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298 Stahl und Eisen. Hülfsvorstelhmgen bei magnetischen Erscheinungen. 15. April 1897. strecke, wird also proportional in dieser qualitative terschiede liegen. Wesentlich be- einflufst wird die Erscheinung der Remanenz durch „be, und mag- Rei- aber Un vor- Fig. 4. Magnetisirungscurve und halbe Hysteresisschleife eines Dynamostahls von Oeking & Co. R übersehen, dafs dieses Verhältnifs d immer kleiner S werden müfste, je gröfser der magnetische Luft widerstand gegenüber demjenigen des Eisenweges wird, denn behält letzterer absolut dieselbe Länge, so dafs R constant bleibt, so wird doch bereits ein kleiner Luftschlitz eine aufserordentliche Ver- gröfserung des Nenners S ohne jede Vergröfserung von R verursachen, da der Werth von S bei einer Luftschicht häufig dieselbe Gröfse wie eine 1000- bis 2000 mal so dicke Eisenstrecke auf weisen wird (vergl.Permeabilitätscurve p in Fig. 5). Der sogenannte entmagnetisirende Einflufs der Enden, oder richtiger der eingeschalteten Luft- bring bezw. hy- steretisch und unhysteretisch zu ersetzen, da in jener Beziehung nur quantitative. gen wie haftet mit „frei von“ netischer mit S zunehmen, eine Thatsache, die gleichfalls durch das Mo dell völlig er klärlich wird. Zu beachten ist jedoch, dafs im allgemeinen nicht das Ver- hältnifsderWeg- längen, sondern dasjenige der magnetischen Widerstände beider Theil strecken mafs- gebend ist, in dem die Weg längen nur so lange das Ver hältnifs der Ge- sammtwider- stände angeben, als keine Quer- schnittsände- Kreislaufes ungleichförmig vertheilen und zwar entsprechend den elastischen Faden-Widerständen der Theilstrecken. Bei Querschnittsänderungen des Kreislaufweges braucht alsdann nur noch berücksichtigt zu werden, inwieweit die specifischen oder die gesammten Gröfsen für Ausgleich, Wider stand und Antriebskraft in Frage kommen, bezw. wie die letzteren definirt werden. Sehr wesentlich ist jedoch der Umstand, dafs bei allen sog. unmagnetischen Materialien, z. B. Luft, keine merkliche magnetische Reibung vorhanden ist, weshalb auch bei ihnen die daraus resultirenden magnetischen Erscheinungen, wie Remanenz und Hysteresis, in Wegfall kommen. Nach den jetzigen Anschauungen wäre es eigentlich weit richtiger, die Eintheilung aller Materialien in magnetische (Eisen, Kobalt, Nickel) und un magnetische durchBenennun Zusammen- setzung eines Kreislaufes aus zwei derartig ver schiedenen magnetischen Materialien, z. B. Eisen und Luft, eine Abhängigkeit, welche sich ihrem Wesen nach mit Hülfe des obigen Modells (Fig. 3) und der angeschlossenen Betrachtungen erklären läfst. Nach Aufhören der M. M. K. werden zunächst, wie oben (Fig. 1) am Einzelmodell gezeigt, alle Eisenmolecüle ein der Spannung von k ent sprechendes Bestreben zeigen, in ihre ursprüng liche Lage zurückzukehren, was auch erfolgt, bis die Reibung Halt gebietet. Das Verhältnifs der Reibungskräfte R aller Einzelmolecüle zu den Spannkräften 8 aller elastischen Fäden wird also die mögliche Gröfse der Remanenz erkennen lassen, da für einen ruhenden Gleichgewichts- R zustand ( nie kleiner als die Einheit sein kann. S Wird nun ein Theil des Kreislaufweges durch Luft gebildet, so ist nach dem Obigen leicht zu rung des Kreis laufweges eintritt. Eine Querschnittsvergröfserung verkleinert ebenso wie bei elektrischen Aus gleichsvorgängen den bei beiden in analoger Weise definirten Gesammtwiderstand W eines Aus gleichweges, woraus sich unter Anderem erklärt, warum bei geraden Eisenstäben der Luftwider stand relativ immer mehr abnimmt, je länger die Eisenstäbe bei gleichem Querschnitt werden, oder je gröfser allgemein das Verhältnifs m von Länge : Querschnittsdurchmesser ist, so dafs bei wachsenden Werthen von m die Verhältnisse immer näher denjenigen eines geschlossenen Eisen kreislaufes und damit die enlmagnetisirenden Kräfte immer kleiner werden; das Verhältnifs magnetischer Widerstand des Eisenweges . magnetischer Widerstand des Luftweges nimmt näm lieh in angenähert gleicher Weise wie m zu. Alle diese Betrachtungen machen die Abhängig keit der Remanenz nicht nur von der Eisensorte,