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stürzten. Immerhin ist diese kleine Aenderung beim Aufbau des Rauhschachtes, die ohne Mühe und Kosten herzustellen ist, wohl zu empfehlen, da sie den eigentlichen Rost entlastet. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Ueb el- stand einer modernen feuerfesten Rostconstruction ist die Anwendung der durchschnittlich sehr langen, hohen, ungenügend unterstützten Rostbalken, bei deren Fabrication vielfach ungleiche Spannungs verhältnisse hervorgerufen wer den, wodurch die Steine leichter springen und somit die ganze Gonstruction gefährden können. Während aber Reparaturen bei dem gufseisernen Rost verhältnifs- mäfsig einfach, wenn auch kost spielig und zeitraubend auszu führen sind, können solche bei dem feuerfesten Steinroste unter Umständen recht viel Schwierig keiten bereiten, ja unter Um ständen ganz unmöglich werden. Die in Burbach angewandte feuerfeste, dem Hm. Puissant d ’ A g i m o n t patentirte Rost construction (Fig. 1) vereinigt die Vorzüge der beiden Systeme ohne die Nachtheile derselben, ja, sie ist noch wesentlich solider, in dem die Hälfte des Gewichtes des Gitterwerks durch die Mauer pfeiler aufgenommen und nur die andere Hälfte gewölbeartig ab gestützt wird. Weiterhin ermög licht dieselbe die Verwendung aufserordentlich kräftig gehalte ner, verhältnifsmäfsig kürzerer Rostbalken, die trotz ihrer ge ringen Länge (bei unserer Gon struction nur 700 mm lang) drei mal unterstützt werden. Während bei den meisten Con- structionen die Gitteröffnungen Gefahr laufen, sich nach unten hin zuzusetzen, haben wir hier genau das Gegentheil: die Zellen öffnungen erweitern sich nach unten und bieten durch die ko mäfsigen Abflufs der Gase und des Windes hinderlich sein könnte. Eine weitere Verbesserung bei dem Bau der Cowper - Apparate war die Aenderung der nach oben sich erweiternden Zellen (Fig. 2) infolge der Ver ringerung der Steindicken, wodurch nicht allein eine zweckentsprechende Vertheilung der feuer festen Steinmassen, eine gleichzeitige Erhöhung der Heizflächen, sondern auch eine bessere Aus nutzung der Heizgase, sowie auch Erwärmung des Windes statt findet. Es war bis jetzt Gewohn heit, beim Bau der Cowper-Appa rate die Zellen in genau gleichen Querschnitten durch den ganzen Apparat durchzuführen. Eine der artige gleichmäfsige Anordnung entspricht aber keineswegs den Eigenthümlichkeiten des Wind erhitzungsbetriebes ; sie ist wider sinnig und unlogisch, wenn man bedenkt, dafs die gleichen Stein querschnitte nicht gleichzeitig richtig für die Abgabe der Wärme der Heizgase für hohe und nie drige Temperaturen, gerade so wie auch für die Wärmeaufnahme des zu erhitzenden wärmeren oder kälteren Windes dienen können, d. h. also mit anderen Worten: bei dem Betriebe von Wind erhitzungsapparaten werden Heiz gase und kalter Wind genau nach entgegengesetzten Richtungen aus genutzt und geführt. Nichtsdesto weniger sollen sie aber in jedem einzelnen Querschnitte des Appa rates der Wärme-Aufnahme und -Abgabe entsprechend richtig ar beiten, was aber nur dann der Fall ist, wenn wir für stark er hitzte Heizgase und Wind grofse Querschnitte, verhältnifsmäfsig bessere Wärmeaufnahme schaffen (dünnwandigere Steine), für kalte Heizgase und Wind aber verhält nifsmäfsig kleinere Querschnitte mit dickeren Steinstärken. Wir Fig. 2. nische Anordnung der kleinen Gewölbe noch die weitere Möglichkeit, den Querschnitt der einzelnen Zellen durch Auflegen eines Steines bequem und nach Belieben reguliren zu können. Das wäre an und für sich ein sehr grofser Vor theil der Gonstruction und Wirkungsweise des Apparats gewesen, wenn dieser nicht durch die Anwendung der durchlochten Steine (auf die ich später noch zurückkommen werde) überholt worden wäre. Weiterhin ist die Anordnung der einzelnen Mauerpfeiler eine aufserordentlich zu gängliche, nirgends ein Hindernifs, das dem regel sind also durch Verminderung der jeweiligen Stein dicken der Besetzsteine (ohne die fixen Längen zu berühren) in der glücklichen Lage, diesen Principien von Flammen- und Windführung theil weise nachkommen zu können, wenn auch nicht so vollständig, wie es den Temperaturgraden in den Zellen im allgemeinen entsprechen dürfte. Nun hat es sich in der Praxis herausgestellt, dafs ein Stein von 50 mm Steindicke die Tem peraturgrade am schnellsten aufnimmt und abgiebt, dafs wiederum Steindicken von 70 mm und mehr für den gleichen Zweck sich schon als unvortheil-