Volltext Seite (XML)
820 Stahl und Eisen. 1. September 1898. Bericht über in- und ausländische Patente. Deutsche Reichspatente. Kl. 49, Nr. 96945, vom 3. Januar 1896. Zusatz zu Nr. 87030 (vergl. „Stahl und Eisen“ 1898 S. 152). Heinr. Ehrhardt in Düsseldorf. Verfahren zur Herstellung von Speichenrädern. Aus einem vollen Block wird in bildsamem Zu stande ein Napf mit Nabe geprefst (Fig. 1), wonach Fig. 1. Fig. 2. Fig. 3. Kl. 18, Nr. 98 797, vom 11. November 1897. Charles Walrand und Eugne Legenisel in Paris. Verfahren zur Herstellung von gegossenen Temperstahl-Gegenständen. Das flüssige Roheisen wird in einer Bessemer birne so lange verblasen, bis das Silicium fast ganz, und der Kohlenstoff so weit verbrannt sind, dafs die zum Tempergufs nöthigen Eigenschaften erreicht sind; dann wird das Blasen eingestellt und das Metall in bekannter Weise ver gossen. Ist die Temperatur zu hoch, so wird vor dem Einschmelzen im Cupolofen gefrischtes Eisen zugesetzt, um den Gehalt an Silicium und Kohlen stoff zu vermindern; ist sie zu niedrig, so wird das Verfahren nach dem Ver brennen des Siliciums in der Birne unterbrochen und Ferrosilicium flüssig oder fest zugesetzt. Die Temperatur ist an der Flamme erkennbar; zur in den Rand des Napfes Dorne b eingeprefst werden, die das Material des Napfrandes unter Bildung von Höhlungen nach oben verdrängen (Fig. 2). Durch Zieh pressen des Napfrandes durch entsprechend gestaltete Zieheisen (Fig. 3) wird der Napfrand nach der Höhe weiter ausgezogen, wobei das obere Ende des Napfrandes um die Höhlungen behufs Bildung des Radkranzes sich verstärkt (Fig. 4). Prefst man dann den Napfrand in die Ebene des Rades, so bilden die radialen Röhren die hohlen Radspeichen; die zwischen diesen und dem Rad kranz liegenden Zwickel werden dann ausgestanzt. Kl. 1, Nr. 97 807, vom 8. December 1897. Man hattan Concentrator Company in Charleston (West-Virginia, V. St. A.). Scheidevorrichtung mit auf steigendem Klarwasserstrom. Das zu scheidende Gut wird in den Trichter a aufgegeben und gleitet in dem mit Wasser gefüllten Schenkel b nach unten in den Behälter c. In diesen wird Klarwasser durch das an den Wänden entlang führende Rohr d mit Düsen eingeführt; dasselbe steigt im Schenkel e in die Höhe und fliefst bei f ab. Hier bei nimmt es die leich teren Theile des Gutes mit, während die schwereren Theile nach Oeffnung des Schiebers g in den ge schlossenen Behälter h fallen. Entsprechend der Art des Gutes kann der Schenkel b gegenüber dem Schenkel e an dem Bogen i entlang eingestellt werden. Dasselbe gilt bezüglich der Zunge k, die das Gut in den Behälter c leitet. Auch die Höhe des Ausflusses f kann durch Einschieben von mehr oder weniger Brettern geregelt werden. als bei Sieben mit zu einander recht winklig verlaufen den Drähten, läfst man die Schufs- drähte wellenför mig verlaufen. Um mit der gleichen Anzahl kleinere Sieböffnungen zu erzielen Kl. 1, Nr. 97806, vom 13. März 1897. Gustav Kirbach in Freiberg i. S. Sieb-Drahtgewebe. von Schufsdrähten Bestimmung des zur Unterbrechung und Beendigung geeigneten Zeitpunkts wird dasSpektro- skop benutzt. Das so hergestellte Metall ergiebt weniger Fehlgüsse und bedarf im allgemeinen einer weniger langen Glühzeit zur Umwandlung in schmiedbares Eisen, als nach dem alten Verfahren, weil es gleichmäfsiger im Flüssigkeitsgrad ist und weniger Kohlenstoff enthält. Die Kosten der Erzeugung von Tempergufs werden durch dieses Verfahren infolge billigeren Rohmaterials, weniger Ausschusses und kürzerer Glühzeit vermindert. In Fällen, wo aufser dem billigen Bessemerroh eisen ein Roheisen ohne Phosphor und Schwefel mit geringem Mangan- und Silicium- sowie bekanntem Kohlenstoffgehalt zur Verfügung steht, kann auch das Blasen in der Birne bis zur Entkohlung wie bei dem gewöhnlichen Bessemerverfahren fortgesetzt und dann so viel des letzteren flüssig in die Birne oder in die Giefspfanne zugesetzt werden, dafs die Mischung den für den Tempergufs erforderlichen Gehalt an Kohlen stoff erhält. Da hierbei die Kosten des Blasens in der Birne für das Zusatzeisen fortfallen, so wird ein gleiches Schlufsergebnifs erzielt, wie bei dem oben beschriebenen Verfahren. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung von gegossenen Temperstahl-Gegen ständen, gekennzeichnet durch Verblasen von Roh eisen mit hohem Siliciumgehalt in der sauren Bessemer birne bis auf den zum Giefsen des Eisens noch er forderlichen Gehalt an Kohlenstoff, welcher gegebenen falls durch Zusatz eines anderen flüssigen Roheisens erzielt wird, wonach das Eisen in bekannter Weise in Formen gegossen und durch Glühen weiter entkohlt wird. K1.31,Nr 97810, vom24. April 1897. J.W.Miller in Pittsburgh (Pa.) und E. A. Uehling in Newark (N. J., V. St. A.). Kühlvorrichtung für Giefsanlagen mit endloser Kette von Giefspfannen. Die Kette der aus dem Hochofen mit Roheisen gefüllten Masselformen a be wegt sich unter dem Rade b fort, dieses in Drehung versetzend. Hierbei kommen die Winkel c des Rades b so über die Fugen zwischen zwei Massel formen a zu stehen, dafs das aus dem feststehenden gelochten Rohr d fliefsende Wasser auf die Winkel c und von hier auf die Mitte der Masseln fliefst, die Formen aber nicht berührt. Hierdurch werden letztere vor dem Springen bewahrt, die Masseln I aber von der Mitte aus gekühlt.