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unserer technischen Hochschulen bestehen. Vielfach werden Ausländer als Studirende und Hörer in- scribirt, die ein so geringes Mafs allgemeiner Bildung haben, dafs Inländer mit gleicher Bildung unter keinen Umständen seitens der Hochschulen angenommen werden würden. Da nun die Aus länder zum Diplom-Examen zugelassen werden, so liegt unserer Meinung nach hier eine unbillige Behandlung der Deutschen vor, die nur dadurch ausgeglichen werden kann, dafs auch von den Ausländern ein bestimmtes Mafs allgemeiner Bildung gefordert wird. Ob dasselbe vorhanden, könnte auf zweierlei Weise entschieden werden. Entweder wäre der Nachweis zu fordern, dafs der betreffende Ausländer das Abgangszeugnifs einer, im allge meinen unseren neunklassigen Lehranstalten gleich stehenden ausländischen Schule besitze, oder es wäre die Aufnahme von einer ein bestimmtes Mafs sprachlicher, mathematischer, naturwissenschaft licher und philosophischer Bildung fordernden Prüfung abhängig zu machen. Wir richten daher an Ew. Excellenz das ehr erbietige Ersuchen, diese Vorschläge geneigtest prüfen und durch die eventuelle Berücksichtigung derselben Mifsständen abhelfen zu wollen, die, wie wir glauben, heute in gleicher Weise von den Lehrern und den Schülern unserer Hochschulen empfunden werden. Nordwestl. Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. Der Vorsitzende: Das geschäftsführende Mitglied: gez. A. Servaes, gez. Dr. Beumer, Kgl. Commerzienrath. M. d. A. Die Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller. Unter dem Vorsitz des Hrn. Geheimrath G e r h. L. Meyer- Hannover fand am 4. April d. J. zu Berlin die Hauptversammlung statt, die zu nächst die statutarisch feststehenden Aufgaben er ledigte und sodann den anziehenden Jahresbericht des Geschäftsführers Hrn. Landtagsabgeordneten II. A. Bueck entgegennahm. Wir entnehmen diesem Berichte das Nachfolgende: „Dem Kaiserlichen Statistischen Amt ist an Stelle des durch Tod ausgeschiedenen Hrn. Directors Thielen und nachdem die HH. Commerzienrath Servaes und Commerzienrath Brauns abgelehnt hatten, Hr. Ingenieur Schrödter-Düsseldorf als Mitglied der Sachverständigen - Commission für Schätzung der Werthe des auswärtigen Handels des deutschen Zollgebiets bezeichnet worden. Hr. Schrödter hat bereits einer derartigen Sitzung beigewohnt. Die Schiffs- und Maschinenbau-Actiengesell- Schaft vormals Gebr. Schultz und vormals Bernh. Fischer in Mannheim hat sich mit einem Gesuch an den Verein gewandt, ihren Antrag auf Rück vergütung des Zolles für einen im Auslande aus deutschem Material gebauten Bagger zu unter stützen. Das Gesuch wurde ablehnend beantwortet, da die Interessen der deutschen Industrie und somit der deutschen Arbeit als geschädigt erachtet werden müfsten, wenn das Verfahren weitere Ausbreitung finden sollte, deutsches Material im Auslande weiter verarbeiten zu lassen und dann das fertige Fabricat zollfrei wieder in das Inland einzuführen. Der Verein der Fabricanten feuerfester Pro- ducte in Westdeutschland zu Eschweiler hat dem Verein den Abdruck einer Zuschrift zugehen lassen, welche er an die Handelskammern zu Bonn, Wies baden, Limburg, Coblenz und Stolberg gerichtet hat. In derselben wird den Handelskammern mitgetheilt, dafs der Verein auf seine Eingabe an den Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten, betr. Frachtermäfsigung für Quarzit, abschlägig be- schioden sei und bittet dieselben, mit Eingaben in gleicher Richtung vorzugehen; ein gleiches Ersuchen richtet der Verein an den Verein deut scher Eisen- und Stahlindustrieller. Nach Be nehmen mit dem Herrn Vorsitzenden ist dem Wunsche entsprochen und die Eingabe an Hrn. Minister Thielen unter dem 19. März abgegangen. Der Centralverband deutscher Industrieller hat dem Verein ein Rundschreiben überwiesen, in welchem er um Bezeichnung von Sachverstän digen für den Wirthschaftlichen Ausschufs ersucht. Dieses Rundschreiben ist den Gruppen am 7. März übermittelt mit der Bitte, dem Wunsche möglichst bald zu entsprechen. Der Herr Minister für Handel und Gewerbe forderte den Verein zur Aeufserung auf über das Gesuch einer heimischen Industriebahnenfabrik um Gewährung der Vergünstigung des zollfreien Veredlungsverkehrs mit Eisenbahnschienen, die, zu Weichen verarbeitet, wieder ausgeführt werden sollen. Der Herr Minister wünschte zu erfahren, ob Schienen mit Profilen, wie sie auf drei bei gefügten Zeichnungen dargestellt sind, in Deutsch land nicht gewalzt werden, eventuell ob ihre Her stellung wegen Anfertigung neuer Walzen beson ders hohe Kosten und längere Lieferungsfrist be dingen würde. Dem Herrn Minister ist erwidert, dafs Schienen in den bezeichneten Profilen in Deutschland von