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1. Mai 1897. Die neue Ilociiofenanlage in Duquesne. Stahl und Eisen. 359 einzelnen der Hochöfen oder auf das Hoch ofenpaar, d. h. auf zwei Hochöfen beziehen. In „Iron Age“ findet sich indessen in der Einleitung noch die, von uns indessen nicht wiedergegebene Bemerkung, „dafs die ungeheure Leistung der Hochöfen vom Duquesne-Typ erheische, dafs ein ununterbrochener Strom von Rohstoffen im Gewicht von 2000 tons in 24 Stunden auf einen Punkt in 100 Fufs Höhe gebracht werden müsse“. In Briefen, welche der Redaction von zwei angesehenen Fachleuten der Ver. Staaten zugegangen sind, heifst es an einer Stelle, dafs jeder der Hochöfen I und II „are making 550 tons each daily“ ; in dem zweiten Schreiben vom 13. März d. J. steht: »17 182 t als Monatsproduction für einen Hochofen ist doch eine ganz nette Leistung“. „The Iron and Goal Trades Review“ vom 19. Februar 1897 sagt auf Seile 295: „It was expected that they would produce an average of 500 tons a day per furnace, but since they were put in blast they have done more than that, and one of them has produced over 600 tons daily.“ „The Engineering and Mining Journal“ vom 10. April 1897 sagt auf Seite 355: „The daily Output of a single furnace is over 500 tons and 690 tons has been reached. “ This far exceeds the capacity of any other furnaces in the world. „Das ist wahr“, so schreibt Hr. Hütten ingenieur Fritz W. Lürmann in Osnabrück der Redaction zu vorstehender Aeufserung, „aber leider sind damit die übrigen Angaben in den Beschreibungen der Hochofen anlage in Duquesne nicht in Ueberein stimmung. Uebrigens aber giebt die Veröffent lichung in Nr. 8 von „Stahl und Eisen“ auch keinerlei Veranlassung zu der Meinung, dafs die dort angegebenen Erzeugungen von einem Ofen erreicht seien. Auf Seite 294 heifst es, dafs als höchste Leistungen erreicht wurden: Beste Monatsleistung. 17 457 t oder 581 t im Tage „ Wochenleistung 4176 t’ „ Tagesleistung 701 t In der gesammten vorhergehenden Beschreibung dieses Werkes in Nr. 8 von »Stahl und Eisen« beziehen sich alle Angaben auf ein Paar Hochöfen, und zwar auf die beiden im Betriebe befindlichen Hochöfen I und II. Auch die Angaben der höchsten Leistungen beziehen sich auf 2 Hoch öfen. Ein Hochofen hat entweder durch- 581 schnittlich in einem Monat nur -o = 2 290,5 t erzeugt, oder die Angaben in der Beschreibung, welche sich auf die Zahl der für 2 Hochöfen vorhandenen Gebläsemaschinen, ihre Abmessungen und ihren Betrieb beziehen, sind un richtig. Die Roheisenerzeugung bedingt die Menge des verbrauchten Koks, und diese die Menge der zur Vergasung desselben nothwendigen Luftmenge. Für 2 Hochöfen sind in Duquesne 5 Ge bläsemaschinen vorhanden; davon sind 4 im Betrieb und eine ist in Reserve. In der Beschreibung heifst es: »Die Maschine* liefert 17,26 cbm Wind bei einer Umdrehung und macht unter gewissen Umständen 28 Umdrehungen.« Die 4 Ma schinen liefern also in der Minute 4X28 X 17,26= 1933,12 cbm Wind, d. h. richtiger, saugen diese an; denn diese 17,26 cbm ent sprechen lediglich dem Raum, den die Windkolben einer der Maschinen in einer Umdrehung durchlaufen. Wenn nun die Hochöfen in Duquesne sechsmal abstechen, und jedesmal auch nur 6 bis 7 Minuten der Wind abzustellen ist, dank der Anwendung meiner Schlacken- form, so haben die Maschinen in 24 Stunden etwa 1400 Blaseminuten als Betriebszeit. Die Kolben der 4 Maschinen durchlaufen in dieser Zeit also 1400 X 1933,12 == 2 706 368 cbm. Man rechnet von diesen Gubikmeter Kolbenraum, welche der angesaugten Wind menge entsprechen können, 5 cbm auf 1 kg Koks. Mit den 4 Maschinen würden also, selbst wenn die selben immerwährend 28 Umdrehungen , • , c, , 2 706 368 machten, in 24 Stunden nur K = 541 273 kg Koks zu vergasen sein. Selbst wenn nun für die TonneRoh- eisen in den Duquesne-Hochöfen immer nur die geringste Zahl des angegebenen Koksverbrauchs, nämlich 771,8 kg, nöthig 541 273 wäre, würden in 24 Stunden nur / / 1,0 = 701 t zu 1000 kg zu erzeugen sein. Diese Zahl stimmt so genau mit der in »Stahl und Eisen« angegebenen äufsersten * Die Maschine ist abgebildet im „American Machinist“ vom 18. März d. J. Das die Seite 209 ausfüllende Bild ist zwar grofs, aber es zeigt dafür um so weniger, denn man vermag auf demselben einen Windeylinder überhaupt nicht zu sehen. Die Beschreibung ist auch sehr dürftig; sie bestätigt die von uns in letzter Ausgabe nach „Iron Age“ mit- getheilten Abmessungen und enthält noch die fernere Angabe, dafs die abgebildete Maschine für die Krai- nische Industrie-Gesellschaft in Triest in Oesterreich bestimmt gewesen sei, dafs aber die Carnegie Co. eine Maschine desselben Typs er halten habe. Ited.