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15. Juli 1898. Das Eisenküttenwesen in Sütirnfslanä. Stahl und Eisen. 661 welche sie von da in den verticalen Kanal A läfst. Von hier aus vertheilt sich die Luft in horizontale, in der Wand der Zündkammer be findliche Kanäle a, strömt nach A, dann längs des Gewölbes der Feuerung und endlich in die Brenner, deren jede Kammer 7 hat, wo sie mit dem von unten kommenden Gas sich mischt. Die Verbrennung findet hauptsächlich in der ersten Abtheilung der Zündkammer, beim Brenner, i Gichtgasen herunterkommt, werden die gewöhn lichen vorderen Thüreben durch gelochte, an zwei Scharnieren gehende Thürchen ersetzt, deren Oeffnungen mit dem Rauchrohre correspondiren. Die Oeffnungen in den Thürchen werden mit Hüffe kleiner Deckelchen verschlossen, von denen jedes für vier Rohröffnungen pafst und an dem Thürchen mit Zapfen und Bund befestigt ist. Während der Reinigung nimmt der Arbeiter den Deckel weg und vertauscht ihn mit der Klappe, die mit den runden Oeffnungen versehen ist. Wird die Klappe um den Zapfen gedreht, so kommen die 4 Oeff nungen 4 solchen der Rohre gegenüber zu liegen, welche letzteren nur mit Hüffe von Drahtbürsten, die gleich dem inneren Durchmesser der Rohre sind, gereinigt werden. Die Anzahl der Reinigungen schwankt täglich und richtet sich ganz nach der Vollkommenheit der Gichtgasreinigung. Gebläsemaschinen. Die vorhandenen Maschinen ge ben eine Pressung von 20 bis 30 cm Quecksilber, während die neuen, in Mülhausen be stellten Maschinen eine Pres sung von 50 bis 60 cm Queck silber haben werden. Jeder Ofen erhält sein eigenes Ge bläse. Gemeinsames Gebläse stall. Das Gas, welches hier nicht verbrennt, verbrennt bei der Berührung mit den glühenden Kammerwänden. Die heifsen Gase machen im Kaminerinnern drei Wendungen und bei der dritten und letzten C gehen sie unter den Kessel, für mehrere Hochöfen hat den Uebelstand, dafs bei verändertem Schmelzgang eines Ofens der Gang der übrigen ungünstig beeinflufst wird. Die Gebläse maschinen sind mit selbstthätig vom Regulator beeinflufstem Absperrventil versehen, wodurch eine Fig. 6. anfangs die äufseren Kesselwände [bespülend und dann durch die Rauchrohre streichend. Bevor die Abgase nun in den Schornstein gelangen, werden sie noch zur Erwärmung des Speise wassers in einem nach dem bekannten System Green gebauten Apparat M benutzt. Zur bequemen Reinigung der Rauchrohre während des Betriebes von Staub, der mit den gleichmäfsige Zuströmung von Wind in den Ofen gesichert ist, bei veränderlichem Gegendruck im Ofen. Je gröfser die Pressung im Ofen, desto gröfser mufs auch die Windpressung werden. Hier aus folgt, wie erwähnt, dafs jeder Ofen zweck- mäfsig seine eigene Maschine hat, welches Princip schon bei der Jurjewski-Hütte durchgeführt ist. (Fortsetzung folgt.)