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Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. STAHL UND EISEN ZEITSCHRIFT jährlich excl. Porto. Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 20 Mark Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. Redigirtvon Ingenieur E. Schrödter, und Generalsecretär Dk ■ eumerys Gesbäftsfihrer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, “““Ser Eisen-und Stahl-Industrieller, für den technischen Theil für den wirthschaftlichen Theil Commissions-Verlag von A. Bag el in Düsseldorf. 17. Jahrgang, N IG. 15. August 1897. Neue Giefs- und Fortbewegungs-Einrichtungen im Hochofenbetrieb. * Die Photographien zu den Abbild. 2 bis 4 und die Zeichnung zu Abbild. 5 verdankt die Redaction der Liebenswürdigkeit des Erfinders, die übrigen Zeichnungen und die Beschreibung entnahm sie der trefflichen amerikanischen Collegin „Iron Age“. Red. “wixie U e h 1 i n g sehe Vorrichtung zum 54253) Giefsen, Fortbewegen und Verladen von VI5,c Roheisenmasseln,* welche seit nahezu - einem Jahre auf den der „ Carnegie Co. “ gehörigen Lucy-Oefen in Pittsburg in Anwendung steht und nunmehr auch auf der Hochofenanlage in Duquesne, welche ebenfalls im Besitz der Carnegie Company ist, in Ausführung kommen soll, besteht der Hauptsache nach aus zwei Ketten ohne Ende, zwischen denen eiserne Gufsformen angebracht sind. Dabei ist die Einrichtung so getroffen, dafs die Masseln auf ihrem Weg zum Eisenbahnwagen gekühlt und die leeren Gufsformen maschinell für die neuerliche Aufnahme von flüs sigem Roheisen vorbereitet werden. Senkrecht zu der Bewegungsrichtung dieser Ketten befindet sich ein Förderband, welches die aus den Gufsformen fallenden Masseln aufnimmt, abkühlt, hebt und in die Eisenbahnwagen ver ladet. — Die Arbeitsweise dieser Einrichtung ist folgende: Das Roheisen wird aus dem Hochofen A (Abbild. 1) in eine Giefspfanne B abgestochen, in welcher es dann zu den GiefsVorrichtungen DD, welche paarweise angeordnet sind, geschafft wird. Purch eine T-förmige Rinne C vertheilt sich das flüssige Eisen auf die beiden Masselformenreihen, welche in langsamer Bewegung in der Pfeilrichtung begriffen sind. Die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Gufsformen bewegen, beträgt etwa 4 1/2 m XVI.17 in der Minute, und da die Länge der Giefsvorrich- tung von einer Trommel zur andern rund 2 7 m beträgt, so ist die Zeit, welche zur Vollendung dieses Weges erforderlich ist, 6 Minuten. Diese Zeit reicht aus, um die Masseln soweit abzukühlen, dafs sie von der GiefsVorrichtung auf das Iransport band M ausgeschüttet werden können. Auf diesem werden sie behufs weiterer Abkühlung durch einen Wasserbehälter M' bewegt, um dann unmittelbar in die bereitstehenden Eisenbahnwagen abgestürzt zu werden. Um das Abkühlen der Masseln auch schon in den Formen selbst zu fördern, werden erstere mittels einer Vorrichtung H‘ mit Wasser bespritzt, während die Formen gegen den Einflufs der Wasserstrahlen geschützt sind. Um ein Fest haften des Eisens in den Formen zu vermeiden, werden die leeren Gufsformen auf ihrem Rückwege zur Giefspfanne mit Kalkmilch überzogen. Hierzu dient die Vorrichtung N. — Nachdem wir im Vorstehenden die Anordnung und Wirkungsweise des Uehlingschen Apparats in grofsen Umrissen geschildert haben, wollen wir auf die Einzelheiten desselben etwas näher eingehen. Die gufseisernen Giefsformen sind un gefähr 500 mm lang, 300 mm breit und 180 mm tief; die Wandstärke beträgt rund 20 mm. Sie nehmen etwa 54 kg Eisen auf und halten bei ununterbrochener Arbeit 25 bis 30,* nach anderen Angaben** 45 Tage; sie können in 5 Minuten * „Iron Age“ vom 22. April 1897, S. 12. Sahlin: The handling of material at the blast - furnaces. (Transactions of the American In stitute of Mining Engineers, 1897.) 1