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wurden 58320,3 t, abgesetzt 60565 t. Der Lager bestand am 31. December 1897 betrug nur 8,6 t Phosphatmehl. Der Stand der Lieferungsabschlüsse des Walzwerks stellte sich am 1. März 1898 auf 117 680 t, am 1. März 1897 auf 126 650 t, am 1. März 1896 auf 111910 t, am 1. März 1895 auf 69 300 t. Für die Zeit vom 1. Januar bis 28. Februar war in 1898 die Erzeugung der Ilseder Hütte 33944 t Roheisen gegen 31004 t im Vorjahre, der Versand von Walzwerkserzeugnissen 22842 t gegen 16 596 t im Vorjahre, der Versand von Phosphatmehl 16 596 t gegen 5223 t im Vorjahre. Die Steigerung im Absatz dieser beiden Erzeugnisse ist wohl vorzugsweise der milden Witterung dieses Winters zu verdanken. Im laufenden Jahre werden die Erzeugungskosten des Roheisens um 3 bis 4 M höher sein als bisher, weil Kohlen und Koks zu erheblich höheren Preisen ein gekauft werden mufsten, und die Gewinnungskosten der Erze erheblich steigen werden. Der Markt für Trägereisen war im vorigen Jahr fest und ist es auch noch jetzt, dagegen sind die Verkaufspreise für ge wöhnliches Handelseisen seit dem Herbste im Weichen. Der Ertrag des laufenden Jahres wird die Höhe des jenigen in 1897 nicht erreichen, aber doch voraus sichtlich ein recht befriedigendes Ergebnifs gewähren. Die aufserordentlich günstigen Erfolge des Jahres 1897, wohl die besten seit Restehen der Werke, ergeben sich aus den nachstehenden dem Geschäftsbericht entnommenen Angaben. Die Ilseder Hütte erzielte einen Rohgewinn von 4816125,48 (, davon wurden überwiesen: 1. für Instandhaltung der Werksanlagen 72610,97 (, 2. dem Amorlisationsconto (3 K pro 1000 kg Roheisen) 613 215,15 JI, 3. dem Reservefonds der Peine - Ilseder Eisenbahn 953,40 JI, 4. dem besonderen Erneuerungsfonds derselben 4698,73 JI, 5. dem Reservefonds nach § 39 Nr. 1 des Statuts 221400 JI, wonach als Reingewinn verbleiben 3903247,23 J(. Auf das Actienkapital von 6640125 Jt, konuten hiervon 542/3 % Dividende = 3629935 M bezahlt werden, ferner dem Aufsichtsrath 187 662,36 JI., dem Remunerationsfonds 75 064,94 Jt, während auf 1898 übertragen wurden 11437,70 K. Das Peiner Walz werk erzielte im Betriebsjahre vom 1. Juli 1896 bis 30. Juni 1897 einen Rohüberschufs von 1017001,01 JI, wovon überwiesen wurden: dem Reservefonds 300000-, dem Zinsenconto 9774,07 Jt, dem allgemeinen Amorti- sationsconto 500000 Jt, für Instandhaltung der Werksanlagen 195651,67 Jt, und auf das neue Betriebs jahr übertragen 11 575,27 Jt. Der am 30. Juni 1898 zur Verrechnung kommende Rohüberschufs des Peiner Walzwerks in der Zeit vom 1. Juli bis 31. December 1897 beträgt 1767 295,11 Jt. In beiden Werken zusammen wurden verwendet: für Neuanlagen 937455,85 Jt, für Instandhaltung 234561,87 Jt, zusammen 1 172017,72., für gleiche Zwecke ist der Bedarf für 1898 auf 2 268050 .// veranschlagt. Von Hypothekenschulden wurden im Jahre 1887 von beiden Werken zusammen 2 349 493,90 J(. getilgt, der Besitz an Werthpapieren der Ilseder Hütte beträgt 2539 856,70 Jt, der des Peiner Walzwerks 1 737 425,95 Jt,. Die Generalbilanz beider Werke am 31. December 1897 stellt sich wie folgt: Activa: Anlagekosten beider Werke 24461354,75 Jt, Betriebskapital abzüglich der lau fenden Verbindlichkeiten 6 366290,54 Jt., zusammen 30827645,29 J(,. Passiva: Actienkapital 6640125 Jt, Hypotheken 1241859,77 Jt, Forderung der Horst- mannschen Erben 120 000 Jt, Abschreibungen, Reserven und Bilanzconto des Peiner Walzwerks 22 825 660,52 /, zusammen 30827 645,29 Jt. Es wurden im Jahre 1897 bezahlt an Beamtengehältern und Löhnen 4 422 863,57 Jt, an Eisenbahnfrachten für empfangene Güter 3 012071,02 Jt, an Eisenbahn frachten für versandte Producte 1 693 637,02 4. Der aus Arbeitern der Ilsederhütte und des Peiner Walz werks bestehende Knappschafts verein bestand Ende 1897 aus 3977 Mitgliedern, von denen 2674 ver- heirathet waren und 6354 Kinder unter 14 Jahren hatten. Der Verein hatte ein Vermögen von 996050,91 Jt, statutenmäfsige Unterstützung erhielten 33 Invalide, 206 Witwen und 258 Waisen. Ueber die Betheiligung der Werke an der Uebernahme eines Garantiebetrages für den projectirten Mittellandkanal sagt der Geschäfts bericht Folgendes: „Seit einer langen Reihe von Jahren ist an dem Project gearbeitet, den Kanal von Dortmund nach den Emshäfen durch den sogenannten Mittellandkanal mit der Elbe zu verbinden; die Königliche Staats regierung hat dieses Project ausarbeiten und begut achten lassen. Vorgesehen ist dabei, dafs der Haupt kanal durch Stichkanäle mit den Städten Osna brück, Linden, Hildesheim und Peine verbunden wird. Die gesammten Baukosten sind veranschlagt auf 162110000 -Jt. Bekanntlich hat die Frage dieses Kanalbaues lange Zeit geruht, bis im Januar d. J. die Königliche Staats regierung sich bereit erklärte, den Bau des Kanals auf Staatskosten dem Landtage zur Genehmigung vor legen zu wollen, wenn die betheiligten Provinzen sich bereit erklärten, dafür eine Garantie zu übernehmen, dafs, wenn die Kanaleinnahmen nicht genügen sollten, die Ausgaben für den Betrieb und die Unterhaltung des Kanals und die Verzinsung des Baukapitals mit 3 % und 1/2 % Amortisation zu decken, diese Pro vinzen etwa 37 % des Fehlbetrags aufbringen wollen. Nach einem uns vorgelegten Plan soll die Provinz Hannover sich für die Hälfte dieses Fehlbetrages ver bürgen, und die Städte Osnabrück, Linden, Hannover, Hildesheim und Peine sollen der Provinz Hannover gegenüber wieder 80 % von der auf diese eventuell entfallenden Summe übernehmen. Auf die Stadt Peine entfällt von der Bürgschaft der genannten Städte */o. Die Stadt Peine war zu dieser Garantieübernahme bereit, wenn unsere Gesellschaften sich ihr gegenüber wieder zur Tragung von 80 % des von Peine eventuell aufzubringenden Fehlbetrages verpflichten würden, was diesseits geschehen ist. Die Angelegenheiten mufsten in kurzer Zeit er ledigt werden, da der Hannoversche Provinziallandtag Anfang Februar zusammentrat und seine Genehmigung zu dem geplanten Abkommen ertheilen mufste. Nachdem die vorbenannten Städte sich zu der Garantieverpflichtung bereit erklärt hatten, hat auch der Provinziallandtag sich mit dem geplanten Ab kommen einverstanden erklärt. Nach einer von dem Herrn Regierungs- und Bau- rath Sympher aufgestellten Berechnung wird der von der Stadt Peine aufzubringende Fehlbetrag im ersten Jahre 69466 Jt (für unsere Gesellschaften 55573 Jt) betragen und bei der voraussichtlichen Entwicklung des Kanalverkehrs allmählich geringer werden und nach Verlauf von etwa 8 Jahren auf 0 reducirt sein. Unsere Gesellschaften haben nach unserer Auf fassung einen unmittelbaren Vortheil von der Her stellung des Mittellandkanals nicht zu erwarten. Wir werden zwar unsere Rohmaterialien: Kohlen, Koks, Zuschläge u. s. w. auf dem Kanal erheblich billiger als jetzt per Bahn beziehen können, dagegen verlieren wir unserer westlichen Concurrenz gegenüber den Frachtvorsprung, welchen die höheren Bahntransport kosten gegen die billigere Wasserfracht für den Ab satz unserer Producte nach Osten uns gewähren. Wir sind aber von der Ansicht ausgegangen, dafs wir den Bau des Mittellandkanals durch eine Weigerung der Uebernahme der Garantieverpflichtung nicht ge fährden durften. Auch bezweifeln wir nicht, dafs die Herstellung dieses wichtigen Wasserweges für die wirthschaftliche Entwicklung unseres, im Osten von j Peine belegenen Absatzgebietes von der allergröfsten i Bedeutung sein wird, wovon auch unsere Gesellschaften I demnächst dauernd Vortheil haben werden.“