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Bismarck-Todtenfeier. Düsseldorfs, schwarzem Tuch und mit Flor drapirt und der Balkon mit Lorberbäumen besetzt, zwischen denen brennende Candelaber ein düsteres Licht durch die Umflorung herab- auf die der Die dem Vorplatz umflorte brennende Candelaber, und hin bis zur Tonhalle, in der Trauerfeier stattfindel, sind in der Bismarckstrafse, der Kaiser Wilhelm-, der Ost-, Tonhallen- und der Schadowstrafse alle Strafsenlaternen entzündet und umflort. Häuser haben halbstocks geflaggt. Die Schauseite des Tonhallengebäudes ist mit den ein Der Dank ist hier kann. ihren treuesten und verständnifsvollsten an der Bahre des grofsen Mannes, dem ihre Förderung diesseit und jenseit des gemeinsamen Ausdruck zu geben, laden wir die Mitglieder unserer Vereine, die Mitglieder der verwandten wirthschaftlichen Körperschaften und alle übrigen rheinisch-westfälischen Industriellen zu einer Todten- feier ein, welche am Samstag den 6. August, Nachmittags 41/2 Uhr, im Kaiser saale der städtischen Tonhalle zu Düsseldorf stattfinden wird. Ueber die Feier selbst entnehmen wir der »Kölnischen Zeitung“ folgenden an ziehenden Bericht: senden. Wir treten in den Kaisersaal, den gröfsten Versammlungsraum der etwa 2500 Personen fafst und in dem heute kein Platz leer ist. reichlich aufgewandten Mitteln und der Mithülfe Düsseldorfer Künstler Trauerschmuck geschaffen, wie er stimmungsvoller nicht gedacht werden gröfsten Sohn, die deutsche Industrie Förderer verloren. Trauernd steht sie sie den Schutz der nationalen Arbeit, Meeres verdankt. Dieser Trauer einen „In eine Stadt der Trauer waren sie gekommen, die Industriellen aus allen Theilen der beiden gewerblich bedeutendsten Schwesterprovinzen Bheinland und West falen, um ein einmüthiges Zeugnifs abzulegen für die Gröfse des Verlustes, den mit dem gesammten deutschen Vaterlande die deutsche Industrie in dem Dahinscheiden Bismarcks zu beklagen hat. In eine Stadt der Trauer, denn unter diesem Zeichen steht heute Düsseldorf. Verläfst man das Hauptbahnhofsgebäude, so erblickt man Fürst Bismarck ist todt. Das deutsche Vaterland hat seinen besten und Saal ist mit schwarzem Tuch in so künstlerisch hervorragender Weise ausgeschlagen, dafs die architektonischen Linien nicht verdeckt werden, sondern noch genügend her vortreten; sämmtliche Kronleuchter und Lampen sind umflort, so dafs im Saale ein magisches Halbdunkel herrscht. Das grofse Podium ist in ein Stück Sachsenwald umgewandelt worden; seinen Mittelpunkt bildet ein Kolossalstandbild Bismarcks, das des Bildhauers Clemens Buscher Meisterhand eigens für diese Todtenfeier geschaffen. Im Hintergrund erblickt man das Nationaldenkmal auf dem Niederwald, grau in grau gemalt vom Maler Hacker. In diesem Stück Sachsenwald bildet das Standbild Bismarcks den einzig beleuchteten Punkt; an seinem Fufse ruhen die umflorten Banner sämmtlicher Kriegervereine Düsseldorfs. An einem grofsen schwarzbehangenen Tische vor dem Podium haben das Ehrenmitglied des Vereins deutscher Eisenhüttenleute F. A. Krupp, sowie die Vorsitzenden und geschäftsführenden Mitglieder der wirth- Die vorgenannten Vereine, zu denen sich noch der „Verein der Industriellen des Regierungsbezirks Köln“ gesellte, luden sodann durch öffentlichen Aufruf zu einer Todtenfeier also ein: