le Ghatelier mit ihrer Thonhülle angeschlossen; an dem anderen Ende war eine Oeffnung an gebracht, in welche man einen eisernen Haken einsteckte, wenn das Probestück aus dem Ofen genommen werden sollte. Zur Erhitzung diente ein eisernes Rohr, welches von aufsen durch eine