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TT 1. August 1897. Bericht über in- und ausländische Patente. 654 Stahl und Eisen. keit prüfen. Die Redaction. über in- und ausländische Patente Bericht In Schmierflüssigkeit ein ¬ tauchende Klassirungsrost wurde und werke sich veranlafste, exportiren, Gelsenkirchen. Herstellung von Heinr. Ehrhardt, andererseits die amerikanischen Stahl- in einer Nothlage befanden, die sie Knüppel zu sehr billigen Preisen zu so sahen sich die englischen Werke mit umlaufenden Walzen. Bruno Freiherr v. Steinäcker, Lauban i. Schl. Kl. 5, W 12 785. Wintzek, Zabrze, O.-Schl. Kl. 7, Sch 10920. G. Schniewindt, Neuenrade i. W. KL 7, W 12487. Maschine zum Trennen von zu Stöfsen vereinigten Platten oder Blechen nach dem Verfahren des Patentes Nr. 92 346. Joseph Williams, 12. Juli 1897. Kl. 1, M 14067. Hydraulische Setz maschine mit pneumatischem Antrieb. Karl J. Mayer, Barmen. Patentanmeldungen, welche von dem angegebenen Tage an während zweier Monate zur Einsichtnahme für Jedermann im Kaiserlichen Patentamt in Berlin ausliegen. die technische Erziehung der Arbeiter und Be amten auf einer viel bedeutenderen Höhe stehe als in England, und dafs die englischen Fabricanten ihre Augen offen halten müfsten, um nicht von Deutschland vollständig überflügelt zu werden. Das englische Markenschutzgesetz scheint aber in neuerer Zeit den englischen Blättern den Vor wand geliefert bezw. das Stichwort gegeben zu haben, um nunmehr diese bisherige anständige und offene Taktik zu verlassen und mit dem gröbsten zur Verfügung stehenden Geschütz die Ehrlichkeit des deutschen Handel- und Gewerbetreibenden zu verdächtigen. Fragen wir uns, was die Ursache dieser auf fälligen Erscheinung ist, so finden wir die Antwort, wenn wir die Lage der englischen Drahtindustrie einer näheren Betrachtung unterziehen. Seit langen Jahren haben die englischen Draht werke zur Herstellung ihres Drahtes in der Haupt sache deutsche Knüppel und Walzdraht verwendet. Es liegt auf der Hand, dafs sie unter diesen Um ständen schlecht mit dem in Deutschland her gestellten fertigen Draht in Wettbewerb treten konnten. Während nun in der letzten Zeit durch die günstige Lage der deutschen Eisenindustrie das deutsche Rohmaterial verhältnifsmäfsig theurer begründet sondern der Benutzung aus- Sicherheitsdamm. Gustav genöthigt, amerikanische Knüppel in England ein zuführen und daraus Draht herzustellen. Wenn nun auch die englischen Werke dadurch in der Lage gewesen sind, mit dem deutschen Draht im Preis erfolgreicher zu concurriren, so ist dabei nicht zu übersehen, dafs diese augenblickliche Besserung nicht etwa durch Fortschritte in der eigenen Fabrication, durch gröfsere Thatkraft und Wilhelm Giese, Braubauerschaft bei Kl. 49, E 4798. Verfahren zur Speichenrädern. Zus. z. Pat. 87 030. Düsseldorf. 19. Juli 1897. Kl. 1, St 4995. gröfsere Geschicklichkeit dafs dieselbe wiederum nur Woodlands, Goverton und George Henry White, Lliw Forge, Pontardulais, Grafsch. Glamorgan, Wales, Engi. Kl. 49, G 10428. Gesenkpaar mit einstellbarem Dorn zur Herstellung kalibrirter Ketten. Heinrich Görke, Grüne bei Iserlohn. 15. Juli 1897. Kl. 31, P 8715. Giefserei-Anlage. The Pennsylvania Salt Manufacturing Company, Philadelphia, Staat Philadelphia, V. St. A. Kl. 35, G 10867. Sicherheitsverschlufs für Schiebe- thüren an Bremsschächten und Aufzügen aller Art. Ziehcylinder für Drahtziehmaschinen. ländischen Rohmaterials zu verdanken ist. Dafs Deutschland den hierdurch ermöglichten billigeren Preisen noch nicht ganz gefolgt ist, hat seinen Grund darin, dafs noch ausreichend Abschlüsse vorhanden waren, um die Werke genügend zu beschäftigen, und daher für die sich in der höchsten Blüthe befindliche deutsche Eisen- und Stahlindustrie keine Veranlassung vorlag, diese Verkäufe zu Spott preisen mitzumachen. Der »Ironmonger« sucht also die englische Drahtindustrie mit fremden Federn zu schmücken, weifs aber ganz genau, dafs Deutschland durch seine grofsen Erzlager, durch die hohe Entwicklung seiner Technik in der Herstellung von Thomas stahl und die vorzüglichen Einrichtungen der deutschen Stahl- und Drahtwerke sowie zum Theil auch durch-seine billigem Löhne dauernd seine Stellung auf dem Weltmärkte behaupten wird. Da England die weiche zähe Qualität des deutschen Drahtes wegen Mangels des passenden Rohmaterials nicht herstellen kann, sucht man sich dadurch zu helfen, dafs man diesen Vorzug des deutschen Materials herabwürdigt, und unterläfst dabei wissent lich, anzuführen, dafs das in Deutschland gebräuch liche Thomasverfahren mit Leichtigkeit gestattet, beliebig härtere Stahlsorten sogar billiger herzu stellen, während nach dem englischen und ameri kanischen Bessemerverfahren nur eine harte aber nicht die zähe weiche Qualität hergestellt werden kann. Es macht daher das Gebahren der englischen Industrie den Eindruck desjenigen, der sich an einen Strohhalm klammert, um sich über Wasser zu halten, und dabei in der Wahl der Mittel jede Rücksicht auf Decenz beiseite setzt.“ — Es erübrigt uns hiernach nur noch, an den „Ironmonger“, der in der Herabsetzung der Ehre anderer Leute so freigebig ist, ohne irgend einen Beweis dafür zu erbringen, das Ersuchen zu richten, er möge sich auf seine eigene Ehrlich-