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15. April 1897. Die neue Hochofenanlage in Duquesne. Stahl und Eisen. 291 Es sind drei solcher ganz aus Eisen gebauter Fördervorrichtungen vorhanden, von denen jede imstande ist, in der zehnstündigen Schicht mit Leichtigkeit 1500 bis 2000 t Erz zu verladen. Jeder Krahn ist selbständig für sich und die ver schiedenen Bewegungen des Auslegers, das Auf ziehen und Bewegen der Laufrollen und der Schaufeln werden durch elektrische Kraft aus geführt, wobei nur ein Mann zur Bedienung jedes Krahns erforderlich ist. Diese Fördervor richtungen, welche von der Brown Hoisting and Conveying Go. in Cleveland, Ohio, ent worfen und gebaut worden sind, haben eine Spannweite von 71 m. Die Brücke derselben wird an einer Seite von einem doppelten, und an der anderen Seite von einem einfachen fahrbaren Pfeiler getragen; an dieser Seite ragt die Brücke 10m weit über den Pfeiler und über Eisenbahngeleise hinaus. Die Pfeiler sind von solcher Höhe, dafs die unterste Zugstange der Brücke in der Mitte der Spann weite 17,68 m über der Sohle des Lagerplatzes liegt. Der fahrbare Doppelpfeiler ist auf einem 4420 mm weiten Eisenbahngeleise montirt und erhebt sich über einem einzigen Eisenbahnwagen; dabei hat derselbe genügend freien Raum, um eine Locomotive unten durchgehen zu lassen. Auf dem Doppelpfeiler befindet sich das Maschinen- oder Motorhaus, welches die Motoren und die Seiltrommeln für die Horizontal- und Verticalbewegung enthält. Ueber dem Motorhaus ist das Führerhaus, von dem aus der Maschinist einen freien Ueberblick über alle Bewegungen des Krahns hat. Die Bewegungen regulirt er mittels entsprechender Hebel, die mit der unten befind lichen Maschinerie durch Triebwerke verbunden sind. Die ganze Fördereinrichtung ist imstande, sich längs des Eisenbahngeleises, auf welchem sie montirt ist, mit einer Geschwindigkeit von 231/2 bis 30 m in der Minute fortzubewegen. Die Koks- und Kalksteintrichter (Fig. 2). Die innere Reihe der Taschen ist zur Auf nahme von Koks, Kalkstein, Walzenzunder und einigen Erzsorten bestimmt. Sie nehmen nicht die ganze Länge der Anlage ein, weil ein Theil des Raumes von den Gichtaufzügen in Anspruch genommen wird. Da der Böschungswinkel verschieden ist, so hat man diesen Taschen an der Entladeseite eine Neigung von 30° gegeben. Die Anordnung ist so, dafs für jeden Ofen ein Doppeltrichter für Kalkstein, einer für Walzenzunder und einer für Specialerz verwendet wird. Alle anderen Taschen Fig. 3. sind für Koks in Verwendung. — Die genannten Materialien werden direct in die Taschen geschafft, und besteht gar nicht die Absicht, Vorräthe auf zuspeichern. Das gesammte Fassungsvermögen aller Taschen beträgt 9500 t Erz, 3600 t Koks und 2200 t Kalkstein. Das Hinaufschaffen der Schmelzmate rialien zu den Oefen. Aus den Taschen, welche zu beiden Seiten des inneren Geleises liegen, wird das Material über die ausbalancirten Klapptische in die zum Beschicken des Ofens dienenden Fördereimer (siehe Tafel IV) gebracht. Diese Eimer ruhen auf Wagen, welche für den Erz transport mit einer Wiegevorrichtung auf der Platt form ausgerüstet sind. Nachdem die richtige Material menge aus jeder Tasche für die Beschickung ab gewogen ist, bringt eine kleine Locomotive den Wagenzug mit den Eimern an den Fufs des