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Die Zeitschrift erscheint in halbmonatlichen Heften. Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 20 Mark jährlich excl. Porto. STAHL UND EISEN ZEITSCHRIFT Insertionspreis 40 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. FÜR DAS DEUTSCHE EISENHÜTTENWESEN. Ingenieur E. Schrödter, Redigirt von und Generalsecretär Dr. W. Beumer, Geschäftsführer des Vereins deutscher Eisenhüttenleute, für den technischen Theil Geschäftsführer der Nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahl-Industrieller, für den wirthschaftlichen Theil. Commissions-Verlag von A. Bagel in Düsseldorf N 5. 1. März 1897. 17. Jahrgang. Locomotiv-Feuerkisten aus Flufseisen. n drei Abhandlungen, welche früher in dieser Zeischrift erschienen sind, ist die Verwendung von Flufseisen für Dampf kessel und für Feuerkisten* von Loco- motiven im besonderen** an Stelle von Schweifs eisen bezw. Kupfer ausführlich behandelt worden. Der Redaction war damals — es war in der Mitte der 80er Jahre — die Thatsache aufgefallen, dafs in den Ver. Staaten im Vergleich zu Deutschland die Verwendung von Flufseisen zu obengenannten Zwecken wesentlich vorangeeilt war, während dies gleichzeitig für die Herstellung der Flufseisen- bleche, namentlich der weicheren Sorten, nicht der Fall war. Die Redaction begrüfste es daher freudig, als ihr damals Gelegenheit geboten wurde, durch zuverlässige Mittheilungen, welche sie dem Ingenieur aus dem Materialien-Abnahmebureau der Penn- sylvania-Railroad Go., Paul Kreuzpointner, über die damalige thatsächliche Lage dieser wich tigen, bei uns noch sehr strittigen Frage in Amerika verdankte, weitere Anregungen zu ihrer Klar stellung bei uns zu geben. Wenngleich nun schon seit Anfang der 80er Jahre — von ver einzelten früheren Versuchen sehen wir ab — seitens einer Firma fortgesetzt Bestrebungen vor handen gewesen sind, die kostspieligen kupfernen * Wir haben den Ausdruck „Feuerkiste“ statt der früher von uns angewandten Bezeichnungen „Feuerbüchse“ oder „Feuerbuchse“ eingeführt, weil derselbe in neuerer Zeit in Fachkreisen all gemein gebräuchlich geworden ist, auch die passendere Ausdrucksweise sein dürfte. Die Redaction. ** Vergl. .Stahl u. Eisen“ 1886, Oct., S. 647 u. f. „ 1887, Sept., S. 611 u. f. » » » » 1888, August, S. 335 u. f. V.17 Wandungen unserer Locomotiv-Feuerkisten durch solche aus Flufseisen zu ersetzen, so glauben wir doch nicht fehl zu gehen, dafs die Anregungen, welche durch jene Kreuzpointnersehen Mit theilungen gegeben wurden, zur Folge hatten, dafs man in umfangreicherer Weise als früher mit Versuchen nach dieser Richtung vorging. Zwei Berichte, welche in dankenswerther Weise Regierungs- und Baurath von Borries zwischen zeitlich veröffentlicht hat, gaben nun Aufschlufs über die seit jener Zeit stattgehabte Einführung von Flufseisen bei Locomotiv-Feuerkisten der Königlich Preufsischen Staatseisenbahnverwaltung und die Erfahrungen, welche damit im Betriebe gesammelt -worden sind. In dem ersten, aus dem Jahre 1893 stammen den Bericht beschreibt der Verfasser unter Beigabe von Zeichnungen die Bauart der Kessel und giebt an, dafs die Wandstärken der Feuerkistenbleche mit Rücksicht auf den Dampfüberdruck von 12 Atm. wie folgt angenommen wurden: Rohr wand 13mm Rückwand 10 » Seitenwände und Decke 9, Stehbolzeneintheilung höchstens . 100 » Eine Rohrwand wurde versuchsweise nur 10 mm stark hergestellt. Für die Beschaffenheit der Bleche wurden folgende Bedingungen gestellt: „Zu den Blechen des Langkessels, der äufseren und inneren Feuerkiste ist besonders gutes und weiches, im Flammofen erzeugtes Flufseisen mit 34 * „Organ für die Fortschritte des Eisenbahn wesens“ (Wiesbaden, Kreidels Verlag) 1893, V. Heft, Seite 168; 1897, I. Heft, Seite 7. 1