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670 Stahl und Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 15. Juli 1898. Hierbei schlägt die Flamme durch das Verbindungs stück c in den Vorherd b, und verläfst diesen durch e. In dem Mafse, wie die Wärme im Vorherd b steigt, führt man durch e Eisen- oder Stahlabfälle ein, welche durch die Birnengase geschmolzen werden. Sodann führt man durch e die Zuschläge — Ferro mangan, Ferrosilicium, Spiegeleisen — zu. Hiernach wird der Apparat gekippt, so dafs der Inhalt von a nach b übertritt, wobei sich die Mischung beider Eisensorten vollzieht. Man nimmt sodann eine Probe; ist das Metall noch nicht, wie gewünscht, so kann man Weicheisenabfälle zufügen oder vermittelst Spiegel eisens oder zerstofsener Koks den Kohlenstoffgehalt steigern. Bei dieser Rückkohlung durch Koks oder Graphit geräth das Metall nicht ins Aufkochen, was seine Ueberlegenheit über sämmtliche sowohl ver mittelst des Martinofens wie der Birne hergestellten Stahlsorten beweisen soll. Dem Stahl- oder Eisenbad bleibt im Herd b so viel Wärme, dafs es durch die Oeffnung e in die Giefspfanne ausgegossen werden kann. Kl. 49, Nr. 96575, vom 4. December 1895. H.Schlieper Sohn in Grüne i. W. Gesenk zum Schweifsen oder Kalibriren von Kettengliedern. Das Gesenk wird aus dem konischen Theil a und der eigent lichen Form b gebildet, zu welchen ein entsprechend gestalteter Stem pel c pafst. Infolgedessen wird ein Kettenglied, welches zu der Form b nicht passen sollte, beim Stempeldruck von den konischen Flächen a in die Form b über geleitet und hier geschweifst und kalibrirt. Kl. 49, Nr. 97041, vom 20. März 1897. Paul Richard Kühne in Berlin. Dampfschmiede- und Kümpelpresse mit mehreren Dampftreibapparaten und hydraulischen Prefscylindern. Das Prefshaupt a hat drei hydraulische Preis kolben b c d und zwei hydraulische Hubkolben ef. Die Cylinder der Kolben b c d sind mit den einzelnen Cylindern ghi, die auch unter sich communiciren, verbunden. Die in diesen Cylindern g h i arbeitenden hydraulischen Kolben sind mit den in den Cylindern kirn arbeitenden Dampfkolben starr verbunden. Durch entsprechendes Schliefsen und Oeffnen der Hähne nop kann entweder auf b c d oder auf b d oder c Druck vermittelst der Kolben ghi einzeln oder zusammen ausgeübt werden, so dafs neun verschiedene Druck wirkungen mit grofsem, mittlerem oder kleinem Hub angewandt werden können. Infolgedessen kann die Presse zu den verschiedensten Schmiede-, Kümpel- und Biegearbeiten verwendet werden. Kl. 31, Nr. 97 048, vom 3. März 1897. M. Hiatt Fletcher in Cincinnati (Ohio, V. St. A.). Kern zur Metallgiefserei. Auf den eisernen Kern, z. B. einer Rohrform, wird zuerst eine Mischung von Sägespänen oder derg). mit Kleister, und darauf erst eine Lehmschicht ge bracht, welche letztere mit dem flüssigen Metall in Berührung tritt. Durch die Hitze derselben werden Sägespäne und Kleister verkokt, so dafs sie dem ( Schwinden des Metalls einen erheblichen Widerstand nicht entgegenstellen. Die Aufbringung der Säge- j spänen-Kleister-Schicht auf das Kernrohr a aus dem Gefäfs b erfolgt zwischen a, der Walze c und dem für Wasser durchlässigen Tuch d, wobei a c in ent gegengesetzten Richtungen sich drehen, e bedeutet | eine Spannrolle. Kl. 24, Nr. 96778, vom 2. Juni 1897. Heinrich Schoenwaelder in Ek ateri n osla w (Südrufsland). Beschickungsvorrichtung für Schachtöfen. Auf der Stange a der Glocke b gleitet eine Glocke d, welche vor Senkung der Glocke b mit ihrem Rande c in den Wasserring e des Cylinders f hinab gelassen wird, um das Entweichen von Gas aus dem Schachtofen oder das Eindringen von Aufsenluft in denselben während der Beschickung zu verhindern, i Das Ventil g wird beim Heben der Glocke d geöffnet, um zwischen b und d eine Luftverdünnung zu ver meiden. Die Glocke d kann durch einen im Gylinder f dicht gleitenden Kolben ersetzt werden.