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182 Stahl und Eisen. Neue amerikanische Walzwerke. 1. März 1897 diese arbeiten fast genau so wie jene der Joliet- Werke, nur mit dem Unterschied, dafs die Arbeit in neun anstatt in elf Stichen ausgeführt wird. Die vorgestreckten Blöcke werden dann in Stücke (Rohschienen) zerschnitten, welche drei, zuweilen auch vier Schienen liefern; jeder Block liefert zwei, bei sehr leichtem Profil auch drei Roh schienen. Falls dieselben rissig oder zu kalt sind, um direct gewalzt zu werden, oder im Falle eines verläfst, wird es wiederum durch Führungen und die Form der Rollen in dem Hebetisch um 90 0 gedreht. Der Tisch wird gehoben und das Stück geht durch das siebente Kaliber, sinkt dann auf den feststehenden Tisch herab und tritt wieder in die Walzen ein. In dem achten Stich wird es durch eine besondere Hebevorrichtung von dem Tisch gehoben und zu dem dritten Satz Walzen hinübergeleitet, in denen nur ein Stich gemacht Stillstands im Walzwerk, werden sie mittels einer Schwebebahn zu dem grofsen Wärmofen gefahren, der durch eine Wellmansche hydraulische Be schickungsvorrichtung bedient wird. Die Schienen walzen haben 686 mm Durchmesser. Die erste Strecke besteht aus zwei Gerüsten und enthält das erste Vor- und Fertigwalzenpaar, sie wird durch eine Porter-Allen-Mascliine mit 1372 mm Durchmesser und 1676 mm Hub getrieben, welche 85 Umdrehungen in der Minute macht. — wird. Von dem feststehenden Tisch gleitet die Schiene auf die Tragrollen, wobei sie um 90° gedreht wird, die Rollen leiten sie alsdann zu den vom Ende der ersten Vorwalze angetriebenen Fertig walzen. In diesen passirt das Stück vier Kaliber; die fertige Schiene läuft nun über einen fest stehenden Tisch zu den Sägen und von da wird sie nach dem Passiren der Richtmaschine zum Warmbett geführt. Die Schienen werden nun an dem Ende des Warmbetts durch Maschinen- Abbild. 5. Die zweite Strafse enthält die zweiten und dritten Vorwalzen und wird ebenfalls durch eine Porter-Allen-Maschine mit 1118 mm Gylinder durchmesser und 1676 mm Hub betrieben, die gleichfalls ungefähr 85 Umdrehungen in der Minute macht. Der Block wird mittels Hebetischen durch das erste Kaliber und zurück durch das zweite geführt (Abbild. 4). Wenn der erste Tisch gesenkt wird, wird das Stück selbstthätig zu dem dritten Stich geleitet. Der dritte und vierte Stich wird gerade so wie der erste und zweite ausgeführt. Wenn der Hebetisch sinkt, um den fünften Stich zu machen, wird das Stück um 90° gedreht, dann durch Rollen zu dem feststehenden Tisch geleitet, und durch das sechste Kaliber hindurch zu dem Kipptisch gebracht. Wenn das Stück dieses Kaliber kraft auf Eisenbahnwagen geladen, von welchen sie auf die verschiedenen Kaltbetten in den Adjustage- raum umgeladen werden. — Das Umlegen ge schieht durch einen Hebelmechanismus, der von Dampfeylindern bewegt wird. Der Dampf wird der Locomotive entnommen, deren Führer das Umsteuern besorgt. — Die geringe Nachfrage nach Schienen zwang die Südwerke, Flufseisenknüppel in ausgedehntem Mafse zu erzeugen; diese wurden in den zweiten Vorwalzen fertiggestellt, welche lang genug sind, um sowohl die Kaliber für die 100X100 mm Knüppel, als auch diejenigen für die Schienen selbst aufzunehmen. Wenn weiche Flufseisen- blocke ausgewalzt werden, dann wird ein Führungs- stück auf dem ersten feststehenden Tisch angebracht