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730 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mittheilungen. 1. August 1898. -e. genommen werden, sobald die Strombauverwaltung durch etwaige Baggerungen unterhalb der Mosel mündung Kies gewonnen; dieser würde zur Ver fügung gestellt worden, so dafs die Gemeinde ledig lich die Kosten für die Pflasterung der Neuanschüttung zu tragen hätte. Baggerungen bei Bendorf sind in Aussicht genommen, und es wird voraussichtlich bald mit denselben begonnen werden können. Regierungs- rath Dr. Diedrichs (Köln) berichtet über einen Antrag der Gemeinde Vilich, dafs ihr zum werftmäfsigen Ausbau des rechten Rheinufers daselbst die erforder lichen Kiesmassen (etwa 40000 cbm) seitens der Strombauverwaltung aus dem Rheinstrom zur Ver fügung gestellt werden. Seitens der Strombauverwal tung wird erwidert, dafs neue Baggerungen bei Bonn für die nächste Zeit nicht in Aussicht stehen. Eine Erlaubnifs zu Baggerungen auf Kosten der Gemeinde werde gern ertheilt werden. Maafsen-Uerdingen er neuert den Wunsch betreffs Anlegung eines Winter hafens bei Uerdingen; zu den Kosten einen Theil beizutragen, sei die Stadt Uerdingen bereit. Mit Rücksicht auf die Thatsache, dafs der Anschluls Krefelds an den Rhein ebenso wie ein Flofshafen bei Bodberg geplant ist, wird die Frage vertagt, jedoch der Wunsch ausgesprochen, dafs, im Falle diese Einrichtungen sich als nicht genügend für die bestehenden Bedürfnisse erweisen sollten, die Errich tung eines Sicherheitshafens bei Uerdingen seitens der Strombauverwaltung im Auge behalten werden möge. Ueber das Bedürfnifs eines weiteren Aus baues des Erftkanals berichtet Wehrhahn-Neufs. Die Commission hält auf Antrag des Abg. Dr. Beumer- Düsseldorf ihren Beschlufs vom Jahre 1896, dafs nächst Uerdingen auch der Ausbau des Erftkanals wünschenswerth erscheine, aufrecht. Ueber den Ent wurf einer festen Rheinbrücke zwischen Ruhrort und Homberg erstattet Regierungsassessor Putsch-Düssel dorf Bericht. Die genannten Gemeinden haben die Errichtung einer Brücke im Kostenbeträge von etwa 4600000 • beschlossen. Es besteht der Wunsch, dafs der Ausbau derselben zugleich als Eisenbahn brücke in Aussicht genommen werde. Die Commission erklärt mit Rücksicht auf die die Schiffahrt störenden Fuhreinrichtungen, die auf diese Weise in Wegfall kommen würden, den Bau einer solchen Brücke für dringend wünschenwerth und bittet den Minister, das Unternehmen nach jeder Richtung hin zu erleichtern. Ueber die Einschränkung des Hochwasserprofils zur Bebauung des Römerwehrs bei Wesel berichtet eben falls Regierungsassessor Putsch. Auf Antrag des Referenten nimmt die Commission einen abwartenden Standpunkt zu dieser Frage ein. Betreffs des Läutens der Schiffsglocken zur frühen Morgenzeit erklärt die Commission die Unmöglichkeit, dies Läuten gänzlich abzuschaffen, wird aber für eine Beschränkung des selben in den betheiligten Kreisen thätig sein. Nach herzlichem Dank an den Leiter der Verhandlungen, den die Commission durch den Generaldirector Kefsler aussprechen läfst, wird die Sitzung um 12 Uhr Mittags geschlossen. Zur Frage der Versicherungspflicht der „Techniker“ auf Grund des Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes. Ueber die Versicherungspflicht der in § 133a der Gewerbeordnung aufgeführten Betriebsbeamten, Werk meister und Techniker hat sich das Reichsversiche rungsamt auf die Anfrage des deutschen Techniker verbandes unter dem 26. Juni 1897 — vorbehaltlich einer instanziellen Entscheidung — dahin geäufsert, dafs der Auffassung, wonach jene Personen ohne Unterschied sämmtlich der Versicherungspflicht nicht unterliegen sollen, weil sie mit einer ihrer Natur nach fahrtscommission zugesandt werden wird. Der Strom- baudirector Geh. Rath Müller ergänzt diese erfreuliche r m i U"§ noch durch einige Einzelheiten und be- nc i e sodann über die im Jahre 1897 begonnenen und im laufenden Jahre fortzusetzenden, sowie über die neu in Angriff zu nehmenden Strombauten. Aus gegeben sind 1897/98 für a) Strombau-Unterhaltungen: Im Bezirk Coblenz 165 764 4, Köln 163532,///, Düssel- dorf 112948 •(, Wesel 217 242 N, insgemein ein- Sm lich der Pegelbeobachtungen 34428 J, Summe 69u 14,. b) Unterhaltung der Rheinschiffbrücken yohne Bea mtengehälter) bei Coblenz 32206 JI, Köln 42 785 JI, Düsseldorf 25059 , Wesel 35532 JI, Summe 135582 JI,, c) Aufserordentliche Neubauten: Eelsensprengungen zwischen Bingen und St. Goar 306705 Stromregulirung von Urmitz bis Neuwied 133137 4, Uferabgrabung gegenüber Düsseldorf 2000., Stromregulirung bei Wesel 13373 Jt, insgemein, Restzahlungen u. s. w. 65 621 JI, Summe 779 084 . d) Hafen- und Fährbauten: Sicherheits hafen bei Oberwesel 156364 JI, desgleichen bei Mül- beim a. Rh. 38019 •N, Umbau der Fähre Neuwied- Weifsenthurm 31 500^, Summe 225 883 JI, Gesammt- ausgabe 1897/98 1 834563 X — Für 1898/99 stehen zur Verfügung a) zur Strombauunterhaltung 700000 Jt, b) zur Unterhaltung der vier Rheinschiffbrücken 152 900 JI, c ) für die Stromregulirung bei Düsseldorf 115000 Jt., d) für aufserordentliche Neubauten: 1. Felsensprengungen zwischen Bingen und St. Goar 450000 Jt, 2. Stromregulirung von Urmitz bis Neu wied 18 203 Jt, 3. Uferabgrabung gegenüber Düssel dorf 430 965 Jt, 4. Stromregulirung bei Wesel 33040 JC, 5. Restzahlungen, insgemein 23 235 Jt, Summe d) 955443 Jt. e) Für Hafen- und Fährbauten, nämlich 1. Sicherheitshafen bei Oberwesel 40 780 Jt, 2. Umbau der Fähre Neuwied-Weifsenthurm 39 907 Jt,, Summe e) 80687 Jt. Somit stehen für 1898/99 zur Verfügung im ganzen 2004030 Jt. Aus den weiteren Verhandlungen heben wir die nachfolgenden, auch weitere Kreise interessirenden Punkte hervor. Eine Stromtheilung behufs Herstellung eines zweiten Fahrwassers bei Afsmannshausen mufs für ausgeschlossen erachtet werden, da sie die Ver kehrsverhältnisse in dieser ohnehin precären Strom- strecke nur verschlechtern würde. — Auf den Bericht des Geheimraths Später (Coblenz), betreffend die Her stellung eines Zufahrtweges zur Landebrücke bei Bacharach erwidert der Vorsitzende, dafs die Mittel für denselben mit 64000 Jt schon in den nächsten Staatshaushaltsentwurf' eingestellt werden würden und seitens der Köln-Düsseldorfer Dampfschiffahrtsgesell schaft betreffs Anlandens der Dampfschiffe ein dankens- werthes Entgegenkommen in Aussicht gestellt sei. (Beifall.) Betreffs der Entfernung der bei St. Goars hausen km 54,4 im Rhein liegenden Geröllrippe und Benutzung des gewonnenen Materials zum Ausbau einer Doppelrampe zwischen km 54,5 und der Hasen- bachmündung ist das Erforderliche in die Wege ge leitet worden. — Reichstagsabgeordneter Dr. Basser mann (Mannheim) berichtet über die Wünsche be treffend Abbaggerung der seichten Stellen unterhalb St. Goar beim Liegeplatz der Lichterschiffe, worauf Regierungsrath Mütze eine Beseitigung etwaiger Mifs- stände insoweit in Aussicht stellt, als diese Beseitigung nicht Nachtheile für die allgemeine Stromstrecke bei St. Goar im Gefolge habe. Auf den Bericht desselben Abgeordneten über Bekanntmachungen des Wasser standes am Cauber Pegel bei der Coblenzer Schiff brücke stellt Regierungsrath Mütze ein entsprechendes Entgegenkommen in Aussicht und macht zugleich die Mittheilung, dafs die Einrichtung eines Fernsprech verkehrs nach dieser Richtung in Aussicht genommen sei. Anschüttungen an der Ehrenbreitsteiner Hafen bucht zur Beseitigung von Versandungen daselbst, worüber Geheimrath Später berichtet, sollen vor