794 Stahl und Eisen. bie borischritte in der Anwendung u. S. w. i. September 1898. machen wollen; es ist jedoch darauf zu achten, dafs der Schlackenbeton nicht mit den Trägern in directe Verbindung tritt, welches sich durch Einschaltung eines anderen Materials zwischen Träger und Beton bewerkstelligen läfst, da dieser Beton das Rosten des Eisens befördert. Zur Herstellung besonders leichter Betondecken verwendet man mit Vortheil den rheinischen Bims kies; dieser Beton ist leicht, wiegt etwa 1200 kg, (Kiesbeton 2200 kg) pro Cubikmeter und ist auch sehr feuerbeständig. Hieran schliefsen sich Decken nach dem System Monier, die in dieser Zeitschrift Jahrgang 1887 Seite 713 und 1892 Seite 867 bereits besprochen worden sind. Die Donathsche Cementeisendecke (Abbild. 10) wird in der Weise hergestellt, dafs auf die untere Flantsche der Deckenträger kleinere 1 oder T Eisen hochkantig gestellte Flacheisen von etwa 5/30 bezw. 4/26 mm normal zur Trägerrichtung. Diese Flach eisen werden zickzackförmig durch ebenso hohe, jedoch nur 2 bezw. 1,5 mm starke Flacheisen mittels Klammern verbunden. Um dieses Gitter werk wird eine Betonschicht eingestampft. Die Koenen sehe Rippendecke (Abbild. 12) besteht aus niedrigen etwa 8 cm hohen L Trägern, welche in Entfernungen von etwa 25 cm gelagert werden. Zwischen diese T-Träger wird Beton gewölbartig gestampft, welcher über die L- Träger hinweggeht. Es bildet sich so eine nach unten mit Gannelirungen versehene Steinplatte, in welcher die eingebetteten 1- Eisen vorzugsweise die Zug spannungen aufzunehmen haben. Die Koenen sehe Voutenplatte (Abbild. 13) besteht aus einer Betonplatte mit voutenartigem Anschlufs an die I- Träger, in welcher Rundeisen Abbild. Ila. in Abständen von etwa 30 cm gelagert werden. Diese Eisen werden gitterartig unter sich durch Bandeisen verbunden. Unter dieses so gebildete Maschennetz wird ein Drahtgewebe befestigt und auf dasselbe eine Gementmörtelschicht von oben aufgebracht. Nach Erhärtung dieser Mörtelschicht wird Beton schichtweise aufgestampft, welcher das Eisennetzwerk vollständig umhüllt, so dafs nach Fertigstellung das eingebettete Eisen ähnlich wie bei der Monier-Bauweise wirkt. Sollen die Unterflantschen der Deckenträger auch von unten eine schützende Gementschicht erhalten, so werden die kleinen _L Eisen um die Flantschendicke der Hauptträger am Auflager nach unten verkröpft und das Drahtnetz legt sich unter die unten bündig liegenden Eisen. Bei der Müller & Marxschen Decke (Abbild. 11 und Ila) liegen auf der unteren Flantsche der Hauptträger in Abständen von 10 bis 12 cm von 5 bis 13 mm Durchmesser in Abständen von etwa 60 mm so eingebettet liegen, dafs sich die selben in der Mitte der Platte der Unterfläche derselben und in dem Bogenansatz der Oberfläche nähern; die Eiseneinlage nimmt die Zugspannungen also da auf, wo dieselben auftreten. Nach dem Prospect der ausführenden Firma soll diese Decken- construction bis 6 m Entfernung der I- Träger ausgeführt werden. Es giebt einige Decken, bei welchen T- Träger als Haupttrageconstruction nicht zur Verwendung kommen. Aufser dem bereits beschriebenen System Hennebique und Gottacin ist die bekannteste Construction die Möllersche Decke (Abbild. 14), auch „Trägerdecke" genannt. Diese Trägerdecke ist eine Trageconslruction, welche aus einer ebenen massiven Betonplatte besteht, deren fischbauch artige Stege ebenfalls aus Beton bestehen und deren eiserne Zuguntergurte (Flacheisen) durch kurze aufgenietete Quereisen aus L - oder LJ - Eisen mit den Stegen verankert sind. Die Decke übt keinen Schub auf die Widerlager aus und ist statisch bestimmbar. Wegen der Unter ansicht wird sich diese Decke im Hochbau nur