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Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. STAHLUNEISEN ZEITSCHRIFT jährlich excl. Porto. Abonnementspreis für Nichtvereins- mitglieder: 20 Mark Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. Redigirt von Ingenieur E. Schrödter, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, für den technischen Theil und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bagel in Düsseldorf. 17. Jahrgang. 15. April 1897. N 8. Die neue Hochofenanlage in Duquesne. (Hierzu Tafel IV.) 8 rfährend bis zum Jahre 1876, in welchem R die Ausstellung in Philadelphia statt- 7 fand, besondere Leistungen in der ameri- 19 kanischen Roheisenindustrie kaum zu verzeichnen waren,* machte sich seit jener Zeit daselbst auch auf diesem Gebiete ein gewaltiger Aufschwung bemerkbar, wobei namentlich das im Jahre 1880 begonnene Streben, grofse Mengen Eisen zu erzeugen, immer mehr in den Vordergrund trat. Charakteristische Marksteine in diesem Streben bilden die Inbetriebsetzung der Edgar Thomson- Hochöfen** und ferner die Errichtung der neuen Hochofenanlage in Duquesne, durch welche soeben abermals ein gewaltiger Schritt nach vor wärts gethan ist. Dem freundlichen Entgenkommen der Redaction der Zeitschrift »The Iron Age“ haben wir es zu verdanken, dafs wir heute schon in der Lage sind, in Wort und Bild über diesen neuesten Erfolg amerikanischer Arbeit berichten zu können. Durch die Forderung, die neue Hochofenanlage in unmittelbarer Nähe der Duquesne-Stahlwerke zu errichten, war die Baustelle für erstere von vornherein gegeben, trotzdem diese ungewöhnlich grofse Summen für die Herstellung der Fundamente zu den gewaltigen Bauten beanspruchte. Der Platz für die ersten zwei Hochöfen war schlechter, sumpfiger Boden, so dafs es nothwendig war, * W. Brügmann: Mittheilungen über den ameri kanischen Hochofenbetrieb. („St. u. E.“ 1887, S. 1Ü8.) ** James Gayley: Die Entwicklung des ameri kanischen Hochofenbetriebes mit besonderer Rücksicht aufErzeugung grofser Mengen. („St.u. E.“ 1890, S. 1004.) alle bedeutenderen Fundamente auf Pfähle zu setzen. An der Stelle, wo die Fundamente für die Oefen und Winderhitzer hinkommen sollten, wurden zu nächst Pfähle bis auf den festen Grund getrieben, der in einer Tiefe von 10,68 m unter dem Flufs- bett erreicht wurde. Die oberen Enden dieser Pfähle wurden dann, um eine Zerstörung der selben zu verhindern, unter der Niederwasserlinie des Flusses abgesagt und ein aus Schienen ge bildeter Rost darauf gelegt, auf welchem dann ein festes Betonfundament errichtet wurde, das bis zur Höhe des Ofengestelles hinaufreichte. Dieses Fundament für das erste Ofenpaar und die dazugehörigen Winderhitzer bildet einen festen Block, dessen Gewicht auf 50 000 t geschätzt wird. Die neue Anlage besteht aus vier Hochöfen, doch ist Raum für zwei weitere vorhanden. Die Oefen bilden Gruppen von je zweien, zwischen i denen die zugehörigen acht Winderhitzer stehen. Jeder Ofen besitzt eine eigene Giefshalle und ein Kesselhaus; jedes Ofenpaar hat ein besonderes Maschinenbaus. Nahe am Ufer des Monogahelaflusses befindet sich ein Pumpenhaus, daselbst ist aufserdem eine elektrische Kraft- und Lichtanlage, sowie ein Ge bäude, in welchem die Pfannen getrocknet werden; abseits davon stehen die nöthigen Ziegelschuppen. Die Duquesne - Stahlwerke, auf die wir dem nächst zurückkommen werden, liegen in der Nähe des Ofens I und stehen durch Schienengeleise mit der Hochofenanlage in Verbindung. Längs der ganzen Ausdehnung der Hochofen- | anlage erstreckt sich der Erzlagerraum, für welchen VIIL.17 1