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184- Stahl und Eisen. Neue amerikanische Walzwerke. 1. März 1897. Die Rohschienen werden auf Rollen vom Block walzwerk ins Schienenwalzwerk gebracht. Gegen wärtig ist nur ein Wärmofen im Gebrauch, um diejenigen Rohschienen anzuwärmen, die aus irgend einer Ursache zu kalt geworden sind. Nach dem ursprünglichen Arbeitspläne wurden die Rohschienen an der Hinterseite der Wärmöfen mittels Be schickungsmaschinen eingesetzt und an der Vorder seite herausgezogen. Die geringe Anzahl der nachgewärmten Blöcke wird jetzt durch dieselbe Maschine eingesetzt und herausgezogen. Die Walzenstrafse besteht aus drei Gerüsten, deren Walzen 64-8 mm Durchmesser haben. In dem ersten Vorwalzengerüst werden fünf Stiche gemacht. Die Walzen werden von einer Allis- Maschine betrieben, die 1168 mm Durchmesser an, um die Arbeit zu erleichtern und Zeiterspar nisse dabei zu erzielen. Der Weg, den die Schienen nehmen, ist in Abbild. 5 dargestellt. Die Rohschiene geht direct durch den ersten Stich in dem ersten Vorwalz werk zu dem ersten Hebetisch; dieser wird dann gehoben, die Walzen umgestellt, und der Rück kehrstich ohne Drehung ausgeführt. Wenn der Hebetisch gesenkt wird, drehen Führungen, welche zwischen den Walzen nach oben vorspringen, selbstthätig das Stück, das nun in dieser Stellung durch das dritte Kaliber gehl. Sobald es zu dem vierten Stich geschoben wird, wird es selbstthätig um 90 0 gedreht. Der Lauf des Stückes von dem fünften zum sechsten Kaliber ist derselbe, wie derjenige von dem zweiten zum dritten. bei 1525 mm Hub hat, und welche 85 Um drehungen in der Minute macht. Das zweite Vor walzengerüst (Trio) ist 23,5 m von dem ersten entfernt, und wird von einer Porter-Allen-Masch ine von 1372 mm Cylinderdurchmesser bei 1676 mm Hub und mit 90 Umdrehungen in der Minute betrieben. Die Fertigwalzen sind 36,6 m von den zweiten Vorwalzen entfernt; sie liegen in Duogerüsten, in denen nur ein einziger Stich ge macht wird. Diese Walzen werden von einer Allis-Maschine von 762 mm Cylinderdurchmesser und 1220 mm Hub mit 70 Umdrehungen in der Minute betrieben. Alle Walzenständer sind oben offen und die Deckel so angeordnet, dafs sie von Hand aus von ihrem Platz geschwungen werden können. Wenn Walzen ausgewechselt werden sollen, wird das ganze Gerüst mit allen zugehörigen Einbaustücken herausgenommen; ein neuer Satz steht alsdann bereit, um in derselben Weise an Ort und Stelle gebracht zu werden. Aufserdem wendet man verschiedene Einrichtungen ■ Nachdem das Stück das fünfte Kaliber passirt hat, wird es direct über den festen Tisch geleitet und unmittelbar vor seinem Eintritt in das sechste Kaliber durch Führungen und durch die Gestalt der Rollenfurchen um 90° gedreht. Der Tisch an der Hinlerseite des Zwischen walzwerks ist in der Längenrichtung getheilt; der Theil gegenüber dem sechsten und achten Kaliber ist an einem Ende drehbar. Das gegen die Walzen gewendete Tischende kann in die Höhe steigen, während der dem zehnten Kaliber gegen überliegende Theil des Tisches stehen bleibt. Sobald der Tisch gehoben wird, um das Stück vom sechsten zum siebenten Kaliber zu bewegen, wird es selbstthätig um 90 0 gedreht; sobald es aber auf den feststehenden Tisch herabsinkt, wird es zu dem achten Kaliber geleitet, in welches es sofort eintritt. Nach dem Durchlaufen des selben gelangt die Schiene auf den Kipptisch, wird gehoben und zu dem neunten Kaliber ohne Drehung geleitet, und dann zu dem zehnten herab,