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1. Mai 1898. Die IIerste)lumj der SchliUschühc. Stahl und Eisen. -115 lager gekuppelt, so dafs dasselbe nunmehr die Arbeitsbewegungen ausführt. Aber die Bewegung des Schlittens wird hier nicht unmittelbar von dem Zapfen aus bewirkt, dessen Mittelpunkt mit 2 be zeichnet worden ist, sondern erst von einer excen trisch auf diesem Zapfen gesetzten Scheibe, welche der Presse ihren Namen gegeben hat. Der Mittelpunkt dieser Scheibe ist mit 3 bezeichnet, und die Ent fernung 2—3 ist die Excentricität derselben. Erst der diese Scheibe umschliefsende Ring ist un- i mittelbar mit dem Arbeitsschlitten in Verbindung | gesetzt. Die Scheibe selbst ist auf dem Zapfen 2 drehbar und innerhalb eines auf der Fig. 13 er- kennbaren Stellkreises feststellbar angeordnet. Durch i drehen dieser Scheibe, was ganz leicht von Hand ausführbar ist, wird nun aber der Arbeitsschlitten auf und nieder bewegt und kann so mit grofser Leichtigkeit genau eingestellt werden. Diese in Remscheid gebauten Pressen (System Schroeder) sind dort sehr verbreitet, an anderen Orten aber noch recht wenig bekannt. — Die kleinen Schnitte, welche in den Fig. 7 und 12 zu erkennen und in der Fig. 11 a, die Darstellung einer andern I Abfall verursachen, da dann die Breite des Streifens der Höhe des Laufes entsprechen mufs. Auch ein jedesmaliges Wenden, wie bei der Sohlplatte, würde nur dann zu verwerthen sein und den Abfall vermindern, wenn das Schnitlstück überall gleich dick sein würde, was bei den üblichen Schlittschuhen nicht der Fall ist. Die Läufe der selben sind bekanntlich an der Laufseite stärker als oben (Fig. 16b), wo sie sich der Sohlplatte anschliefsen, und können aus diesem Grunde nicht gewendet werden. Das Material ist regelmäfsig an der Laufseite verstähltes Eisen, in dem ge forderten Profil gleich vom Walzwerk geliefert. Man formt daher den Schnitt in der in Fig. 15 bei f (punktirt) und in der Fig. 16 a angegebenen Weise und biegt das entsprechend ausgeschmiedete Horn warm auf. Es ist dies etwa der letzte Rest der Schmiedearbeit, der früher nahezu der ganze Schlittschuh zugewiesen war. In dem vorliegenden Fall handelt es sich jedoch um Aluminium bezw. um eine an Aluminium reiche Legirung, aus welcher auch der Lauf gefertigt werden soll, der dann natürlich einen Stahlschuh Fig. 14. Galtung Sohlplatte, noch besonders gezeichnet sind, । erfolgen oft zugleich mit der Pressung, manchmal schon vorher, zuweilen aber auch, je nach der Lage der Prefsstelle, nachher. Biegungen, welche nicht gleich bei der ersten Pressung bewirkt werden können, wie z. B. die Kappe k der Fig. 12, werden ] auf einer kleinen Presse besonders hergeslellt. Die erste Operation bei Herstellung der Sohl- platte besteht also in dem Schnitt der Erleichte rungsfiguren 1 (Fig. 14), der Steglöcher 2 und ; der für die Aufnahme des Bügelnietes bestimmten Oeffnung 3. Gleichzeitig werden die Riemen schleifen 4 sowie die Sohlenspitzen 5 geschnitten und auch gleich durchgeprefst. Diese Schnitte folgen zunächst nacheinander die ganze Länge des Blechstreifens durch. Dann erst geschieht in einer gesonderten Operation das Ausschneiden der Sohlplatte selbst, wie auf der linken Seite der Figur begonnen. Die Prefsstempel entsprechen in allen Fällen je den beiderseits zu erzielenden Formen, wie sie in der Fig. 12a dargestellt sind, und werden häufig in Uebergangsformen verwendet. Der Lauf unterliegt meist einer combinirten Arbeit. Das in der Regel aufstehende Horn (Fig. 15, 16 a und b) würde, wenn es gleich durch den Schnitt hergestellt werden sollte, einen grofsen (Fig. 3 und 15) erhalten, dafür aber überall gleich stark sein mufs, mithin auch unter dem Schnitt gewendet werden kann. Es hängt also in diesem speciellen Fall ganz von der Höhe des Hornes ab, ob man wenden und mit gröfserem Abfall arbeiten oder ob man knapp schneiden und das Horn auf biegen will, was man beim Aluminium freilich gern vermeidet. In diesem Fall würde man beim Schneiden auf Länge gleich das Profil mn unter Wendung anschneiden. Der eigentliche Stahlschuh wird entweder in der gezeichneten Form direct vom Walzwerk ge liefert oder, da bei guter Waare doch ein Nach fräsen erforderlich ist, aus einem Vierkantstahl herausgefräst. Die Befestigung geschieht bei dem weichen Material des Laufes mit genügender Sicher heit durch Pressen, wobei sich der Stahl in das Aluminium eindrängt. Nach demselben Verfahren, Schnitt mit eventuell nachfolgender Pressung, werden meist auch die in den Fig. 17 bis 21 dargestellten kleineren Theile gefertigt. Fig. 21 a stellt einen Steg zur Verbindung der Sohlplatte mit dem Lauf einer andern Galtung Schlittschuhe dar, wie er erst geschnitten, dann geprefst wird. Das Material für diese Theile ist (für die Fig. 17 bis 25) der besseren Haltbarkeit wegen Schmiedeisen. *