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1. August 1897. Referate und kleinere Mittheilungen. bewegung bei Hochöfen hervorheben. Wir be schränken uns indessen auf eine auszugsweise Wieder holung des Vortrags (vgl. S. 635), da derselbe nur wenig thatsächlich Neues enthält. Von den übrigen Vorträgen wären nur zu er wähnen : Die Manganerzlagerstälten in Panama (Co lumbien), von E. C. Chibos-New York. Die Werth- bestimmung verschiedener Kohlen mittels des Mahler- Galorimeters, von N. W. Lord und F. Haas. Die gegen wärtigen Theorien des Stahlhärtens, von F. Osmond- Paris. Eine Decimallehre für Draht und Blech, von R. W. Raymond. Eine kurze Notiz über Lieferungs vorschriften für Schienen, von R. W. Hunt. Das Härten des Stahls, von H. M. Howe. Die Chromit- lagerstätten von Port au Port-Bay, Neufundland, von G. W. Maynard. Referate und kleinere Mittheilungen. Eisen- und Stahlindustrie in den Ver. Staaten. Die in Nr. 6 d. J. S. 244 mitgetheilten statistischen Angaben ergänzen wir nach dem inzwischen er schienenen „Annual Statistical Report of the American Iron and Steel Association“ wie folgt: Die Erzeugung von Bessemerstahlblöcken und Bessemerstahlgufs, welche, wie bereits berichtet, im Jahre 1896 3 982 624 t gegen 4987 664 t im Jahre 1895 betrug, vertheilte sich auf die einzelnen Staaten wie folgt: 1g92 1806 Pennsylvanien . . 3 026 578 Illinois 880 395 Ohio 731473 Uebrige Staaten . 349 218 4 987 664 2 329 499 792 587 577 631 282 907 3 982 624 Es entfielen also auf Pennsylvanien allein über 58 % der gesammten Bessemerstahlerzeugung des Landes. Die Erzeugung von Martinstahlblöcken belief sich im Jahre 1896 auf 1319479 t, gegen 1 155 377 t im Jahre 1895, und zwar wurden 530803 t nach dem sauren und 768 676 t nach dem basischen Verfahren erzeugt; über eine Million Tonnen entfallen von der Martinstahlerzeugung allein auf Pennsylvanien. An Tiegelstahl wurden im Jahre 1896 61660 t gegen 68 748 t im Jahre 1895 erzeugt. Rechnet man hierzu noch die Erzeugung von Cementstahl, Puddel- stahl und Patentstahl, welche im verflossenen Jahre 2433 t betrug, so ergiebt sich für 1896 eine Gesammtstahlproduction von 5366195 t, worunter 5 302103 t Fluseisen. Die Weifsblechfabrication, der jüngste amerikanische Industriezweig, hat unter dem Schutze der Mac Kinley-Bill im vorigen Jahre einen gewaltigen Aufschwung zu verzeichnen; es übersteigt die Er zeugung der mit dem 30. Juni 1896 abgelaufenen 12 Monate mit 307 228 621 Pfund diejenige des vorher gehenden Censusjahres um 58 %. Die Erzeugung von Walzdraht betrug 1896 633970 t gegen 800903 t im Jahre 1895, an Draht stiften wurden 1896 4719 860 Kisten von je 100 Pfund gegen 5841403 Kisten im Jahre 1895 er zeugt; die Erzeugung an geschnittenen Nägeln belief sich im Jahre 1896 auf 6 335 730 Kisten gegen 7 971297 Kisten im Jahre 1895. Handels- und Schiffahrtsbericht für Bilbao. Dem obigen Bericht* entnehmen wir die fol genden Angaben. In Kohle und Koks ist die Einfuhr während der letzten Jahre ziemlich unver ändert geblieben, obgleich sich mit jedem Jahre die Erzeugung in Asturien steigert und eigentlich dadurch die ausländischen Erzeugnisse durch die einheimischen verdrängt werden sollten. Dies ist indessen nur in den kleineren Betrieben und für die Bunker der Fall gewesen, während bei den Hauptabnehmern, den grofsen Hüttenwerken, die sich an den Gebrauch von englischen Kohlen und Koks gewöhnt haben, die ein heimische Kohle nur in bescheidenem Mafse und der einheimische Koks fast gar nicht Verwendung findet. Zum Theil trägt hieran Schuld die minderwerthige Qualität asturianischer Kohle, dann aber auch der Umstand, dafs die Gruben mit grofsen Förderungs- und Transportschwierigkeiten zu kämpfen und infolge dessen es noch nicht zuwege gebracht haben, eine qualitativ sich gleichbleibende Kohle regelmäfsig zu liefern, was für einen ausgedehnteren Bezug seitens der Hüttenwerke erstes Erfordernifs wäre. In den beiden letzten Jahren sind übrigens in Asturien eine Reihe neuer Aufbereitungs- und Kokereianlagen er richtet worden. Die Erzeugung an Kohle und Koks in Asturien betrug : Kohle Koks 1895 . . 1 008 769 t 131 090 t 1896 . . 1 122 700 t 150 000 t Die in den übrigen Provinzen Spaniens geförderte Kohle, welche einschliefslich der Erzeugung Asturiens im Jahre 1895 1 739 075 t und 1896 1830771 t betrug, kommt für Bilbao des grofsen Transportes wegen nicht in Betracht. Die Gesammteinfuhr ausländischer Kohle in Spanien wird der einheimischen Förderung etwa gleichkommen. In Bilbao, wo die Einfuhr fremder Kohle noch viermal gröfser ist, als die Zufuhr astu rischer, wurden eingeführt aus: 1895 1896 Kohle Koks Kohle Koks Grofsbritannien 348 721 1 70 886 t 373 818 t 82 149 t Deutschland . . 1001 7 8391 — t 17 152 t Die Einfuhr von Kohle und Koks aus Deutschland hat seit zwei Jahren mehr und mehr nachgelassen und seit Herbst vorigen Jahres ganz aufgehört. Der in allen eisenerzeugenden Ländern bereits 1895 begonnene und während des Vorjahres sich weiter entwickelte Aufschwung hatte auch bedeutenden Einflufs auf die Förderung und Ausfuhr der Eisen erze, und zwar derart, dafs das bis jetzt mit der gröfsten Ausfuhr dastehende Jahr 1890 durch das letztverflossene um nahezu 1/2 Million Tonnen über flügelt wurde. Von Bilbao wurden ausgeführt nach: 1895 1896 Grofsbritannien . . 3 171 902 t 3 429 008 t den Niederlanden* . 609 619 t 805 176 t Frankreich .... 292 530 t 329 138 t Belgien 150 320 t 130 521 t Deutschland . . . 3 243 t 5 229 t Ver. Staaten . . . Italien 17 128 t 45 432 t 1 810 t Zusammen . . 4 244 742 t 4 746 314 t * „Deutsches Handels-Archiv“, Juliheft 1897. * Für Deutschland.