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tungen. Die Hochofenarbeiter verlangten anfangs Juni die Einführung der achtstündigen Arbeitsschicht, dies wurde abgeschlagen. Die Leute stellten dann die Forderung auf Einstellung oder Verminderung der Sonntagsarbeit. In der hier stattgehabten Conferenz erklärten die Hochofenbesitzer, dies nicht einrichten zu können, würden aber gerne darauf gerichtete Vor schläge in Erwägung ziehen. Sie gestatteten den Leuten zu diesem Behüte Zugang zu den verschiedenen Werken und erklärten sich zu den nöthigen Auskünften bereit. Vorläufig ist hierdurch die Streikfrage vertagt. Schlimmer sind die Aussichten mit den Maschinen bauern. Im April war die Arbeitseinstellung mit Mühe vermieden worden, deren Ursache darin lag, dafs zur Bedienung einiger Arbeitsmaschinen Leute angeslellt waren, die nicht dem Maschinenbauer-Gewerkvereine, sondern einem andern Vereine angehörten. Die Fabrik besitzer sahen dies als eine Beschränkung ihrer Rechte in Anstellung und Auswahl ihrer Leute an. Ueber diese Sache kam man schliefslich nach längerem Streit und Conferenzen ohne bestimmte Entscheidung hinweg. Seitdem haben sich sowohl die Besitzer als ihre Leute fester zusammengeschlossen, und die beiden Vereine erstrecken sich mit wenig Ausnahmen über ganz England und Süd-Schottland. Neuerdings ist bei einigen Werken in London die Einführung des Achtstunden tags gefordert worden. Die Arbeitgeber haben erklärt, dafs, wenn die Leute darauf beständen, sie derartig gekündigt werden würden, dals sie jede Woche 25 % Die Preisschwankungen stellten sich wie folgt: Middlesbro Nr. 3 G. M. B 41 /— Warrants-Cassa-Käufer Middlesbro Nr. 3 . . 40/1 1/ Schottisch M. N 44/81/: Middlesbro Hämatit 49/ — Cumberland Hämatit 48/01/: ablohnen. Nach den letzten Nachrichten sollen die Leute, wenn dies geschieht, sämmtlich sofort austreten. In Hämatiteisen haben die bedeutenden Preis unterschiede zwischen hiesigen und Cumberland- Warrants angehalten, für Warrants wurde bis zu 1/6 mehr als ab Werk bezahlt. Es sollen in diesem Papier recht bedeutende Lieferungsverbindlichkeiten vor gelegen haben. Die Hochofenwerke sind im all gemeinen noch auf recht lange Zeit mit Bestellungen gut versehen und verlangen meist 41/— für ihr Nr. 3 Giesereieisen und 49/6 für ihr Hämatit. Die Walzwerke sind etwas mehr zu Abschlüssen geneigt für spätere Lieferung. Der Versuch, die Preise für Stahlmaterial ein wenig zu erhöhen, hatte nur vereinzelt Erfolg. Abgesehen von Schiffbaumaterial, bleibt der Bedarf ziemlich gut. Die Schiffbauwerfte scheinen nicht so viele neue Aufträge zu buchen, als Schiffe vom Stapel gehen. Für dünne Platten und leichte Winkel, besonders in Stahl zum Bau von Schleppern und anderen kleinen Fahrzeugen, bleibt der Bedarf stetig, doch machen sich Hütten aus der gleichen Specificationen wenig. Die Statistik der Werfte an der Clyde zeigt, dafs in den 6 Monaten d. J. 122 Schiffe mit rund 148000 tons gegen 133 Schiffe von rund 202 000 tons in 1896 von Stapel gingen. Im Juni wurden 20 Schiffe mit 26000 tons abgelassen gegen 40000 tons im Mai. In Connals Lager hier waren am 30. Juni 114046 tons gegen 171 700 tons am 31. December 1896. April Mai Juni - 39/— 38/9 — 41/— . 40/3 —41/3 — 38/5 38/ 40/91/2 39/ 41/51/2 - 43/8 1/2 43/2 — 45/11 44/7 — 46/11/2 - 47/3 47/3 — 49/41/2 49/3 — 51/9 — 46/101/2 46/41/2 — (8/101/2 47/61/2 — 49/01/2 Es wurden verschifft Januar Juni 1897 . . 644 544 tons | 1891 . . 422 631 Ions 1896 . . 558 293 „ ! 1890 . . 381 939 » 1895 . . 486 932 „ : 1889 . . 489 870 n 1894 . . 494 413 " \ 1888 . . 486 596 » 1893 . . 469 481 „ 1887 . . 397 269 n 1892 . . 304 959 , Heutige Preise (6. Juli) sind für prompte Lieferung: Middlesbro Nr. 3 G. M. B. ab Werk 40/- bis 41/— Hämatit 1, 2, 3 gemischt ab Werk 49 ; 6 Netto Cassa Middlesbro fr. 3 G. M. B. Warrants . 39/41/2 2P I: » M. N. Hämatit Warrants . 48/9 1/2 ü • Schottische M. N. Warrants .... 44/2 47/2 3 3 Westküsten Hämatit Warrants . . . a iß Eisenplatten ab Werk hier . . . 4 5.2/6 e Stahlplatten n » r ' * ' n 5.2/6 €9 -P c Stabeisen » » n * • • n 5.5/— ®i 8 Stahlwinkel n n » • • • n 5.—/— ,. [ = Q Eisenwinke] n n 7» ’ ’ * n 5.-/- 11. Ilonnebeck. IV. Vereinigte Staaten von Nordamerika. Pittsburgh, Anfang Juli. Während vor einigen Wochen eine allgemeine Besserung des Eisenmarktes in Sicht schien und die Beschäftigung der Werke überall entschieden leb hafter geworden war, ist neuerdings die Stimmung wieder etwas weniger vertrauensvoll. Hier wird Bessemereisen zu 9,30 $ verkauft, während Knüppel auf etwa 14,25 S stehen. Die Ausfuhr spielt täglich eine gröfsere Rolle, namentlich hat Japan grofse Posten von Schienen und gufseisernen Röhren auf genommen , und neuerdings soll sogar ein Posten Walzdraht nach dort gegangen sein, was durchaus nicht unwahrscheinlich ist, da bekannt ist, dafs Fabricanten bestrebt sind, die Draht- und Draht- stiftenfabrication dort einzuführen. Nach Australien sind grofse schmiedeiserne Rohrleitungen für die Goldfelder in Aussicht. Eine wesentliche Stütze hat die Ausfuhr dadurch erhalten, dafs ausnahmsweise billige Frachten namentlich von Chicago aus bewilligt werden, doch bringt dies andererseits eine grofse Unsicherheit in das Geschäft. — Aus dem Süden wird bestätigt, dafs die New Yorker Firma Rogers, Brown & Co. von der Tennessee Coal, Iron and Railroad Company 100000 t Roheisen auf Speculation zum Wiederverkauf nach Europa abgeschlossen hat; die Hälfte davon ist Giefsereiroheisen, für welches 6 bis 61/4 S je nach Qualität gezahlt ist, und die andere Hälfte graues Puddelroheisen zu 53/4 $.