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dynamomaschinen, die grofsen Speisepumpen der oberen Haltung nebst deren Elektromotoren, und befindet sich auch das Schaltbrett, von welchem aus die Maschinen ein- oder ausgeschaltet werden können. Jede einzelne Maschine des eigentlichen Hebewerks erhält eine Anlafsvorrichtung an einer für den Betrieb besonders geeigneten, für die Schleusen wärter leicht erreichbaren Stelle. Den Dampf liefern drei Steinmüllerkessel von je 100 qm Heizfläche. Der glückliche Verlauf der Herstellung der fünf grofsen Brunnen darf einestheils der festen und horizontalen Schichtung des durchfahrenen Mergelgebirges, anderntheils auch der Art der Ausführung zugescbrieben werden. Jeder Brunnen setzt sich unterhalb des 3 m hohen Brunnen kopfes von Stampfbeton aus 16 gufseisernen Aus kleidungsringen und zwei in das Gebirge ein greifenden Tragringen zusammen, die ihrerseits wieder aus je 16 miteinander verschraubten Ring stücken bestehen. Bei der Ausführung wurden alle fünf Brunnen gleichzeitig in Angriff genommen, und nachdem das Gebirge jedesmal auf 1,5 m abgebaut war, wurde sofort der sichernde und das Wasser abschliefsende Eisenring eingebaut. Begonnen ist mit dem Einbau der oberen Trag ringe, auf welche die Betonköpfe aufgesetzt, und an welchen dann nach abwärts die Platten der Eisentrommeln mit fortschreitendem Abbau des Gebirges allmählich angehangen wurden. Der Anschlufs an das Gebirge erfolgte jedesmal durch Hintergiefsen mit Gementmörtel. Die Förderung der Erdmassen und der Ma terialien geschah durch zwei Dampfdrehkrähne von einem seitlich liegenden Laufgerüst aus, die die Mulden der Transportwagen aus dem Brunnen direct auf die Wagengestelle auf einem hoch liegenden Transportgerüst an der Längsseite ab setzen. Die Tiefe der Brunnen bestimmt sich aus der Höhe der Schwimmer von etwa 13 m und der gröfsten vorkommenden Hubhöhe des Hebewerks von 15,6 m, sowie dem erforderlichen Spielraum zu etwa 30 m unter der Sohle der festen gemauerten Kammer und die Weite der Brunnen aus dem Schwimmerdurchmesser von 8,3 m und dem beiderseitigen Spielraum von je 0,45 m zu 9,2 m. Das Mauerwerk ist durchweg mit Werkstücken aus Ruhrsandsteinen verkleidet, während sein Inneres aus Cementstampfbeton besteht. Nur zu den Thurmkrönungen ist Obernkirchner Sandstein verwendet worden. Die Hauptantheilnahme beansprucht das von der Kammersohle bis zu den Thurmbekrönungen 40 m hohe Oberhaupt, dessen kräftige, den auf tretenden Kräften entsprechende Gliederung auch architektonisch zum Ausdruck gebracht ist. Die Thürme an den Häuptern, die die Brücke tragen, auf welcher die Maschinen und Rollen zur Bewegung der Abschlufsschützen liegen, sind im Innern durch Treppen besteigbar und bergen in sich die schweren Gegengewichte für diese Abschlufsschützen. Die vollständige Durchschleusung eines voll beladenen Schiffes soll einschliefslich der Ein- und Ausfahrt des Schiffes und der Rückfahrt des Wasserkastens bei Wahrung voller Betriebssicher heit keinenfalls mehr als 30 Minuten beanspruchen. Die Zeit wird gerechnet von dem Augenblick an, in welchem die Oeffnung des Troges zur Ein lassung des Schiffes eingeleitet wird, bis zu dem Augenblick, in welchem der Trog hierzu für ein in gleicher Richtung fahrendes Schiff wieder bereit steht. Im übrigen ist das Schiffshebewerk mit allen neuen Vorrichtungen zur Beschleunigung des Be triebes versehen, darunter besonders zu nennen sind die Spills, die zur schnellen Beförderung der Schiffe in und aus dem Trog dienen sollen. Hierdurch wird der Schleusenbetrieb sich zweifel los noch günstiger stellen und die Schleusenzeit noch kürzer ausfallen als oben angegeben. Die Herstellungskosten des Schiffshebewerks werden etwa 2,5 Millionen Mark erreichen. Um so dringlicher mufs seine ausgiebige Ausnutzung verlangt werden. Diese kann indefs nur erreicht werden, wenn von Herne aus die Verbindung zum Rhein ausgebaut wird. Neue Wa 1 zenstrafsenordnung. Von Ingenieur Edm. Weber-Obercassel b. Bonn. Die einzelnen Walzgerüste, die zusammen eine Walzenstrafse bilden, wurden bisher immer ge trennt aufgestellt und die Verbindung der Walzen durch Spindel und Muffen bewirkt. Durch diese Koppel- und Spindelzwischenlage wird aber die Walzenstrafse unnöthig verlängert. Nach meiner im Folgenden näher zu erläuternden Neuanordnung soll der leere Raum, den die einzelnen Walzen gerüste bei der bisherigen Aufstellung zwischen sich lassen, und der von den Spindeln und Koppeln eingenommen wird, beseitigt und zur Aufstellung von Walzgerüsten verwendet werden. Auf diese Weise werden die einzelnen Gerüste durch zwischen liegende Spindeln und Koppeln nicht voneinander getrennt, der Ständer bildet vielmehr allein die Trennungswand zwischen den einzelnen Walz gerüsten. Die Slrafse erfordert so den halben Raum einer jeden anderen Strafse, oder mit anderen