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I schaftlichen Vereine, die die Feier veranstaltet haben: Commerzienrath Servaes, Geh. Finanzrath Jencke, Geh. Commerzienrath G. Lueg, Julius van der Zypen, Abg. Dr. Beumer, Ingenieur Schrödter, Bergmeister Engel und P. Steller 1 Platz genommen; ebendort die Spitzen der eingeladenen Behörden, die Landeshaupt- E ; leute, Regierungspräsidenten, Eisenbahndirectionspräsidenten sowie der Oberbürger- E meister und der Erste Beigeordnete der Stadt Düsseldorf. Die beiden Oberpräsidenten sind zu ihrem aufrichtigen Bedauern durch Dienstreisen an der Theilnahme verhindert. E Punkt 41/2 Uhr giebt Commerzienrath Servaes als Vorsitzender durch drei E Hammerschläge das Zeichen zur Eröffnung der Feier, und unter der Leitung des Prof. Buths-Düsseldorf ertönt vom „Städtischen Männergesangverein“ und vom „Düssel dorfer Lehrergesang verein“ der bekannte Männerchor Beati mortui von Felix Mendels sohn-Bartholdy, a capella ungemein fein und stimmungsvoll vorgetragen. Sein Schlufs E leitet über zum Eroica-Trauermarsch von Beethoven, den das verstärkte städtische . E Orchester wohl niemals besser gespielt hat als heute. | Inzwischen hat der Landtagsabgeordnete Geh. Bergrath Schultz aus Bochum 5 E das umflorte Rednerpult bestiegen, einer der treuesten unter den treuen Bismarck- E Verehrern, ein feiner Kenner unserer vaterländischen Geschichte, begabt mit einem sympathischen Organ und im Besitz einer grofsen Rednergabe. Er wird in einer durch Form und Inhalt gleich ausgezeichneten Rede dem verewigten Genius des E deutschen Volkes nach den verschiedenen Richtungen seiner umfassenden Wirksamkeit E i gerecht. Er sagt: B E „Als in der Frühe des letzten Sonntags die Nachricht von dem Tode Bismarcks E auf Blitzes Flügeln das Vaterland durcheilte, da trat vor unsere Seele das Bild des E Sterbelagers, auf dem nach ausgerungenem Kampfe der gewaltige Held zum ewigen | Frieden entschlafen war; an diesem Todtenbette kniete Germania, das hoheitsvolle I Haupt im tiefsten Leide zu dem stillestehenden Herzen ihres grofsen Sohnes nieder gebeugt. Und draufsen im Reiche wurde manchen Mannes Auge feucht und manches deutsche Herz mochte schier vergehen in namenlosem Weh. Wer vermöchte dieser E Trauer, die gerade in ihrer majestätischen Gröfse stumm und wortlos ist, den Aus- E | druck zu verleihen, der ihrer würdig ist! Und doch drängt die dankbare Liebe dazu, E E nicht zu schweigen und dem todten Helden Worte nachzurufen, deren Unwerth nicht E gemessen werden darf an seinem Werthe. Als Fürst Bismarck geboren wurde, da E waren Deutschlands Männer zum zweitenmal aufgebrochen, um den blutigen Gorsen, E E der Europa und Deutschland insbesondere zu einem grofsen Schlachtfelde umgewandelt E hatte, im entscheidenden Kampfe zu Boden zu werfen. Der Geist, der in den Fahnen ft der Freiheitskämpfer rauschte, wehte nicht durch die dürren Schriftblätter der da- 5 E maligen Staatsmänner. Deutschland wurde um die Früchte seiner Siege gebracht - E und das ingrimmige Wort des alten Blücher erfüllte sich, dafs die Federfuchser ver- | darben, was das Schwert gut gemacht hatte; aber schon lag in der Wiege, der E dermaleinst durch seine gewaltige Staatskunst Deutschland aus fünfzigjähriger Bundes- E Schmach befreien sollte, der Staatsmann, dessen Feder selbst ein Schwert war. Nach 5 | einer Jugend voll Sturm und Drang, voll überschäumender, aber noch nicht auf das E I grofse Ziel seiner spätem Lebensarbeit gerichteter Kraft erfolgte die gottgesegnete E I Berufung Bismarcks auf den Posten des Bundestagsgesandten in Frankfurt. Hier er- E kannte Bismarck in ihrer ganzen Nichtigkeit die Schliche und Ränke Metternichscher hmuuuumumauawum