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in einen besonderen Brunnen, aus welchem es vier Pumpen mit einer Leistungsfähigkeit von 12 000 cbm in 24 Stunden in ein gemauertes Bassin von 204 cbm, welches 22 m über der Hüttensohle liegt, heben. Von da aus fliefst das Wasser in Röhren von 200 mm Durchmesser zur Hütte, ausschliefslich der Hochöfen. Nach der Golonie zweigt eine Leitung von 100 mm Durchmesser ab. Für die Hochöfen, bei denen Wasser mit hohem Druck gebraucht wird, sind zwei Zwillings-Worthington- pumpen aufgestellt mit 400 mm Dampfcylinder- durchmesser, 300 mm Pumpencylinder-Durchmesser und 300 mm Hub. Bei 40 Touren i. d. Minute liefern beide Pumpen 500 cbm Wasser i. d. Stunde. Aufserdem steht noch eine Reservepumpe da. Das Wasser wird in vier Bassins von je 150 cbm Inhalt gehoben. Elektrische Centrale. Zur Beleuchtung der Hütte und Kraftübertragung nach den Werk zeugmaschinen und Krähnen der mechanischen Werkstatt, nach der Giefserei, dem Schienen walzwerk und den Hochöfen, zum Transport des Roheisens nach den Mischern und in die Bessemerei wird eine elektrische Centrale von 1500 P. S. gebaut, mit einem Kostenaufwande von 650000 /6. Vorgesehen sind Dreiphasenstrommaschinen (ohne Bürsten) nach System Delibo-Dobrowolski. Aufgestellt sind bereits sechs Wasserröhrenkessel und drei Dampfmaschinen von 350, 250 und 28 P. S.; zwei Dynamos (für Beleuchtung) mit Gleichstrom von 110 Volt und 500 Ampöre f. d. Maschine. Zur Kraftübertragung dienen Dreiphasenstrom maschinen (Generator) von 200 Volt und ferner als Erreger eine Gleichstromdynamo von 110 Volt und 150 Ampere. Den Dampf liefern sechs Wasserröhrenkessel (System Winter) mit einer Gesammtheizfläche von 1200 qm. Von dem Generator der Dreiphasenstrommaschinen geht der Strom in 22 Elektromotoren von 3 bis 30 P.S., die in den verschiedenen Werkstätten aufgestellt sind. Zur Beleuchtung des Platzes, der Werk stätten und des Comptoirs sind 56 Bogenlampen von je 12 Ampöre, 54 Bogenlampen von je 6 Ampöre und 800 Glühlampen von je 16 Normalkerzen an gebracht. Die Bessemerei arbeitet mit Roheisen direct vom Hochofen, das Martinwerk mit kaltem Roh eiseneinsatz. Infolge letzteren Umstands zieht sich der Schmelzprocefs in die Länge, das Erzeugnifs wird aber besser. Nach Inbetriebsetzung der Mischer wird die Qualität des Roheisens gleichmäfsiger werden; dann wird vermuthlich das Martinwerk ebenfalls mit flüssigem Roheisen arbeiten. Zum Schmelzen des Roheisens dienen jetzt Krigar-Cupol- Öfen. Der Einsatz im Martinofen besteht aus 70 % Roheisen, 15 % Erz und 15 % Schrott. Die Bessemerei umfafst vier Gebäude, von denen dieGiefshalle286qm, Converterhalle 1980 qm, Maschinenhaus (Gebläse, Pumpen, Accumulatoren) 840 qm und Ventilatorhaus 240 qm einnehmen. Dazu gehören dreiCupolöfen von 1450 mm Durchm. und drei Cupolöfen von 540 mm Durchm. Im Walzwerke stehen eine Blechstrafse, Trio, mit Walzen von 2800 X 850 mm Durchmesser, und ein Universal-Trio mit Walzen von 550 mm Durchmesser für Breiten von 150 bis 610 mm. Zum Betrieb dieser beiden Strafsen dient eine Dampfmaschine von 1200 P.S.; Cylinderdurch- messer = 1100, Hub = 1500 mm, Touren zahl = 100 i. d. Minute. Früher wurde nicht selten auf die schlechte Qualität des südrussischen Schweifseisens im allgemeinen und des Kamenski- Eisens im besonderen hingewiesen. Auf unsere Umfragen erhielten wir folgende Antworten: a) Hinsichtlich seiner Qualität steht das süd russische Schweifseisen weit hinter dem mit Holzkohle erzeugten Uraleisen zurück. b) Gegenwärtig genügt das südrussische Schweifs eisen der Kamenskihütte vollständig den tech nischen Bedingungen der Regierung, welchen es bei der Abnahme seitens der Fabrik- inspection unterworfen wird. Der Verkauf des Eisens ist ein sehr flotter und beträgt 2300 t im Monat. c) In nächster Zeit beabsichtigt man neben der mechanischen und chemischen Untersuchung des Fabricats auch die Einflüsse zu unter suchen , welche das Arbeitsverfahren selbst darauf ausübt. Was das Flufsmetall (Marlin stahl und Flufseisen) betrifft, so ist dessen Qualität eine gute. Das letztere besitzt bei einer absoluten Festigkeit von 32 bis 34 kg eine Dehnung von 25 bis 27 %. Die Kamenskihütte fertigt grofse Partien Eisen bahnmaterial an. Die Hütte besitzt 150 Koks öfen. In Anbetracht der Ausbreitung der Kokereien auf den Gruben des Donezbassins will man die Verkokung auf den Hütten fallen lassen, da die Transportkosten für Koks 1,5 mal kleiner sind als für Kohle. Durch die Unmöglichkeit, die Koks ofengase dann auszunutzen, erhöhen sich natürlich die Kosten wieder. Die Anzahl der Beamten betrug 199 (215), welche 540 144 (540 158) 6, der Arbeiter = 3998 (4583), welche 3 779 890 (4 270 426) 16 Lohn erhielten. Der Reingewinn a. d. Mann belief sich demnach auf 1620 X/. Das Kapital der Gesellschaft betrug 1894 und 1895 an beweglichem und todtem Inventar 35 732 822 (40011 205) JI. Der Gesammt- gewinn betrug 8 910 268 (9 685 222) JI, d. i. — 25 %. Ausschliefslich aller Ausgaben und Abschreibungen verbleibt ein Reingewinn von 6 578 446 (7 293 834) •6 = 181/2 %. Mit Abzug des Reservekapitals u. s. w. verblieb den Actionären eine Dividende von 3 240 000 Ji = 30 % des Actienkapitals von 10 800000 .. (Fortsetzung folgt.)