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328 Stahl und Eisen. Industrielle Diese Zahlen sind in mancher Hinsicht interessant, sie zeigen zunächst, dafs die Absatzverhältnisse — unbekümmert um den Gang der Eisenindustrie im einzelnen — eine stetig starke Zunahme erfahren haben, ferner, dafs der im Kohlenrevier und deutschen Revier 1893 bei den Hochöfen eingetretene empfind liche Rückgang im Verbrauch die directe und zwin gende Veranlassung war zu den starken Verkäufen nach Ost-Frankreich und Belgien. Vom Jahre 1895 ab zeigen sich neben dem steigenden Inlandsverbrauch die Wirkungen des deutsch - belgischen Vertrages. Belgien und Frankreich weisen starke Abnahme, da gegen Luxemburg und Lothringen sowie Rheinland und Westfalen beträchtliche Zunahme auf. Gleiche Verschiebungen werden für 1897 noch deutlicher er scheinen. Was die übrigen Absatzwege im Syndicat betrifft, so beziffert sich der Absatz an Stahlwerke, Giefsereien und Metallhütten u. s. w. in 1896 auf 702 520 t gegen 1895 mit 606 382 t, mehr 96 138 t = 15,8 %. Die Eisenbahnen bezogen 55 891 t gegen 42 935 t im Vorjahr. Die Seeausfuhr zeigt die bis jetzt unerreichte Menge von 297 577 t gegen 242 817 t Im Jahr zuvor, entsprechend also einer Zunahme von 22 %. Der Brechkoksabsatz ist um rund 22000 t im Jahre 1896 gestiegen, derjenige in Siebkoks ziemlich auf gleicher Höhe geblieben. Beide Sorten in der Gesammthöhe von 435 252 t, machen zusammen 7 % der ganzen Syndicatskokserzeugung aus. Im Berichts jahre sind im Syndicat 250 neue Koksöfen angemeldet und fertiggestellt worden. Nach Abrechnung der vielen zum Abbruch gelangten älteren Koksöfen blieben zu Ende 1896 7334 Koksöfen — darunter 1586 Theeröfen — vorhanden. Aufser der Production unserer Mitglieder und der Privatkokereien sind im Berichtsjahre noch für das belgische Kokssyndicat 434880 und für das Aachener Revier (Eschweiler Bergwerks-Verein und Vereinigungs-Gesellschaft in Kohlscheid) 142124,5 t Koks mit verkauft worden. Für die Privatkokereien haben wir 228215 t Koks kohlen im Werthe von 1485400 beschafft.“ Berliner Maschinenbau-Actiengesellschaft vormals L. Schwartzkopff. Dem Bericht der Direction entnehmen wir folgende Angaben: „Trotzdem der Gesammtumsatz pro 1895/96 dem Vorjahre nicht nachsteht, ist es uns nicht möglich gewesen, das Erträgnifs des Vorjahres zu erreichen. Der Grund liegt darin, dafs an den in unseren Berliner Etablissements abgewickelten Aufträgen im wesent lichen nur der Locomotiv- und der allgemeine Ma schinenbau betheiligt waren, welche nur mit be scheidenstem Nutzen arbeiteten, dafs dagegen einige unserer lohnenderen Branchen, namentlich diejenige für Kriegsmaterial, sich auf sehr unbedeutende Ab lieferungen, im übrigen aber durch Construction und Erprobung neuer Modelle auf die Vorbereitung künftiger Geschäfte beschränken mufsten, welche naturgemäfs den Betrieb mit erheblichen Kosten belastete. Unser Umsatz pro 1895/96 belief sich für unsere Berliner Etablissements auf 7 201 591,24 , für unsere Venediger Filiale auf 796582,49 Lire — 637 265,99 J, in Summa auf 7 838857,23 • gegen 7 836 091,03 pro 1894/95. Die Abschreibungen auf Basis der vor jährigen Sätze berücksichtigt, ergiebt sich für Berlin ein Reingewinn von 787 116 (, für Venedig ein Rein gewinn von 140476,80 einschliefslich des Vor trags vom 1. Juli 1895, d. s. 5910,98 J, zusammen 933503,78 M. An Aufträgen für das laufende Ge schäftsjahr und darüber hinaus liegen zur Zeit vor: für Berlin für 9 828 206,40 und für Venedig für 949 620 zusammen 10 777 826,40 . Wir haben Grund zu der Annahme, dafs dieser Betrag im Laufe des Geschäftsjahres noch eine ansehnliche Vermehrung Uundschuu. 15. April 1897. erfahren wird. Ohne damit ein Versprechen für die Zukunft geben zu können, halten wir uns doch für befugt, unter Hinweis auf die obigen Zahlen unsern Actionären zum Ausdruck zu bringen, dafs angesichts der reichlich vorliegenden Beschäftigung und der er freulichen Entwicklung, welche einige unserer Branchen aufweisen, auf eine stetige und gedeihliche Weiter entwicklung unserer Etablissements in Zukunft wohl gerechnet werden darf. Sodann gestatten wir uns, der Generalversammlung vorzuschlagen, den Reingewinn von 933 503,78 • wie folgt zu vertheilen: 1. Dividende 12 % von 7 200000 K = 864000 , 2. Tantieme des Aufsichtsraths nach § 20 des Statuts 46 379,64- JI, 3. Gratificationen für Beamte 20000 4, 4. Vortrag pro 1896/97 3124,14 •K." Maschinenfabrik Buckau, Actiengesellschaft zu Magdeburg. Durch die im Jahre 1896 in sehr reichlichem Mafse eingegangenen Aufträge ist die Gesellschaft in sämmtlichen Werkstätten voll beschäftigt gewesen; leider ist es nicht gelungen, durch Vermehrung der Werkzeugmaschinen und Vergröfserung der Arbeiter zahl den Nachtbetrieb in einzelnen Werkstätten zu beseitigen, weil die Heranziehung neuer tüchtiger und geschulter Facharbeiter trotz der bewilligten hohen Löhne nur allmählich zu bewirken ist. Das Bestreben, die Herstellung groser stehender schnell gehender Dampfmaschinen für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung, sowie der Bau von Förder und Wasserhaltungsmaschinen für die Kali- und Kohlenindustrie, war von Erfolg. Auch sind sehr umfangreiche Bestellungen von Braunkohlenbrikett fabriken eingelaufen, von denen ein grofser Theil erst in diesem Jahre zur Ausführung kommt. Die Ver- theilung des Reingewinns von 214075,30 JI wird wie folgt vorgeschlagen: Gewinnantheil an Aufsichtsrath und Vorstand, sowie Gratification an Beamte und Meister 40 775 J<; Rückstellung zur Unterstützung älterer und durch Unfälle betroffener Beamten und Arbeiter 9000 JI-, 9% Dividende auf 1710 000 J(, = 153900. : Uebertrag auf den Dispositionsfonds laut § 10 des Statuts 10400,30 Jt. Schiff- und Maschinenbau-Actiengesellschaft „Germania", Tegel bei Berlin. Das Gesammtergebnifs des verflossenen Ge schäftsjahres vom 1. October 1895 bis 30. September 1896 war ein befriedigendes. Die Gesellschaft hat einen Gesammtgewinn zu ver zeichnen von 1140063 JI. Nach Tilgung des Verlust saldos aus 1895 von 347 196,28 JL, nach Abrechnung der Generalunkosten, Zinsen, Aufwendungen für Repara turen und Instandhaltung der Gebäude, Werkzeuge, Ma schinen und Utensilien in Höhe von 292 752,90 Jt, sowie nach Abzug der Abschreibungen im Gesammtbetrage von 192415,19 JI, verbleibt ein vertheilbarer Rein gewinn von 307 698,63 Jt, welcher einer Dividende von 4 % entsprechen würde. Laut des am 29. August 1896 mit der Firma Fried. Krupp in Essen abgeschlossenen, durch die aufserordentliche Generalversammlung vom 26. Sep tember 1896 genehmigten Betriebs - Ueberlassungs- Vertrages garantirt die Firma Fried. Krupp den Actionären der Gesellschaft eine jährliche Dividende von 41/2 %. Der Gesammtertrag soll wie folgt vertheilt werden: Dotirung des Reservefonds 5 % von 307 698,63 Jt, = 15 385 Jt, statutarische Tantiemen an den Aufsichts rath = 26400 Jt, statutarische bezw. contractliche Tantiemen an Vorstand und Beamte = 39 600 Jt, 41/2% Dividende von 5500000 «=247500 «, Ge winnvortrag 6313,63 Jt, zusammen 335198,63 Jt.